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Mindestbewehrung überwiegend biegebeanspruchtes BT 13 Jul 2009 08:56 #30368

  • Mitch
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Moin, moin
Ich habe hier ein kleines Problem mit der Mindestbewehrung für überwiegend biegebeanspruchte Bauteile.
Das BV ist eine Stahlleichtbaukonstruktion, Spannweite ca 16m, welche auf eine Stahlbetonbodenplatte mit 80cm hohen Sockeln gegründet wird. Auf den Sockeln wird die Dachkonstruktion mit Ankerplatten befestigt. Konstruktionsbedingt sind die Sockel 40cm dick, statische Nutzhöhe ca. 35cm. Aufgrund der Auflagerreaktionen aus der Dachkonstruktion reicht als Biegebewehrung eine Q188. Die Mindestbewehrung aufgrund Mcr habe ich mir mit 4,40cm²/m ermittelt, also brauche ich eine Q524 (oder R524) bzw. Ø12 mit a=25cm. Finde ich doch sehr übertrieben, da es sich hier lediglich um ein landwirtschaftlich genutztes Gebäude (Entenmaststall)handelt. Bei eine Gebäudelänge von ca. 100m kommen da schon ein paar Kilo Stahl zusammen.
Also Mindestbewehrung einlegen oder nur die aus Biegebemessung notwendige Bewehrung? (Über Mindestbewehrung aus Zwang in Hallenlängsrichtung spreche ich jetzt garnicht)
Freu' mich über eure Meinungen dazu!

Beste Grüße,
Mitch

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Aw: Mindestbewehrung überwiegend biegebeanspruchtes BT 13 Jul 2009 12:35 #30375

Hallo Mitch,

da es sich um einen Entenmaststall handelt fühle ich mich mal berufen auf die Frage zu antworten:

Nein, 4,4cm² je Seite finde ich für eine 40cm dicke Wand nicht zuviel.


Aber noch was anderes:

Ich nehme mal an dass du eine geschweißte stählerne Zweigelenkrahmenkonstruktion AUF die Sockel aufsetztn willst. Das riecht nach Bauschaden. Ich warne dich vor dieser Konstruktionsweise. Lieber den Stahl bis OK Sohle führen und die Aufkantung dazwischen.

Gruß aus Entenhausen
Me transmitte sursum, Caledoni!

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Aw: Mindestbewehrung überwiegend biegebeanspruchtes BT 13 Jul 2009 12:55 #30376

  • Mitch
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Hallo Gustav,

ich hoffe, das da keine Verwandten von dir in die Mast kommen ... ;)

Ja, es handelt sich um einen Zweigelenkrahmen, geschweißter Fachwerkträger in Tonnendachform (fast ein Halbkreis).
Bei Höhen von 65-80cm und einer Dicke von 40cm spreche ich lieber von einer Aufkantung oder Sockel als von einer Wand, aber das spielt keine Rolle.
Wo siehst du denn genau die Gefahr für Bauschäden?

Besten Dank für die Info!

Gruß,
Mitch

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Aw: Mindestbewehrung überwiegend biegebeanspruchtes BT 13 Jul 2009 13:39 #30379

Hallo Mitch,

es war einmal... Neee, Quatsch - also so etwa in der Mitte der 90er Jahre war ich als Angestellter für nen Prüfing für Stahlbau mit Prüfung und Abnahme eines Speditionsgebäudes in Stahlrahmenbauweise befasst. Um Anfahrlasten aus Stapelgablern aufnehmen zu können wurden die Rahmen auf Stb.-Sockel (Wände) aufgesetzt. Hierfür wurden Ankerplatten in die Sockel eingesetzt. Danach Aufschweißplatten mit eingehefteten Schrauben aufgesetzt (War damals ja noch halbwegs im Rahmen der Norm).
Danach Zweigelenkrahmen drauf.

Zwei Wochen nach Fertigstellung waren die Socken an drei oder vier Stellen unterhalb der Stahlstützen gerissen und der Beton platzte ab. Jeweils auf der Außenseite. Es konnte sich damals keiner erklären. Der Prüfing nicht, der Stahlbauer nicht und der Architekt und der Rohbauer erst recht nicht. Auch nicht der Statiker für den Stahl und auch nicht der Statiker für den Massivbau. Ob die es letztendlich wussten und lediglich uns als Prüfer nix sagten kann ich nur vermuten.

Erst Jahre später ist mir das aufgegangen. Der Detailpunkt funktioniert nur bei Zentrierung der Stützenlasten in Wandmitte.

Durch die Fertigungsungenauigkeiten im Stahlbau setzten einige Stahlstützen nur mit einer Ecke auf den Betonwänden. So wirkte die Eigenlast wie ein Keil auf den Rand der Wand und führte zu Abplatzungen. Also ein klarer Planungsfehler.

Gruß aus Entenhausen
Me transmitte sursum, Caledoni!

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Aw: Mindestbewehrung überwiegend biegebeanspruchtes BT 13 Jul 2009 14:02 #30382

  • Mitch
  • Mitchs Avatar Autor
Hallo Gustav,
erstmal besten Dank für die ausführliche Schilderung der Problematik. War es wirklich die Fertigungsungenauigkeit der Stahlbauer oder doch eher der Stahlbetonbauer ... naja, spielt keine Rolle, werde hier auch nicht Partei ergreifen :)
Aber wieso ist das ein klarer Planungsfehler? Wenn es so geplant war, das die Stützen zentrisch auf der Wand stehen und dies dann, aus welchen Gründen auch immer, nicht so ausgeführt wurde, dann fehlt es doch an Sorgfalt bei der Fertigung, oder nicht? Es gibt doch zulässige Toleranzen im Stahlbau wie auch im Stahlbetonbau. Ich kann mir nicht vorstellen, daß noch innerhalb dieser Grenzen gearbeitet wurde, wenn die Stützen "nur mit einer Ecke auf den Betonwänden" aufsetzten. Oder habe ich da jetzt ein falsches Bild von der Konstruktion im Kopf?

Gruß,
Mitch

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Aw: Mindestbewehrung überwiegend biegebeanspruchtes BT 13 Jul 2009 14:44 #30384

Hallo Mitch,

eb das nun die Ebenheit der Ankerplatte oder Zwängungen im Stahlbau waren ist ja auch egal. Darum hat mann früher ja auch grundsätzlich alle Stützenfussplatten nachträglich untermörtelt. Dann hast du das Problem nicht. Nur das ist eben eine sehr teure Lösung (für den armen Stahlbauer)

Gruß aus Entenhausen
Me transmitte sursum, Caledoni!

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