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Verdichtungsdruck 10 Jun 2010 15:22 #32839

Guten Tag,

Nach DIN 4085 muss der sog. Verdichtungsdruck vor Wänden angesetzt werden, wenn die Hinterfüllung beim lagenweisen Einbau verdichtet wird.

Weiterhin sagt die DIN, dass wenn der eingebrachte Boden nachträglich belastet wird (z.B. Auflast etc.), bleibt der Verdichtungsdruck in dem Umfang wirksam, wie er den Erddruck infolge Eigenlast übersteigt.

(Der letzte Satz macht mir Kopfzerbrechen :-)

In eigenen Worten gesprochen: Ich muss den aktiven Erdruck Eagh mit dem Erddruck aus Oberflächenlast bzw. Verdichtungsdruck überlagern. Also wenn z.B. mein Verdichtungsdruck 25 kN/m² ist und mein Erddruck aus Oberflächenlast 10 kN/m², dann gelten die 25. Wenn der Erddruck aus Oberflächenlast 30 kN/m² ist, dann gelten die 30. (Also der ungünstigere Fall wird maßgebend)

So würde ich die DIN interpretieren.

In der Literatur (z.B. Bodenmech. Kempfert und Raithl) steht, dass der Verdichtungsdruck NUR während der Bauzeit auftritt und NICHT mit der Auflast aus Verkehrs überlagert werden muss.

Also es wird nicht viel zu dem Thema geschrieben, und dass ist dann leider auch nicht ganz einheitlich.

Hat jemand Ideeen wie das in der Praxis für Nachweise der Inneren u. äußeren Standsicherheit gelöst wird ? Muss der Verdichtungsdruck nur im Bauzustand OHNE eine Überlagerung mit Erddruck aus Verkehr gerechet werden, oder bleibt der Verd.druck auch nach der Bauzeit erhalten und muss somit mit der normalen Verkehrslast überlagert werden.

In meinem Fall handelt es sich um eine 3,7 m hohe Winkelstützmauer.

Freundliche Grüße

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Aw: Verdichtungsdruck 11 Jun 2010 07:04 #32840

Hallo
der Verdichtungsdruck wirkt vornehmlich in den oberen 2 m.
Der Erddruck steigt mit der Tiefe kontinuierlich an.
Die Überlagerung wirkt sich also vornehmlich oben aus.
Es ensteht eine etwas eigenwillige Belastungsfigur.

>>In eigenen Worten gesprochen: Ich muss den aktiven Erdruck Eagh mit dem Erddruck aus Oberflächenlast bzw. Verdichtungsdruck überlagern.<<
Wenn die Stützwand so stabil ist, daß der volle Verdichtungsdruck aufgenommen werden kann, würde ich es als unwahrscheinlich ansehen, daß sich der Erddruck auf den aktiven Erddruck reduziert. Die DIN 1054 enthält detaillierte Angaben welcher Anteil des Ruhedrucks anzusetzen ist.

mfg
B. Rüthschiiling

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Aw: Verdichtungsdruck 11 Jun 2010 08:48 #32841

Hallo,

Verdichtungserddruck tritt bei der klassischen Winkelstützmauer eher nicht auf, denn gerade die ist in der Lage, durch geringfügige Bewegung den aktiven Erddruck wieder herzustellen. Hierzu sind nur Wandbewegungen von ca. 1/1000 der Höhe notwendig.

Also, wenn der 'Versagensfall' eintritt, d.h. die Wand sich bewegt, dann hilft sie sich selbst. Das sieht bei ein- oder mehrfach gestützten bzw. rückverankerten Wänden natürlich anders aus.

Gruß
mmue

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