THEMA:

hi,

da ja gefragt wurde

bla schrieb: was aus eurer Sicht lohnenswerte Zusatzqualifikationen sind

, müssen die antworten auseinandergehen.
lohnenswert? ja wie denn?
monetär? dann nur twp, ohne umwege. allenfalls a bisserl baurecht zur sensibilisierung.
wegen spass? dann sfi/ewe, twp in der denkmalpflege.

ob der spass praxistauglich ist, muss sich zeigen. ich hatte x angebote, als sfi eine ruhige kugel zu schieben, hauptsache, ich unterschreibe. na, ned mit mir.
denkmalpflege? theoretisch gibts gute honorare, aber was hilfts bei klammen bauherren?
bauleitung? viel druck, viel risiko. da schweigt des sängers höflichkeit.
noch nicht genannt wurden gutachten. ich mach das eher aus spass, wegen der herausforderungen, nur in begrenztem umfang und nur bei wenigen themen. das wäre aber ein feld, in dem noch viiiel luft wäre .. wenn man das thematisch mag.

grüsse, markus

So, jetzt mal meine ernsthafte Meinung.

Ich bin jemand de rimmer alles wissen will und alles können will.
Zusatzqualifikationen sind grundsätzlich sinnvoll!

Staplerschein als Statiker? Eher nicht, ...aber wollte die alte Kiste mal wieder rauskramen.

Als Statiker sollte man auf jeden Fall bissl vom Brandschutz wissen, aber eher was die Bemessung der Tragfähigkeit angeht. WDer reine Brandschutz ist schon wiede zu speziell und bedingt durch die Verordnungen gibt es auch immer reichlich Interpretationsspielraum. Es ist halt dieses Paragraphengedeute ...liegt mir persönlich überhaupt nicht.

==> verteift bedeutet Brandschutzgutachten schreiben ==> würg und ächts, naja wers mag

Wärme- und Schallschutz muss man als Statiker peripher auch immer mit berücksichtigen, aber es geht dabei immer ums Grundwissen. Man kann auch gelegentlich mal nen Energieausweis für ein EFH mitmachen, wenn Not am Mann ist.
Energieausweise erstellen ist aber aus meiner Erfahrung auch müßig, man verdient nix dran und der Spaßfaktor bleibt irgendwann auch auf der Strecke.

Was bleibt übrig...

Vertiefen in ein Spezialgebiet der Statik nach dem Motto "Schuster bleib bei deinen Leisten!". Alu- und Glasbau sind stark im Kommen, da gibt es auch nicht viele Spezialisten. Holzrahmenbau erfordert auch umfangreiches Fachwissen. Alles aber unter dme Krdo das man es dann auch irgendwann mal intensiv anwendet. Sonst martert man nur sein Hirn und letztendlich vergisst man es wieder alles.

Was heutzutage übrigens auch gebraucht wird sind fähige Bauzeichner die Spezialpläne anfertigen können. Sei es im Stahlbau oder im Anfertigen von Bewehrungszeichnungen.

Einem normalen Bauzeichner (wenns nicht grad ein alter Hase ist) können Sie heutzutage solche Aufgaben gar nicht mehr geben. Also meine Erfahrung dazu.

Und zu Guter letzt ein Rat:

Wer viel kann muss auch viel machen. Das wird dann vom Chef und den Kollegen gnadenlos ausgenutzt. ---> Aktenordner, Aktenordner, Aktenordner ...ächts


Viele Grüße - Thomas

Such Dir ein Spezialgebiet aus, das Dir besonders liegt. Da hilft eine Umfrage nur wenig.

Und wirklich "lohnen" im Sinne von viel Geld für wenig Aufwand tut sich in unserer Branche kaum etwas. Allenfalls Prüfingenieur, aber da sind die Zugangsvoraussetzungen nicht ganz ohne.

TWB schrieb: Was heutzutage übrigens auch gebraucht wird sind fähige Bauzeichner die Spezialpläne anfertigen können. Sei es im Stahlbau oder im Anfertigen von Bewehrungszeichnungen.

Einem normalen Bauzeichner (wenns nicht grad ein alter Hase ist) können Sie heutzutage solche Aufgaben gar nicht mehr geben. Also meine Erfahrung dazu.

Kann ich nur bestätigen. Ganz schlimm, wenn die Neuen dann "nur" in 3D gelernt haben. Die haben keinerlei Gefühl mehr, wie ein Plan für die Baustelle auszusehen hat, der nunmal immer noch in 2D daherkommt und so zu verstehen sein muss. Vielleicht ändert sich das auch irgendwann noch.

Aber aufpassen: ein Zeichner ist auch kein Konstrukteur!

Als ich seinerzeit als Statiker angefangen hab, direkt nach dem Studium, da
hab ich mit einer Bauzeichnerin zusammengearbeitet die echt Ahnung hatte.

Die war damals auch schon etwas älteres Semester. Aber ihr Handwerk hat sie verstanden.

Vieles was wir heutzutage machen ist ja Improvisieren, aber das sollte man schon beherrschen. Viel zu wenig Leute für viel zu viel Arbeit.

Meiner Meinung nach bringt es daher auch nichts immer noch mehr zu können. Außer man ist selbständig, da macht es wirklich Sinn weil man eben nicht immer auf Zuarbeiten angeweisen ist.

Wollen wir mal hoffen das sich künftig doch mal wieder die Vernunft durchsetzt und unser Nachwuchs mehr gefördert wird. Aber nicht im 3D Zeichnen und BIM sondern in Disziplinen wie Durchhaltevermögen und Improvisation und auch mal was selber aneignen. Solche Leute sind mittlerweile selten geworden und somit Gold wert.

Da haben Sie auch schon Ihre Zusatzqualifikationen. Dafür müssen Sie auch nicht zu EIPOS oder einen Master machen. Einfach die Arschbacken zusammenkneifen und machen.

Grüße - Thomas

TWB schrieb: Meiner Meinung nach bringt es daher auch nichts immer noch mehr zu können. Außer man ist selbständig, da macht es wirklich Sinn weil man eben nicht immer auf Zuarbeiten angeweisen ist.

auch da nicht. Man muss nicht alle Aufträge anfassen, nur weil man angefagt wird.