THEMA:

Werte Kollegen,

mir ist gerade ein Werbemagazin der Firma Knauber in die Hände gekommen.
Knauber wirbt darin als Energieberater für die Erstellung von Energieausweisen mit folgenden Preisen:
1.) verbrauchsorientierter Energieausweis für 79€

2.)bedarfsorientierter Energieausweis für 320€, inkl. Vor-Ort-Beratung, detaillierte Ist-Analyse der energetischen Qualtität des Hauses und der Heizungsanlage, Aufnahme der Energiegüte von Fenstern, Wänden usw.; eine Thermographie mit 15 Aufnahmen soll nochmals 150€ kosten

3.) bedarsorientierter Energieausweis "Plus" 490 €, 2 Vor-Ort-Termine, zusätzl. Wirtschaftlichkeitsanalyse, Sanierungsmaßnahmen usw.

Wer will den bei diesen Preisen noch als Energieberater arbeiten?? Was bleibt denn dann am Ende noch übrig. Damit kann ich mir noch nicht mal mehr die Grundnahrungsmittel bei Aldi kaufen. Ich frage mich warum die Kammern in diesen Fällen nichts unternehmen. Außerdem frage ich mich, warum hochrangige Politiker mit "Nullahnung" von der Thematik, ihre völlig absurden Preisvorstellungen von Energieausweisen in der öffentlichkeit kund tun.
Aber die legen dem Bürger ja jetzt auch nahe den Urlaub besser in Deutschland zu verbringen und nicht mehr zu fliegen, um CO2 einzusparen. Wann fangen diese "Handpuppen" und "Freizeit-Klugscheisser" in Berlin eigentlich endlich mal an sich selber etwas mehr einzuschränken???

ich habe von einem Makler gehört, dass der TüV (ich glaube es war Süd) für 200€ eine bedarfsorientierten Nachweis ausstellt. Auf Grundlage der Zeichungen ohne das Objekt jemals gesehen zu haben.

Seit dem ist das Thema Energiepass für mich gestorben...

Ich runde mein Profil lediglich mit Energieausweisen ab, aber Interesse habe ich in Wirklichkeit schon lange nicht mehr an den Dingern...
Braucht man halt im Show-Geschäft!

TImm

Hallo JH1973,

ich hoffe, man bekommt hier mehr Unterstützung als im Nachbarforum unter "Preisdumping". Es scheint ja eine ähnliche Entwicklung zu sein, wie bei den Statiken.

Vielleicht ist es auf diesem Sektor ja noch früh genug, eine "vernünftige" Bahn einzuschlagen, und gewisse Basis-Faktoren zu regulieren. Sonst stürzt sich wieder jeder Depp auf dieses "Markt"-Segment, der von irgendwoher eine Software, aber kein bzw. viel zu wenig Hintergrundwissen besitzt.

Wehret den Anfängen ... viel Erfolg.

Vielleicht kann man die Gesetzemacher über diese "Schiene" auch wieder auf die Parallelen bei der Statik/Tragwerksplanung hinweisen.

Ob nun Tragwerksplanung oder Bauphysik. Das Problem ist bei beiden Bereichen gleich. Aber was bringen einem die "Gesetzemacher"?? Ein Herr Tiefensee, seines Zeichen Minister für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung, kündigt in der Presse folgende Preise an: Verbrauchsausweis 40 - 60 € und Bedarfsausweis 80 - 120 €. Wo kommen wir denn da hin, wenn uns Politiker sagen, was wir für unsere Arbeit abrechnen sollen.Man muss sich den Lebenslauf von Herrn Tiefensee mal anschauen. Da fragt man sich, woher er wissen will, wie groß der Aufwand für einen Bedarfsausweis nach der neuen EnEV ist. Herr Tiefensee hat sicherlich nicht die entsprechenden Fortbildungsseminare besucht oder ist gar Sachverständiger für Wärmeschutz!!!??? Bei welchem anderen Berufszweig werden Preise durch die Politik diktiert?? Mit uns kann man es ja machen!! Ich wundere mich, das sowohl im Tragwerksforum als auch hier die Resonanz zu diesem Thema so gering ist. Sind denn alle schon satt??? Der Energieausweis nebst neuer EnEV wäre tatsächlich ein Bereich gewesen, wo man als qualifizierter Ingenieur noch hätte Geld verdienen können.
Das schlimme sind die Firmen, die jetzt sogar mit diesen Dumpingpreisen hausieren gehen. Ich denke es ist wirklich an der Zeit sich zu wehren. Ob nun Bauphysik oder Tragwerksplanung; wir sollten nicht zulassen, dass unser Berufszweig derart unter Wert gehandelt wird!!! Es reicht, wenn uns die Herren Architekten zu sogenannten "Fachplanern" degradieren.
Also, auf die Barrikaden und mal den Mund aufgemacht. Leider liegt das den meisten unserer Kollegen nicht, aber man sieht ja wo es hinführt.

JH