THEMA:

Hallo,
Eine Balkonanlage 3,00 x 1,50 über 3 Etagen soll statt mit 4 Stützen nur mit 2 Stützen hergestellt werden. Die Konstruktion besteht aus einem umlaufenden Rahmen aus
U 140. Die Beplankung erfolgt mit Holzbohlen über L = 1,50 m. Das Randprofil L = 3,00 m soll mit Injektionsanker HILTI HIT HY 20/50 a = 50 cm (eo = 4 cm, eu = 10 cm) Mauerwerk angeschlossen werden.
V = 3,00 KN/m
H1 = 0,50 KN/m aus Holmlast u. Verankerungslast
H2 = 0,5 * 3,00 * 3 / 10 = 0,45 KN ( M * e / eu) aus exzentrischer Lasteinleitung
Belastung je Dübel
aus V: FV = 0,5 * 3,00 = 1,50 KN
aus H: FH = 0,50 * 0,50 + 0,45 = 0,70 KN
R = sqr(1,50^2 + 0,70^2) = 1,66 KN
Frage: 1. Wenn das Randprofil L= 3,00 m torsionssteif ist und das Torsionsmoment mt als Biegemoment in das Randprofil L = 1,50 m eingeleitet wird, ist dann H2 = 0,00 ?
2. Mein Ingenieurverstand sträubt sich so eine Konstruktion nur mit Dübeln zu rechnen. Was haltet ihr davon ?

Hallo Herr Lehmann,

auch bei mir würde sich alles gegen eine reine Dübelbefestigung sträuben.
( Sind denn die Randbedingungen für eine zulassungsgemässe Anwendung gegeben,
z.B. Mauerwerksfestigkeit usw ?? ).
Ich würde auf jeden Fall die Querkraft über Knaggen am Randprofil ins MW einleiten, und die Dübel nur zur Aufnahme der H-Kräfte ( Schiefstellung und Windsog ) heranziehen.
Grüsse Thomas.

Moin, Moin,

deute ich richtig, dass das Randprofil L = 3m das U140 ist?

Ist es dann von Natur aus nicht torsions"steif", sd. eher torsions"weich"?

Und wie war das mit dem Schubmittelpunkt, der ausserhalb des Profils liegt?

Mauerwerk ohne Klinker und/oder Wärmedämmung?

Ich bin bei U-Profilen immer ein wenig skeptisch...

Gruß Pitt

auch wind- und seitenlasten sollten sicher aufgenommen werden, daher verwende auch ich in solchen fällen dübel nur selten. meistens will der bauherr den balkon ja auch durch eine tür betreten, und in dem bereich ist dann mangels auflast die dübeltragfähigkeit höchst fragwürdig. ich machs meist mit zwei Knaggen und zweimal durchbolzen. für torsion reicht ein u140 meist, ich lege die bohlen jedoch parallel zur fassade und habe dann innerhalb der U-Zarge noch Querträger senkrecht zur Fassade, die eine größere Torsionsverdrehung verhindern.

"H1 = 0,50 KN/m aus Holmlast u. Verankerungslast
H2 = 0,5 * 3,00 * 3 / 10 = 0,45 KN ( M * e / eu) aus exzentrischer Lasteinleitung "

Wenn ich "exzentrische Lasteinleitung" richtig verstanden habe, müßte Dein H2 wie folgt aussehen: H2 = 0,5 * 3,00 * (ca. 5/6 * 14/2) / (3 + ca. 5/6 * 14/2) = 0,66 kN.
Aber die "Exzentrizität" der Holmlast von ca. 1,1 m kannst Du doch auch in ein Kräftepaar - in die vertikalen Stützen und als (nicht anzusetzende) entlastende V-Last auf die Dübel - aufteilen.
Ist Lasteinleitung in Deckenkopf möglich? (Dübel FAZ ... A4 o. glw.)
Rest sehe ich wie die anderen.

?
Moment=3KN/m*0.5mDübelabstand*0.03mExentrizität=0.045KNm/Dübel
Hebelarm =UK-U140 bis Mitte Dübel=10cm
Zugkraft H2 =Moment/Hebelarm=0.045KNm/0.10m=0.45KN/Dübel

Aus meiner Sicht ist der Nachweis mit einer Dübellast R=1,66KN auf der sicheren Seite liegend in Ordnung soweit hier nicht noch weitere lasten anzusetzen sind(z.B. H-Last in Längsrichtung)
Gruß rainer