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Re: Dachkonstruktion auf Mauerwerkdrempel 18 Dez 2003 10:20 #1478

  • hendrik
  • hendriks Avatar Autor

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Re: Dachkonstruktion auf Mauerwerkdrempel 18 Dez 2003 10:42 #1479

  • hendrik
  • hendriks Avatar Autor
Hallo, lieber Kollege, <br />
Sie schulden dem Bauherrn eine preisgünstige Konstruktion. Ein mögl. Stb.-Drempel wird einschl. Zugbewehrung von dem Hersteller der Elementdecken mitgliefert und ist auch techn. leicht aufzustellen. Für die Preisfrage ist die aufwendigere manuelle Mauerwerkskonstruktion vom Architekten gegenüberzustellen. <br />
Das Kehlriegeldach läßt sich leicht überschlagen mit dem Buch von N. Wienecke "Hausdächer" mit fertigen Tabellen (479 Seiten).<br />
Also bleiben als kritische Punkte die Aussteifung der Kehlriegel und die Bewehrungsermittlung der Stb.-Decke, allerdings bei kleinen Spannweiten ist dieses System schon gestorben.<br />
Was hindert Sie eigentlich, sich diese Erfahrung verantwortungsbewußt zu erarbeiten? Nur so werden Sie der gute Statiker, der immer gefragt ist. Und jede Übung ist nicht nur als Sportler oder Künstler notwendig.<br />
Sicherlich wird Ihnen diese Antwort nicht gefallen, aber die billigste Erfahrung ist immer noch Zuhören. Die nächste Konstruktion erspart Ihnen dann weniger ungute Gefühle.<br />
Ich weiß, jeder Hinweis auf eigene erarbeitete Erkenntnisse erzeugt bei ungeübten Leuten zuerst Aggressionen, aber die sollten dann wenigstens auf den Fragenden bezogen werden!<br />
Brauchen Sie wirklich Hilfe (Literatur etc), dann lassen Sie es mich wissen!

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Re: Dachkonstruktion auf Mauerwerkdrempel 18 Dez 2003 11:20 #1483

  • Frank Pitz
  • Frank Pitzs Avatar Autor
Echt toll geschrieben, hendrik!<br />
<br />
Gratulation<br />

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Re: Dachkonstruktion auf Mauerwerkdrempel 18 Dez 2003 13:08 #1484

  • Martin
  • Martins Avatar Autor
...mir kommen die Tränen.<br />
<br />

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Re: Dachkonstruktion auf Mauerwerkdrempel 18 Dez 2003 13:11 #1485

  • Vierendeel
  • Vierendeels Avatar Autor
Hört,hört!<br />
Glück gehabt, dass der Kollege nicht den TÜV zu Rate gezogen oder auf die Vorlesung vom 1.Semester verwiesen hat.

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Re: Dachkonstruktion auf Mauerwerkdrempel 18 Dez 2003 15:46 #1480

  • Andreas aus Braunschweig
  • Andreas aus Braunschweigs Avatar Autor
Die Frage ob Pfettendach oder Kehlbalkendach ist durchaus berechtigt. Die unterschiedlichen Antworten, teilweise nicht zu Ende gedachte Schnell-Schüsse-, bestätigen das auch. Und wenn, so wie Hendrik meint, sich jeder seine Erfahrungen verantwortungsbewusst erarbeiten (????) würde (das sollte -Mann- mal genauer analysieren lassen), warum unterhalten wir uns hier überhaupt noch ? Wir wären alle perfekt und bräuchten dieses Medium gar nicht mehr. Wahhhnsinnig guuuut !!!! <br />
Aber ist dem Kollegen Frank nun weitergeholfen ? <br />
Unter Umständen kann es wirklich besser sein ein Kehbalkendach mit einem Stahlbetondrempel einzubauen. Aber erst nachdem genauer geklärt wurde was noch machbar und durchführbar und hier von den Kollegen angeboten wurde. Dazu ist u.a. auch zu berücksichtigen ob später ev. noch Dachgauben eingebaut werden soll. <br />
1. Sind wirklich keine DG Wände möglich ? <br />
1.1 Selbst leichte Ständerwände können als beplankte Holzständerwände in Holzrahmenbauweise sehr gut zur Ableitung von vertikalen und horizontalen Lasten herangezogen werden. Einzellasten auf der Stb-Decke sind normalerweise gut möglich. Wenn nicht, vielleicht Überzug aus Holz über Decke von der Außenwand zur EG-Mittelwand, in Wandebene, in Verbindung der aussteifenden Holzständerwand. <br />
1.2 Zum Vorschlag: Windböcke aus Mittelstützen u. Sparren.<br />
Die Stütze u. Sparren ergeben wegen des Drempels kein geschlossenes Dreieck. Also ist mind. noch eine Zugstrebe vom Sparrenfuß zum Stützenfuß zugfest, und eine Schwelle schubfest einzubauen. Dieser Sparren muss ein Zusatzsparren oder in Wandebene sein. Oder auch mit einer klassischen Strebe vom Stützenkopf zum Drempelfuß. <br />
2. Wen absolut keine DG Wände möglich sind: <br />
2.1. Wird von (möchtegern)-Statikern favorisiert die nur q * l^2 / 8 können, und die keine Einzelllasten auf Stb-Decken rechnen können bzw. einfach vernachlässigen. <br />
So ganz grob:L = 10,00 q = 10,00 =>Iy~356000 cm4 in (BSH) = 20/60 bzw. 14/68 cm <br />
alles ohne ev. Windlasten. Zulässige Durchbiegung ~ 3,3 cm.Und wenn dann eventuell doch ausgebaut wird ? Dem Häuslebauer, Trockenbauer und Fliesenleger juckts kein bisschen. Und bewegliche Fugen gibt es nur in der Theorie. <br />
2.2 Zum Vorschlag: Mittelpfetten auf Doppelbiegung:Überlagerung der Spannungen und Durchbiegungen, na herzlichen Glückwunsch, dann geht es nicht nur in die Höhe. <br />
3. Aussteifende Scheibe in Kehlbalkenebene.<br />
Grundsätzlich gut, aber nur so gut wie der ausführende Zimmermann. Vor Ort sieht’s dann so aus: Randgurte gibt es nicht, und die großformatige Beplankung besteht aus Baumarktplatten oder Nut-und Federschalung. Und den Spruch: "30 Jahre Berufserfahrung" und "Haben wir noch nie so gemacht" kennen wir alle. Wenn aber die Scheibe funktioniert müssen die Scheibenauflagerkräfte in den Giebelwänden nachgewiesen werden. Der horizontale Ringanker allein tut’s dann auch nicht mehr wenn noch 2 Fenster im Giebel vorhanden sind. Also brauche ich den Ringanker als Rahmen auch auf den Giebelwänden bis in die Decke. Reicht der Betonquerschnitt der U-Schale falls diese überhaupt möglich ist ? Womöglich wird dann noch geschalt. Ob Ringanker oder geschalt. Wenn nicht tapeziert wird zeichnen sich die Risse garantiert ab. Und dann steht der Architekt auf der Matte. <br />
4. Fußpunkt am Drempel.<br />
Da die Dachüberstände immer größer werden ist die Verankerung der Bauteile gegen Windsogspitzen und Unterwind, so wie es in WIT Holzbau T2 + Schneider beschrieben steht, wichtiger denn je. Den Ringanker brauche ich mind. Und die 4,5 KN Verankerungslast je Bolzen gibt der Ringanker nicht her. Also brauch ich auch hier in regelmäßigen Abständen Zuganker von Ringanker in die Stahlbetondecke. Und anteilige Windlasten aus dem Dach und aus dem Drempel muss ich am Fußpunkt auch aufnehmen können. Also wird mein Ringanker zum Ringbalken der in regelmäßigen Abständen mit Stahlbetonkragstützen in der Decke verankert wird.<br />
Und diese Konstruktion kann auch die gesamten Windlasten aus einem Pfettendach aufnehmen. <br />
Der zusätzliche Aufwand der Rahmen in den Giebelwänden u. Drempelwänden, der stützenfreien Einfeld-Mittelpfetten, der aussteifenden Deckenscheibe, der ev. zusätzlichen Windböcke, die Möglichkeit Ausführungsfehler u. Bauschäden gering zu halten sprechen eher für Kehlbalkendach mit einem Stahlbetondrempel. <br />
Die wirtschaftlichste und mir persönlich beste Lösung aber wäre: Pfettendach mit 2-3-Feld-Mittelpfetten ggf. mit freistehenden Stützen. Ableitung der Windlasten über Drempel (Ringbalken u. Stützen). Mit der Option später eine Gaube einzubauen.<br />
<br />

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