THEMA:

Guten Tag miteinander!

Für stiftförmige Verbindungsmittel im Holz gibt es Vorgaben zu den zulässigen Abständen, u.a. zum beanspruchten Rand, senkrecht zur Faser.

Bei einem sehr hohen Träger, der am Auflager abheben will (DLT über ein langes und ein kurzes Feld) und somit dort verankert werden muss, ist somit erst einmal auch der Abstand a_2,t>= 3*d einzuhalten. Im Extremfall wird dann aber eine hohe Querkraft, die den Träger gut ausnutzt, nur nahe am Rand gehalten.
Wenn man sich die Konstruktion umdreht, ähnelt sie (im Versagensfalle) einer Ausklinkung über mehr als die halbe Trägerhöhe, die völlig überfordert ist.
(In der Darstellung bleibe mal der Hirnholzabstand außer Betracht.)
Dann müssten unpraktisch hohe Laschen verwendet werden. Doch mit der Betrachtung werden wohl sehr viele Anschlüsse ungültig werden, wo die Bauteilhöhe h > 2x 3*d ist.

Unterschätze ich die Tragfähigkeit senkrecht zum Holz? Oder gelten die vorgeschriebene Randabstände nur bei über die Höhe verteilten Bolzengruppen?

Gruß, Philipp

Hallo Philipp,

hast du die Verbindungsmittel nur auf Abscheren nachgewiesen?

Bei randnahen Kräften wird meistens der Nachweis für Querzug maßgebend, s. DIN 1052, Kapitel 12.1.5. Damit erübrigt sich dann der Nachweis für eine gedachte Ausklinkung.

Grüße

Christoff

Hallo Christof,

danke, das ist das, was ich brauche!
Korrektur für spätere Leser: DIN 1052 Kapitel 11.1.5 Queranschlüsse.

Hab grad mal flüchtig in der alten DIN T2 gestöbert, aber dort nichts entsprechendes gefunden?

Im Schneider steht eben doch nicht alles drin... und auch nicht beim Colling. (Dem nehme ich immer noch übel, dass er Schrauben nicht behandelt.)

Gute Nacht
Philipp

Hallo Philipp,

entschuldige die falsche Kapitelnummer.

In der alten DIN 1052-2, Kapitel 3.5 steht, dass in besonderen Fällen im Holz auftretende Zugspannungen rechtwinklig zur Faserrichtung zu berücksichtigen sind. Außerdem findet man in Kapitel 4.3.7, wann der Querzugnachweis entfallen kann. Das Thema ist also nicht neu.

Ein Literaturtipp zum Thema Querzug nach alter DIN 1052 ist das "Lehrbuch des Ingenieurholzbaus" von Helmuth Neuhaus.

Grüße

Christoff

Vielen Dank!

Hallo Philipp,

keine Ursache.

Im Wendehorst findet man die Formeln übrigens ebenfalls:

Z. B. in der 28. Auflage, Abschnitt "Holzbau nach DIN 1052", Kap. 4.8 nach alter DIN und in der 33. Auflage, Abschnitt "Holzbau nach DIN 1052", Kap. 6.3.

Grüße

Christoff