THEMA:

Ich habe einen Zweifeldträger zu bemessen (Mittelpfette) im Rahmen eines Projektes.
Bei der Berechnung erhalte ich ja nun zwei Querkräfte am mittleren Auflager, die zusammen die Auflagerkraft ergeben.Nun zu meiner Frage:
Muss ich für den Schubspannungsnachweis die Auflagerkraft (Querkraft links + Querkraft rechts)an der mittleren Unterstützung annehmen oder nur eine der Querkräfte?
Bzw. muss ich überhaupt bei einem Zweifeldträger einen Schubspannungsnacheis führen?

Im Vorraus besten Dank für Eure Hilfe

Hallo Jens,

Sie müssen bei der Holzpfette einen Schubspannungsnachweis für die größte Querkraft führen. Bei einem Zweifeldträger mit Gleichlast ist max Q(V) die Querkraft, die am Mittelauflager zum größeren Feld hin liegt. Bei gleichen Feldlängen und Gleichlast (Vollast) über beide Felder sind die Querkräfte links und rechts gleich groß. Der nachweis wir also entweder mit der linken oder der Rechten Querkraft geführt.
Bei einem Rechteckquerschnit ist:
tau = 1,5 x Q /(b x h)

Kurt Müller

Die Frage, ob bei einem Mittelaulager eines symmetrischen Zweifeldträgers aus Holz überhaupt auftreten kann, ist allerdings berechtigt und meines Wissens noch nicht untersucht. wäre mal interessant zu erfahren.

Die Frage, ob ein Nachweis zu führen ist, erstaunt mich etwas.
Die Erfahrung zeigt, daß bei einem Einfeldträger in der Regel die Durchbiegungsbegrenzung das Bemessungskriterium ist. In diesem Fall ist die Ausnutzung hinsichtlich der Schubspannung gering.
Gerade beim Zweifeldträger ist ja bekanntlich der sog. Durchlauffaktor über dem Mittelauflager sehr groß, weshalb unbedingt ein Schubspannungsnachweis zu fürhren ist.

Dipl.-Ing. Markus Bernhard

- Prüfingenieur für Baustatik; Fachrichtung Holzbau

Ich bin da anderer Ansicht. Ein Querkraftversagen bei einem Mittelauflager eines einigermaßen gleichmäßig belasteten Durchlaufträgers aus Holz ist praktisch ausgeschlossen, weil keine gegenseitige Verschiebung (Gleitung) der Fasern auftritt. Der rechnerische Nachweis geht einem Phantom nach. Aber bitte: Wenn er nicht maßgebend wird, kann man ihn ja ruhig aufschreiben, um ärger zu vermeiden.

Hallo,
viel wichtiger ist der Nachweis der Auflagerpressung (Schwellenpressung) am Mittelauflager (Spannung senkrecht zur Faser).
Da muß die gesamte Auflagerkraft angesetzt werden.

Gruß

Sarrar