Willkommen,
Gast
|
|
Hallo Forum,
ich habe mich dazu entschlossen für die Lastberechnung zu meiner Studienarbeit das Frilo Gebäudemodell "GEO" zu benutzen. Dieses Programm bietet die Möglichkeit Fundamente vorzudimensionieren. Hierbei ist mir aufgefallen, dass für die Fundamentbemessung keinerlei Teilsicherheitfaktoren eingerechnet werden. Warum ist dies so? Wie kann man einstellen dass für die Fundamentbemessung Teilsicherheitsbeiwerte eingerechnet werden oder ist dies aus Gründen die ich nicht kenne gar nicht notwendig? Im Rahmen eines Praktikums habe ich mitbekommen, dass die Fundamentbemessung mit Frilo GEO vorgenommen wurde, auch ohne Teilsicherheitswerte!(und nicht nur zur Vordimensionierung!) Kann man das machen, ist das gängige Praxis oder Mist? Vielen Dank für euere Hilfe |
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten. |
|
Hallo Ersti,
SEHR VEREINFACHT AUSGEDRÜCKT: (mit "Ironiemodus") da die Grundbauer endlich kapiert haben, daß Ihre Nachweismethoden nicht viel besser sind als das berühmte Glaskugellesen, haben die in Ihrer neuen Norm den Mist mit den Teilsicherheitsbeiwerten gar nicht erst angefangen, sondern nehmen unsere sorgfältig ermittelten Design-Lasten und teilen diese durch 1,4 ! (Das ist dann quasi wieder charakteristisch.) Selbst diese schöne Vereinfachung ist bei den meisten Bodengutachtern noch gar nicht angekommen, daher bleib einfach bei charakteristischen Lasten ("wie früher", wenn du das überhaupt noch kennst ![]() Manchmal stehen auch in den Bodengutachten "Design"-Lasten, sind aber meist dann doch die charateristischen Lasten. Anfragen bei Bodengutachtern bringen nichts, die verstehen dich gar nicht ! Viel Spass mit dem GEO-Modell ! zeeman |
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten. |
|
Hallo Zeemann,
habe ich dich richtig verstanden, das Vorgehen wie ich es im Büro kennengelernt habe ist also korrekt? Sowohl beim Grundbau als auch bei der Lastzusammenstellung brauche ich keine Teilsicherheitswerte einzurechnen. In der Uni haben sie uns beigebracht die Fundamentbemessung mit "Design-Lasten" durchzuführen ist das übertrieben? Ich rechne mir einfach Eigengewichte und Nutzlasten zusammen und lege die Fundamentabmessungen anhand der zulässigen Bodenpressung direkt fest!? Danke für euere Hilfe |
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten. |
|
In "einfachen Regelfällen": JA ! (In schwierigen Fällen kann die "Beobachtungsmethode" sinnvoll sein !)
(Die 1,4 kommen, meine ich, gar nicht aus der Grundbaunorm, sondern wird von den Softwareherstellern benutzt um die Design-Lasten wieder auf charakteristisch umzurechnen) FRILO spart sich das bestimmt direkt, da mußt du aber aufpassen, daß die die char. Lasten nicht nochmal "runterbrechen". Kauf dir doch einfach mal einen Schneider oder Wendehorst (ca. 50 EUR) und schau dir die Teilsicherheitsbeiwerte im Grundbau an: Dort findest du für die wichtigsten Einwirkungen ziemlich oft eine "1,00" ! D.h. 1,00 x char. = design Noch ein Hinweis: In einer Studienarbeit würde ich das alles nicht so locker sehen ! |
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Letzte Änderung: von zeemann.
|
|
hallo,
die Fragen und bisherigen Antworten bedürfen einiger Erläuterungen: Grundsätzlich wird nach DIN 1054 charakteristisch gerechnet. Es werden jedoch die Einwirkungen nicht einfach addiert sondern können nach DIN 1055-100 kombiniert werden. Wenn ein Bodengutachter von Design-Lasten spricht, dann sind diese charakteristischen Kombinationen gemeint (Design-Werte sind grundsätzlich die Bemessungswerte im betrachteten Grenzzustand und können daher mit oder ohne Teilsicherheitsbeiwerten ermittelt sein). Genauso gibt es charkteristische Bodenkennwerte, die mit Sicherheitsbeiwerten zu Designwerten umzurechnen sind. Bei einer Fundamentbemessung sind jedoch nicht nur die Nachweise nach DIN 1054 zu führen, sondern auch evtl. die Biege-, Querkraft- und Durchstanzbemessung nach DIN 1045-1, die wiederum im Grenzzustand der Tragfähigkeit (mit Sicherheitsfaktoren) nachzuweisen sind. Darüber hinaus ist der Lagesicherheitsnachweis nach DIN 1055-100 auch mit Sicherheitsbeiwerten zu führen. Fazit: Die Einwirkungen sollten für die Fundamente charakteristisch ermittelt werden. Jedoch reicht es nicht, nur die min-/max-Werte zu kennen, sondern die Anteile getrennt nach den Kategorien der DIN 1055-100. Dann können alle für die Fundamentberechnung notwendigen Kombinationen mit oder ohne Teilsicherheitsbeiwerten durchgeführt werden. gruß dvog |
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten. |
Copyright © 2022 diestatiker.de | ein Service von Planungsbüro Uhrmacher | Aunkofener Siedlung 17 - D-93326 Abensberg
Telefon: 0 94 43/90 58 00, Telefax: 0 94 43/90 58 01 | E-Mail: office[@]diestatiker.de | Alle Rechte vorbehalten