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Gast
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Zu der ganzen Bauteilzerlegerei mal eine Anmerkung:<br />
Mir fällt im Moment kein anderes "Bauteil" ein, das mit so vielen Sicherheiten gerechnet wird, wie eine Dachkonstruktion.<br /> Wir zerlegen die Gesamtkonstruktion bis es icht mehr geht, belegen diese dann z.T noch mit zusätzlichen Sicherheiten (Wind) und tun so, als ob das dann der Weisheit letzter Schluß ist.<br /> Die Sparren sind doch heutzutage, bei Zwischensparrendämmung, so um die 20 bis 22 cm hoch, dabei haben sie meist eine Breite von 8 cm, weil ansonsten die Lattenstöße schlecht ausgeführt werden können. Im EFH- Bau kommen dann Spannungsausnutzungen von 30-50% heraus.<br /> Bei Pfetten hat jeder Angst, und sie werden als DLT mit mehreren kleinen Stützweiten gerechnet werden, damit die Querschnitte bloß nicht zu groß werden.<br /> Maßgebend ist hier meist die Durchbiegungsbegrenzung, also auch hier Lastreserven.<br /> Die Zangenlage wird, obwohl sie mit Sparrenpfettenankern an der Pfette abgehängt wird, mit Bulldogs oder GEKAs an den Sparren gedonnert, was zu einer möglichen Lasteinleitung von ca.4-5 kN führt. Wird aber nicht in Ansatz gebracht, weil dann die Horizontalkräfte am Sparrenfuß zu groß werden etc.etc..<br /> Mir ist schleierhaft, warum fast jeder bei jeder noch so kleinen Decke mit Kanonen auf Spatzen schießt und FE- Programme bemüht, dabei mühevoll Dehnfedersteifigkeiten für die Linienlager eingibt, um wenigstens die daraus eventuell resultierenden Singularitäten in den Griff zu bekommen, ansonsten aber auch gerne mal ber solche Unendlichkeitsstellen hinwegbewehrt(Man kann ja nie wissen...). Grund ist doch, das es angeblich "wirtschaftlicher" ist und "dem Bauherrn das beste Ergebnis liefert, das man ihm als Statiker für das Geld, das man erhält abzuleifern hat".<br /> Warum wird denn ein Dachtragwerk nicht als dreidimensionales Fachwerk gerechnet, damit man herausbekommt, was wirklich abgeht, mit allem Schlupf in den Anschlüssen, Steifigkeitverhältnissen, Windlastweiterleitung durch Lattung, Querbiegung der Sparren zur Windlastverteilung in das Windrispenband usw.? Doch eigentlich nur, weil es keine Software gibt, die erforderliche Verbindungsmittel vorgibt, Durchbiegungen und Spannungen ausgibt und auch noch automatisch bemisst ect.pp..<br /> Zum Dachtragwerk im EFH- Bau möchte ich gern anmerken:<br /> Natürlich muß jeder sicher sein, das seine Statik auch das ist, was es sein soll, nämlich ein TragSICHERHEITsnachweis.<br /> Aber gerade bei diesem Bauteil, mit allen bei der Berechnung und Bemessung vernachlässigten Verbindungen, zusätlichen Aussteifungen und verborgenen Lastreserven sollte man doch ein ums andere Mal die Kirche im Dorf lassen und sich, mit gesundem Menschenverstand, fragen:<br /> Was soll eigentlich passieren?<br /> Torsionsmomente aus exzentrischer Lasteinleitung in die Pfette rechnet doch wohl (hoffentlich) auch niemand, obwohl die Gabellagerung an jedem Knoten Sparren-Pfette-Zange ansonsten nirgendwo Berücksichtigung findet. <br /> <br /> In diesem Sinne, ein schönes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr!<br /> <br /> P.S.: Dieser Text ist frei von Aggressivitäten und jeglichen sonstigen -täten.<br /> Er spiegelt nur die friedliche und absolut entspannte Meinung des Verfassers wieder. |
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Hallo, das liest sich aber so, als hätten Sie sich doch bereits Ihre Gedanken gemacht und Erfahrungen gesammelt. Oder haben Sie sich diese Erfahrungen immer von anderen machen lassen? <br />
Und es liest sich sogar sehr gut. <br /> Also weiter so und nur so!<br /> |
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Hallo Forum,<br />
<br /> vielen Dank für die vielen Anregungen.<br /> Danke besonders an SOR und Andreas aus BS<br /> und natürlich Hendrik ,ich werde alles be´herzigen.<br /> Frohe Weihnachten allen<br /> Frank |
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Ein Lob aus Ihrer Tastatur ehrt mich ganz besonders!<br />
<br /> Aber die Sache mit den Erfahrungen verstehe ich nicht.<br /> Was ist so schlimm daran, auf den Erfahrungsschatz anderer zurückzugreifen?<br /> Und wie soll den das bitteschön umgangen werden?<br /> DIN Vorschriften werden von erfahrenen Leuten erstellt, auf deren Erfahrungen wir dann zurückgreifen, wenn wir nach den Normen bemessen.<br /> Sollen wir uns solche Maßgaben selbst erarbeiten, jeder für sich?<br /> Die "anerkannten Regeln der Bautechnik" sind ebenfalls nicht anderes als ein Sammelsurium von Erfahrungen, die sich über einen Gewissen Zeitraum angesammelt haben.<br /> Soll ich nicht darauf zurückgreifen bzw. es genau anders machen, um zu merken daß dabei eine evtl. schlechtere Variante entsteht?<br /> Ich muß mich nicht selbst vor einen vorbeifahrenden LKW stellen, um die Erfahrung zu machen, daß mir das nicht gut bekommt.<br /> Da verlaß ich mich auf die Erfahrung anderer, die so etwas schon probiert haben. Und beim Bauen, Bemessen, Nachweisen eben auch.<br /> Das ist der Sinn des agnzen und so funktioniert es überall. Wenn wir alle Autodidakten wären, könnten wir uns den Luxus von Schulen, Universitäten und Ausbildungsstätten ja sparen und jeder kocht sein eigenes Süppchen.<br /> <br /> Ich finde nichts schlechtes daran von den Erfahrungen anderer zu profitieren. Ist auch nicht so gedacht, sonst könnten wir sie uns ja patentieren lassen. |
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Das im Dachstuhl viele Sicherheiten stecken ist sicher richtig. Allerdings finde ich, das in diesem Bereich, neben den Bewehrungsausführungen, auch am meisten gepfuscht wird. Gerade die Verankerung der Schwellen und Pfetten wird auf der Baustelle stark vernachlässigt. Man findet immer wieder UPAT -Anker in Ringankern, die völlig lose sind. Und das nicht nur weil das Holz getrocknet ist.<br />
Die Weiterleitung der Windsogkräfte in vertikale Zugbänder bis ein entsprechendes Eigengewicht aktiviert ist, wird fast nie ausgeführt. Da hört man häufig: "Das haben wir doch noch nie so gemacht".<br /> Allerdings hat mein Komentar nichts mit dem Ursprungsthema zu tun. |
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Na bitte:<br />
gerade das ist doch ein Beleg dafür, wie hoch die Sicherheiten eigentlich sind. Trotz der Schlamperei fliegen verhältnismäßig wenige Dachstühle mit den Herbst- und Winterstürmen durch die Luft. Jedenfalls in Norddeutschland...<br /> <br /> Spaß muß sein, frohe Weihnachten! |
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