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Verankerung von Wintergartendächern 11 Sep 2002 16:59 #160

  • Klaus Nitschke
  • Klaus Nitschkes Avatar Autor
Wer kann Informationen/Hinweise/Tipps zur Befestigung (vertikal/horizontal) von Wintergartendächern (Vertikallast, Windruck, Windsog)an der Wand des Kernhauses (z. B. Mauerwerk oder Betondecke mit Vormauerschale, Luft- und Dämmschicht) geben?

Z. B. Grundsätzliches, Literaturangaben, empfehlenswerte Verankerung. Worauf ist besonders zu achten, was muss unbedingt vermieden werden?

Gibt es überhaupt eine Lösung, die die Vormauerschale nicht belastet?

Wie stehen die Bauaufsichtsbehörden bzw. die Prüfingenieure zu den in der Praxis oft unzureichenden Lösungen?

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Re: Verankerung von Wintergartendächern 11 Sep 2002 19:18 #161

  • Dipl.-Ing. Frank Pitz
  • Dipl.-Ing. Frank Pitzs Avatar Autor
Sehr geehrter Herr Nitschke,

sicherlich gibt es eine Lösung für die Verankerung eines Windergartens. Zuerst möchte ich folgende Dinge erfragen:

Da ich davon ausgehe das der Wintergarten direkt vor dem Vormauerwerk seinen Bestimmungsort finden soll, so stellen sich folgende Fragen:

1. Besteht die Möglichkeit, das eine horizontale Befestigung hinter dem Vormauerwerk zu erstellen? Also in Form einer Verdüblung? Wenn ja, so haben Sie eine Möglichkeit, den Wintergarten direkt an das Kerngebäude anzubringen!

2. Wird für den Wintergarten eine neue Gründung erstellt? Wenn ja, so haben Sie die Möglichkeit horizontale und vertikale Kräfte direkt in das Fundament des Wintergartens weg zuleiten.

Horizontale Lasten können Sie in das Kerngebäude ableiten, wenn Sie durch Verbundspannungen von einbetonierten Bewehrungsstäbe in Rechnung stellen. Das sieht in der Praxis so aus:

max. Zul. H = d · PHI · lo · zul.Tau1

zul. Tau1 = Grundwert der Verbundspannung nach DIN 1045, 18.4
d = Durchmesser des Bewehrungsanschlusses
lo = Grundmaß der Verankerungslänge nach DIN 1045

Werte für B25 und BST500, Verbundbereich I
ø8 max.Z/D = 0,45 kN/1cm
ø10 max.Z/D = 0,57 kN/1cm
ø12 max.Z/D = 0,68 kN/1cm
usw.

Wie gehen sie vor?

1. Berechnen Sie die max. Windsog- und Winddruckkräfte!
2. Berechnen Sie nach der o.g. Formel die max. Zug / Druckkraft die Ihr Bewehrungsstab in einbetonierten Zustand aufnehmen kann.

z.B. Sie bohren ø 12 / 30 cm Dollen durch die Vormauerwerksschale in die Außenwand des Kerngebäudes ein, so ergibt sich eine max. Zug- / Druckkraft bei einer Einbohrtiefe von 10 cm:

max. Z = 0,68 · 10 / 0,30 = 22,7 kN/m Damit ist die Horizontallast gesichert!

Die Vertikallasten lassen sich nach den Formeln der techn. Mechanik ermitteln.

Hinweis: Benutzen sie möglichst schwindfreien Zementmörtel, z.B. BETECK o. glw.!

Weitere Möglichkeit:

HILTI HIT-HY 50 !!! folgen sie bitten den Link:
www.hilti.de/holde/modules/prcat/prca_navigation.jsp?OID=-18774

Vertikallasten behandeln Sie bitte wie ober beschrieben.

Für den Nachweis (kostenpflichtig) bitte an den Administrator von www.DieStatiker.de wenden!

(Ingenieurbüro Uhrmacher & Eichinger GmbH · Babostrasse 15 · 93326 Abensberg · Tel.: 0049.9443.90580.0 · Fax: 0049.9443.90580.1)

... oder an das Ingenieurbüro Pitz · Weidenstrasse 3 · 58644 Iserlohn · Tel.: 02371 - 539322 wenden.

Gruß F. Pitz

PS: Der Prüfingenieur will meistens die Horizontallasten genau nachgewiesen haben! Vertikallasten sind lassen sich ja schließlich durch Fundamente aufnehmen, somit ist hier kaum mit Probleme zu rechnen! Fortführungen von Horizontallasten sind jedoch schwieriger nachzuweisen! Daher ist hier äußerste Genauigkeit erforderlich!

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Re: Verankerung von Wintergartendächern 15 Sep 2002 14:42 #162

  • Klaus Nitschke
  • Klaus Nitschkes Avatar Autor
Sehr geehrter Herr Pitz,

vielen Dank für ihre Nachricht. Die von Ihnen vorgeschlagene Lösung mit einbetonierten Bewehrungsstäben und die angegebenen Kräfte gelten sicherlich für die Befestigung in Beton. Außerdem müssten die Bewehrungsstäbe ein Gewinde haben, um Anschlüsse mit Muttern zu ermöglichen.

Mir geht es aber auch um die Befestigung in Mauerwerk. Ich denke da an lange Ankerstangen mit Siebhülsen und Kunstharzinjektionsmörtel, z. B. fischer FIS V 360 S oder Upat UPM 44.

Es geht auch um die Option, Vertikallasten notfalls an bestimmten Stellen ausnahmsweise in das Vormauerwerk einzuleiten, wenn dort keine Abtragung über Stützen oder Balken möglich ist.

Mit freundlichem Gruß

Klaus Nitschke


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Re: Verankerung von Wintergartendächern 15 Sep 2002 20:12 #163

  • Dipl.-Ing. Frank Pitz
  • Dipl.-Ing. Frank Pitzs Avatar Autor
Hallo Herr Nitschke,

für den Fall das Sie die ganze "Geschichte" in Mauerwerk verankern habe ich als 2. Lösung vorgeschlagen. Das System hatte ich mit Hilti - Verbindung angedacht. Daher auch der Link in meiner 1. Nachricht.

Fischersysteme sind jedoch auch eine sehr gute Wahl.

Gruß F. Pitz

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Re: Verankerung von Terassenüberdachung 27 Dez 2004 18:19 #6643

  • Kubik Sebastian
  • Kubik Sebastians Avatar Autor
Bei der Berechnung einer Terassenüberdachung habe ich folgendes Problem:
Die überdachung besteht bereits seit 15 Jahren und ist nicht an der Stahlbetondecke verdübelt, sondern nur im Mauerwerk.
Kann das Mauerwerk , Vollziegel-ungelocht, belastet werden?
Wenn ja, wo kann ich es nachlesen? Wenn nein, klappt es mit Schöck, oder welche Alternativen gibt es noch.

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