THEMA:

Ermittlung der Horizontallast bei einer einseitig offenen Halle, Satteldach 15°

Ich habe Winddruck, Fläche H + Windsog Fläche I bzw.J angesetzt. Der Innendruck bzw. Innensog gleicht sich meines Erachtens bei einem gleichschenkligem Dach aus.
Jetzt fordert der Prüfingenieur, das ich den Innendruck- sog nur auf eine Dachhälfte ansetzten muss.
Ist das richtig?
Gruß Tomit

Moin Tomit,

in DIN 1055-4, Kapitel 8 steht:

(6) Die angegebenen Winddrücke wirken nicht notwendigerweise gleichzeitig auf allen Oberfläche. Der entsprechende Einfluss auf eine betrachtete Reaktionsgröße ist gegebenenfalls untersuchen.
(7) Dieses trifft insbesondere für weitgespannte Rahmen- und Bogentragwerke zu. Eine konservative Abschätzung besteht darin, die günstig wirkenden Lastanteile zu null zu setzen.

Dein Prüfstatiker will also den Normentext streng befolgen.

Grüße

Christoff

Hallo Tomit,

da muss ich qwertzuiop leider Recht geben. Günstig wirkende Windlastanteile sind nicht zu berücksichtigen. Allerdings kann die ungleiche Windlastverteilung in Verbindung mit ungleichen Schneelastverteilung auf den Dachhälften schon mal maßgebend werden.

Wenn man das alles berücksichtigen will, wird man allerdings überhaupt nicht mehr fertig mit der Statik...

Grüße

Bealdor

Vielen Dank für die Antwort.
Das würde bedeuten, wenn ich ein Satteldach 40° habe, muss ich, um die max. vertikalen Auflagerkräfte zu bekommen, auf der linken Dachhälfte Winddruck ansetzen, den Windsog auf der rechten Dachhälfte aber nicht berücksichtigen.

So kann es doch nicht gemeint sein?
Tomit

Tomit schrieb:

So kann es doch nicht gemeint sein?
Tomit

Doch, genauso ist es gemeint (leider)!
Die einzige Windlast die man immer allseitig ansetzen kann, ist der Halleninnendruck bei durchlässigen Wänden.

Grüße

Bealdor