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Dampfsperre Bodenplatte 17 Nov 2006 13:14 #17621

Ich habe eine interessante Frage zu innengedämmten Bodenplatten. Aufbau: 200mm Beton, Horizontalabdichtung bituminös (V60), 100mm Dämmung, Trennlage PE-Folie, 50mm Estrich, Bodenbelag (1000-facher Standardaufbau, oder?).

Durch einen Bauherrensachverständigen wurde der Aufbau als mangelhaft bewertet, weil auf der kalten Aussenseite (unten) eine Dampfsperre (Abdichtung) liegen würde. Da die PE-Trennlage des Estrichs der Innenseite (oben) nicht als Dampfsperre bewertet wird, ist angeblich Tauwasserausfall möglich. Eine Diffusion von oben nach unten will mir zwar nicht einleuchten, aber nun gut.

Interessant ist allerdings, dass der Diffusionsnachweis nach DIN 4108-3 mit standardmässiger Aussentemperatur -10Grad tatsächlich Tauwassergefahr über der Bodenplattendichtung auswirft. Ausnahmen bei erdberührten Bauteilen kennt Teil 3 der DIN 4108 nicht. Da in Teil 2 der DIN 4108 bei Wärmebrücken sowie in den einschlägigen Softwarelösungen mit +10Grad im Erdreich gerechnet wird, stellt sich die Frage, ob dies für den Diffusionsnachweis zulässig ist. Damit wäre der Nachweis problemlos erfüllt und der Temperaturansatz entspricht wohl auch der Realität.

Ausserdem würde mich mal interessieren, ob eine allseitig verklebte (und zugelassene) Dampfsperre zwischen Dämmung und Estrich tatsächlich bei Erdgeschossfussböden üblich ist. Standard gemäss DIN 18560-2 ist lediglich eine überlappende PE-Folie, dachte ich.

Besten Dank im voraus! Schönes Wochendende!

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ReDampfsperre Bodenplatte 17 Nov 2006 14:30 #17624

Hallo Nick,

Zugelaasen als Feuchtesperre ist meines Wissens z.B. die "GEFITAS-Folie PE3/300

Hab ich schon öfter gesehen.

Gruß
Andreas
..

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ReDampfsperre Bodenplatte 20 Nov 2006 10:11 #17636

Hallo Andreas,

danke zunächst. Ich habe mal geschaut: die 3/300 ist eigentlich als Abdichtung gegen Bodenfeuchte (unter der Estrichdämmung) gedacht. Eine Dampfsperrfunktion ist mit dem SD-Wert 100m auch eher gering und nicht viel besser als eine Standard-PE-Folie einzustufen, d.h. der (wohl recht theoretische) Feuchtenachweis für die Bodenplatte passt auch damit nicht. Konsequenterweise wären da wohl die 2/1000 bzw. die Dampfsperren PE bzw. AL von GEFITAS (SD>1500m) zu verwenden.

Das Grundproblem ist aber, dass diese Folien auf der Estrichdämmung allseitig dicht verklebt (inkl. Wandanschlüsse) zu verlegen wären, wenn sie als Dampfsperre wirken sollen. Das würde wohl die meisten Estrichleger vor ernsthafte Probleme stellen...

Ich denke, dass die Randbedingungen der DIN 4108-3 im erdberührten Bereich einfach unrealistisch sind. Ich habe dazu soeben mit dem Support meines ENEV-Software-Herstellers (BMZ) gesprochen. Standardmässig sind für erdberührte Bauteile dort aussenseitig plus 5 Grad angesetzt, dies entspricht gemäss Herstelleraussage der Verfahrensweise der meisten Anwender (Rückstellung auf DIN-Werte ist natürlich möglich). Leider ist diese DIN-Abweichung jedoch nicht fachlich begründet. Wie sieht es denn bei den anderen Softwarelösungen aus: minus 10Grad im Erdreich oder mehr?

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ReDampfsperre Bodenplatte 20 Nov 2006 13:38 #17640

Hallo Nick,

Mal langsam.
Ich würde als erstes mal versuchen rauszubekommen woher überhaubt die Anforderung an die Feuchtesperre kommt. Aus der DIN 4108 auf jeden Fall nicht, oder?
Meines Wissens ist sie lediglich dazu gedacht den evt. anfallenden Feuchtetransport aus der Bodenplatte abzufangen (Restwasser im Beton). Die Diskussion (und die Anforderung) kam meine ich auf in Verbindung mit Holzbödenherstellern, die ohne Feuchtesperre keine Gewährleistung für ihren Parkett übernehmen wollen. Wenn du einen Fliesenbelag hast brauchst du die Abdichtung eigentlich nicht. Und für den Parkett brauchst du die Verklebung am Rand nicht, da dort sowiso die Dehnungsfuge ist.
Grüße
Andreas
..

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ReDampfsperre Bodenplatte 20 Nov 2006 14:25 #17644

Hallo Andreas,

zugegeben, das hört sich alles ziemlich merkwürdig an. Gemäss Gutachterargumentation ist für alle Bauteile der positive Nachweis nach DIN 4108-3 für Tauwasser zu führen und dieser (eigentlich standardmässige) Bodenaufbau erfüllt diesen leider nicht, sofern man die Klimadaten inkl. minus 10Grad im Erdreich ansetzt.

Analog einem Flachdach ergibt der Nachweis scheinbar die Notwendigkeit einer inneren Dampfsperre, die hier über der Estrichdämmung anzuordnen wäre.

Es geht also nicht um die Belagsabdichtung gegen Feuchte aus dem Boden oder Betonrestwasser, sondern um Tauwasserbildung im Aufbau (an die ich dafür nach wie vor nicht glauben kann).

Es gibt wohl genauere Berechnungen für die Tauwasserermittlung als DIN 4108-3 (Glaser), z.B. Jenisch-Verfahren oder DIN ISO 13788. Ich werde mal schauen, ob ich damit weiterkomme. über weitere Infos bin ich natürlich weiterhin dankbar, insbesondere welche Aussentemperaturen die anderen Softwarehersteller im Erdreich so ansetzen...

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ReDampfsperre Bodenplatte 20 Nov 2006 15:13 #17645

Hallo Nick,

also ich hab es jetzt mal ausprobiert.
Auch bei einer Temperatur von -10° (die wie wir ja wissen nie auftritt) bekomme ich bei meinem Programm (energieberater) kein Tauwasserproblem!

Gruß
Andreas
..

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