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Hallo liebe Kollegen,
ich beaufsichtige Renovierungsarbeiten an einem in den 90er Jahren Kernsaniertem 5-geschossigen Bürogebäude. Die Decke (oder der Estrich) der 3. Etage hat sich dermassen verformt, das Tennisbälle die man auf enen Schreibtisch legt runterkullern. Nun soll der vorhandene Estrich herausgenommen werden, und ein neuer eingebracht werden. Es handelt sich um ein Trägerrostsystem, will heissen, Deckenplatten mit ca 5m Stützweiten legen sich auf Unterzüge auf, die sich wiederum über ca. 10m Stützweite über Stb-Stützen abfangen. Eine Sichtkontrolle der vorh. Unterzüge auf Risse ist nicht möglich. Ich mache mir Sorgen, das dem Statiker damals ein Fehler bei den Lastannahmen o.ä. unterlaufen ist. Ich stelle mir nun vor, vor einbringen des neuen Estriches Belastungsversuche auf der vorhandenen Decke durchzuführen, um die Tragfähigkeit Sicherzustellen. Nun meine Frage. Erstens: Sind diese Versuche überhaupt Aussagekräftig, also sagt mir der Mensch z.B. du darfst die Decke mit 10KN/m² belasten oder eben nicht?? Zweitens: Wer könnte solche Versuche (Raum Düssseldorf) durchführen? Drittens: Mache ich mit zu große Sorgen. Kann es überhaupt sein, das sich Decken so weit durchbiegen?? Am Estrich kann es meiner Ansicht nach nicht liegen. Es handelt sich um einen Gussasphaltestrich auf Trennlage. Vielen Dank im vorraus Andreas ..
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Hallo Andreas,
kann es sein, dass sich nicht nur die Decken sondern auch die Balken (Beachte: 10m Spannweite, h=?) durchbiegen? Prüfversuche duch Fachleute sind wie eine Statik zu handhaben, die anstatt Schreibtisch experimentell vor Ort aufgestellt wurde. Hierzu ist der Aufwand, eine Decke abzudrücken individuell von Lage, Beschaffenheit, Anzahl der Druckversuche, Baustelleneinrichtung etc. abhängig, d.h. es ist ein sehr hoher Voraufwand erforderlich. Die Ergebnisse sind meistens sensationell. Die Decke wird solange dedrückt, bis Messfühler an den Bauteilseiten Rissbildungen signalisieren oder die zul. Verformungen überschritten werden. Werden die Risse zu groß, ist Schluss. Als pruffähiges Ergebnis bekommst du ein Zertifikat, in dem die zul. Belastung ausgewiesen ist. Wird in der Regel von jedem Prüfer akzeptiert. Aus eigener Erfahrung habe ich hierdurch mehrere Decke nachweisen können, sogar Kragbalkone, die nur am Isokorb hängen, ohne Biegebewehrung! Als Empfehlung kann ich einen Professor aus Bremen anbieten. Aber mittlerweile hat jede Uni einen Experten, einfach mal im www suchen. Beachte die Kosten. Hier kommen schnell 5.000 Euro zusammen! Viel Erfolg und keine Bange Gruß Charly |
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Hallo und guten Tag,
sicher ein interessanter Fall an den ich mit Bedacht herangehen würde. Wenn ich mal annehme, dass die Geschoßdecken alle gleich sind und nur eine Decke mit großen Durchbiegungen auffällig wird, dann ist das schon spannend. Es stellt sich dabei auch die Frage, seit wann die großen Durch- biegungen beobachtet werden und ob der Gußasphalt früher wirklich eben war oder ob sich die Oberfläche möglicherweise (aus welchen Gründen auch immer) im Laufe der Zeit eingedellt hat. (Schwere Möbel und sowas) Vielleicht ist die Konstruktion auch "nur" zu schlank geraten. über Belastungsversuche konnte ich bisher keine Erfahrungen sammeln, denke aber, dass dies eine recht aufwändige Angelegenheit ist. Ich würde es zunächst einmal mit der Statik versuchen: Abmessungen, Betongüte, Bewehrungen feststellen lassen und dann rechnen. Wenn das funktioniert ist bei aller Durchbiegung wenigstens die Standsicherheit o.k. Gelegentlich gab es ja schon Geschoßdecken, die wegen Schalungsmängeln eine beachtliche Anfangs-Durchbiegung mitbrachten. freundliche Grüße Klaus Hümmerich |
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