THEMA:

Was ist besser?

a) armen Menschen ein Dach über den Kopf zu bieten oder
b) armen Menschen eine schöne Architektur zu zeigen, die sie sich von außen anschauen können, da sie es sich nicht leisten können.

Bitte bedenken - eine WE steht in dieser Region in Konkurrenz zur Wellblechhütte.

VeitChristoph schrieb: Was ist besser?

a) armen Menschen ein Dach über den Kopf zu bieten oder
b) armen Menschen eine schöne Architektur zu zeigen, die sie sich von außen anschauen können, da sie es sich nicht leisten können.

Bitte bedenken - eine WE steht in dieser Region in Konkurrenz zur Wellblechhütte.

Die Frage ist natürlich stellbar und es fällt schwer sie mit b zu beantworten. Allerdings hat an verschiedenen Stellen der Welt in der Vergangenheit b nicht zu einer echten Verbesserung der Situation beigetragen. Darauf wollte ich hinaus.

Ob die Planungskostn auskömmlich gewesen sind, darf auch in Frage gestellt werden. Gerne werden solche Projekte als Referenz genutzt. Andere aber kommen auf die Idee, dass diese Planungskostensätze vollständig wären.

Okay, dieser Thread ist jetzt ja sowieso entweiht...

Dieser zentrale, auf einen Punkt zulaufende Architektur kenne ich von Gefängnisentwürfen.
Das KZ Sachsenhausen war so ähnlich aufgebaut...

Wenn wir nur einem Kind das Überleben damit gerettet haben, dann ist der Kompromiss in der Architektur das kleinere Übel. Das war das humanistische Ziel der Menschen, die hart an diesem Projekt gearbeitet haben.

Wenn so eine Idee mit einem KZ verglichen wird, ist wohl der Punkt erreicht, wo man sich aus diesem Forum verabschieden sollte. Das geht aus meiner Sicht gar nicht. Mir fehlen hier die Worte.

Traurig. VC

VeitChristoph schrieb: Wenn wir nur einem Kind das Überleben damit gerettet haben, dann ist der Kompromiss in der Architektur das kleinere Übel. Das war das humanistische Ziel der Menschen, die hart an diesem Projekt gearbeitet haben.

Das Ziel und die guten Absichten möchte ich gar nicht anzweifeln. Allerdings stellt sich mir die Frage, ob diese so erreicht werden können. Bisher haben sich ziemlich alle in dieser Form geplanten Stadtteile und Siedlungen am Ende zu sozialen Brennpunkten entwickelt. Gut gemeint ist halt nicht = gut gemacht.

Dass es hier um preiswerten Wohnraum geht war ja klar und den Vergleich mit einem KZ empfinde ich auch als völlig daneben.

Und die Frage, ob man lieber in Plastikfolienhütten oder in der gezeigten Siedlung leben will beantwortet sich schon von selbst.

Ich denke nur, dass es in Afrika mit Sicherheit auch im low-low cost Bereich wesentlich bessere "humanere" Architektur geben kann und auch geben wird, die auf die Bedürfnisse der Menschen dort eingeht. Einfach sozialistische Plattenbauten kreisförmig in die Savanne zu stellen halte ich für keine gute Lösung. Auch im Modulsystem kann man Wohnformen entwickeln, die preiswert sind und zu den Lebensumständen passen. (Verschattung, Begrünung, öffentliche Plätze etc.) Diese sind dann aber meist "organischer" positioniert als der hier gezeigte offensichtliche Städtebau, der mehr dem Selbstzweck dient.

Ohne die genauen Hintergründe und die Örtlichkeiten zu kennen kann man sich darüber wohl kein abschließendes Urteil erlauben.