THEMA:

Hallo,

ist es erlaubt bei Schraubenverbindungen Langlöcher in Kraftrichtung anzuordnen?
Ich könnte mir vorstellen, dass man durch eine entsprechende Vorspannung (gleitfeste Verbindung GV) die Krafteinleitung ermöglicht.

In DIN 18800-7, 8.2 (807) steht lediglich, dass für Länlöcher ein spezieller statischer Nachweis erforderlich ist. Wie sieht der aus?

Gruß,
C.Fox

Wenn der Nachweis für eine Gleitfeste Verbindung aufgeht, spricht nichts dagegen. Der Nachweis der Lochleibung entfällt dann logischer Weise.

Ich seh das genau so.
Ich würde aber zusätzlich ein Flachstahl unterlegen, damit die örtliche Prellung durch Vorspannung nicht zu hoch wird.

Nicht veresssen:
Reibflächen vorbehandeln oder Reibbeiweirt reduzieren!
(für unbehandenlte, feuerverzinkte Flächen verwende ich ca. 0,1 )

mfg
Bernd

Moin, Moin,

die Angaben der 18800-7 zur Vorspannung beziehen sich auf die genormten Schraubenverbindungen in Durchgangsbohrungen, nicht auf Verbindungen mit Langlöchern.
Bei Anwendung der Vorspannung bei Langlöchern muss also vorab das Procedere zur Herstellung der Vorspannung geklärt werden. Wegen der Abweichung von bestehenden Regelungen benötigst Du eine Zustimmung im Einzelfall.

Gute Erklärungen zur 18800-7, auch zu den Nachweisen für Langlöcher, gibt übrigens "Ausführung von Stahlbauten - Erläuterungen zur 18800-7" von Schmidt/Zwärtz/Bär/Schulte, Ernst & Sohn Beuth

Gruß Pitt

glauben und rechnen kann man viel. um eine solche gv-verbindung tatsächlich auf der
baustelle herzustellen, benötigt man besondere sorgfalt und know-how.

die baustellenrealitäten im normalen stahlbau sehen anders aus, also ich würde das
ganze wenn möglich verschweissen lassen und fertig.

Hallo Fuchs,
ich bin bisher davon ausgegangen, daß GV-Verbindungen zur Kraftübertragung nicht mehr herangezogen werden dürfen, wenn es um den Ausgleich von Montageungenauigkeiten oder eine grundsätzliche Anpassung vor Ort geht versuchen wir immer auf zugelassene Systeme wie Lindapter oder Zahnschienen (Halfen/Deha) zurückzugreifen oder in Bauteil I die Bohrung vorsehen und in Bauteil II nach dem Ausrichten/Anpassen die Bohrung vor Ort herstellen (abhängig vom verwendeten Korrosionsschutz). Bitte beachten, daß die Vorspannung auch nachläßt und dann die übetragbare Kraft unter Umständen stark minimiert wird.

Gruß Michi