THEMA:

Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem: es geht um die Bemessung, bzw. den Nachweis von nichttragenden Stahlbeton-Trennwänden in einer Fertigteilhalle. Als Hallenquerrahmen sind zwei eingespannte Aussenstützen und eine Innenstütze mit aufgelegtem Spannbeton-Paralleldachbinder vorgesehen (Pultdach). Der Stützenabstand in Querrichtung beträgt 8,00m, die max. Hallenhöhe ca. 9,50m. Zwischen den Stützen soll nun 8,00mx9,50m "ausgefacht" werden, und zwar in Form von nichttragenden, teilvorgefertigten Stahlbetonwänden. Gefühlsmaßig würde ich diese Wände min. 25cm dick herstellen und entsprechende Mindestbewehrung einlegen. Herstellung in 2-3 Betonierabschnitten.

Kann mir jemand einen Tipp zum Nachweis solch hoher Wände geben? Gibt es eine einzuhaltende Mindestdicke? Wie sieht, wenn erforderlich, der seitliche Anschluss an die Fertigteilstützen und den Dachbinder aus (Halfenschienen z.B.)? Muss ein Ringbalken auf halber Wandhöhe eingebaut werden?

Ich weiß, das sind viele (evtl. banale) Fragen, aber ich habe diesbezüglich noch keinerlei Erfahrungen.

Danke und Gruß

Hallo und guten Abend, banal ? eher nicht !
da stecken einige Problemchen drin

- ob Brandlast infrage kommt ?
- ob Windlast infrage kommt ?
- das Wand-Auflager an der Mittelstütze ist gegeben,aber
wie ist der Stützenkopf gehalten ?
- ist die Halterung des unteren Bindergurtes
quer zum Binder gewährleistet ? (Verband ?)

- die Wand selbst kann als dreiseitig gelagerte Platte
aufgefasst werden, Knicken ? ich denke nein

das sollte erst mal ausreichen

Freundliche Grüße galapeter97

@galapeter

also Brandlast und Windlast kommen in meinem Fall nicht in Frage. Die Mittelstütze wird gelenkig an den Spannbetonbinder angeschlossen. Der Binder wird -für sich- kippsicher hergestellt (Standardbemessung vom Fertigteilwerk)ohne Verband.

Die Stützen sind jedoch alle in beide Richtungen eingespannt vorgsehen. Das bedeutet doch, ich kann auf den Anschluss Wandkopf/Binder verzichten, oder? Wie sieht es mit der Wandstärke von 25cm aus, ist diese Dicke o.k bzw. sinnvoll?

Danke und Gruß

Hallo nochmal,
die Wände sollen Hohlwände sein, erfahrungsgemäß nicht unter 25 cm Dicke, 2 x Platte von 5 oder 6 cm, 100 mm Hosenrohr und etwas Luft zum agieren, gibt mindestens 25 cm, aber besser nochmals mit dem BU abstimmen.
Eine Verbindung zwischen Wand und dem Binderuntergurt ist nicht sinnvoll und auch nicht notwendig, denn die Wand ist (stabil)
dreiseitig gelagert.

Freundliche Grüße galapeter97

Bist Du sicher, dass die Wand keinen Feuerwiderstand haben muss? Wenn ja, dann DIN 4102 zu Mindestdicken befragen. Ansonsten würde ich mich beim Nachweis des Wandquerschnitts nicht aufhalten (konstrukriv wählen und Mindestbewehrung einlegen), aber mir den Anschluss an die Stützen und die weitere horiziontale Lastabtragung ansehen. H-Lasten aus Schiefstellung + Anpralllasten (Gabelstapler, umfallendes Lagerregal usw. je nach Nutzung) + wenn erforderlich, Innenwind nach DIN 1055-4 (2005-03) Abschnitt 12.1.8.
Bei diesen recht großen Ausfachungsflächen kommen dann schnell erhebliche Horizontallasten zusammen.
Gruß Maik Mahr