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Umbau eines ehemaligen Mehrfamilienhauses 25 Aug 2005 05:51 #10543

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

üch würde Eure Meinung zu einem kleinen Problemchen gerne nachhören.
Ein ehemaliges Mehrfamilienwohnhaus (3xWohnungen = 3xGeschosse + Keller) ist vom Bauherrn komplett gekauft worden. Das Haus soll in Zukunft ausschließlich von seiner Familie genutzt werden. Um den Wohnraum attraktiver zu gestalten sollen viele Wände in beiden Richtungen ausgespart werden.
Alle Wände in beiden Richtungen sind 11,5cm stark und stehen übereinander in allen Geschossen. Die Abstände zw. den Wänden sind fast gleich. Es läßt sich nicht feststellen, welche Wände in der Tat tragend sind und deswegen im ausgesparten Zustand durch den Stahlträger abgefangen werden müssen (Die Altstatik liegt nicht vor und ist beim Bauamt nicht mehr zu finden). Das Haus wurde im Jahre 1960 gebaut. Decken aus Stahlbeton. Natürlich will der Bauherr ziemlich sparsam mit diesen Maßnahmen herauskommen.
Nun meine Frage:
Wie würdet Ihr vorgehen?
Soll ich dem Bauherr das erklären und sämtliche Aussparungen in beiden Richtungen verstärken lassen oder kennt jemand eine Methode, um genau festzustellen, welche Wände was zu tragen hätten?
Danke im voraus.
Dipl.-Ing. S. Gonta
Ingenieurbüro für Baustatik
Habichtweg 9
42115 Wuppertal

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ReUmbau eines ehemaligen Mehrfamilienhauses 25 Aug 2005 06:51 #10545

Hallo,
nichttragende Wände werden normalerweise nach dem Betonieren der Decke hochgezogen. D.h. die Decke ist im Bereich der Wand durchgeschalt und somit genauso glatt wie neben der Wand. Wenn die Decke über der Wand rauh ist, wurde sie wahrscheinlich auf die Wand betoniert und die ist damit tragend.
Also Wand unter der Decke ein wenig öffnen lassen und nachschauen.
Ein mögliches Indiz für tragend oder nichttragend.
Gruss
Thomas.

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ReUmbau eines ehemaligen Mehrfamilienhauses 25 Aug 2005 09:37 #10550

Hallo und guten Tag,

die Statik der Decke und den Lastabtrag nachvollziehen kann ich natürlich nur, wenn mir Deckendicke, Betondeckung, Betongüte und die Bewehrungslagen bekannt sind.
Hier lohnt sich die Mühe und das Geld durchaus und es wird weniger spekuliert.
Also Bewehrungs-Suchgerät einsetzen, es dient auch dem Bauherrn, wenn er schon so leichtsinnig ist und sich ein neueres Haus "ohne Geburtsurkunde" kauft, (das sind die Bestandspläne und die Statik)
Ich selbst hatte schon den Fall, dass der "Bau-Unternehmer" die inneren Trag-Wände nachträglich (!) hochmauern wollte, damit er die Decke "durchschalen" könne. Man
lernt halt immer noch was dazu, was falsch gemacht wird.
freundliche Grüße Klaus Hümmerich

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ReUmbau eines ehemaligen Mehrfamilienhauses 26 Aug 2005 08:13 #10563

Ich bewohne ein Haus des selben Typs, Baujahr 1964 und habe es auch zu einem Einfamilienhaus umgebaut. Daher kann ich Dir folgende Tips geben :
1.) Das es eine Massivdecke ist, erscheint mir ziemlich unwahrscheinlich. Damals hat man viel mit den "Balkendecken mit Einhängesteinen" und ca. 5cm oberer Ortbetonschicht gearbeitet.(Im Baugesuch, nur das ist noch vorhanden, ist auch eine 20 cm starke Massivdecke dargestellt)
2.) Die Bauweise war einfach und nicht mit der heutigen Geometrie von EFH zu vergleichen. Unser Haus ist eine größere Schuhschachtel ohne Ecken und Kanten. Tragende (Längs)außenwand mit tragender Innenwand d=24 cm. Die Räume sind quer dazu mit 11.5er Mauerwerk unterteilt (nichttragend).
3.) Der Schallschutz ist aufgrund der "Einhängedecke" und fehlendem Estrich grottenschlecht
4.) Die 11.5er Mauerwerkswände sind im KG, EG und OG übereinander vorhanden.Ich habe auch eine 11.5er Querwand im EG komplett entfernt ohne Abfangemaßnahmen.(Im OG (und KG) ist die Wand noch da.)

Folgende Vorgehensweise würde ich empfehlen:
Prüfe, ob es tatsächlich Massivdecken sind (Putz unterseitig der Decke stellenweise entfernen). Wenn es so Balkendecken sind, vor einer zu entfernenden Wand Putz entfernen, und schauen, ob die Balken auf die Wand laufen (=>Abfangemaßnahme) oder parallel zur Wand verlaufen (=>keine Abfangemaßnahme)

Gruss

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ReUmbau eines ehemaligen Mehrfamilienhauses 26 Aug 2005 09:30 #10565

Bevor Du die ganzen Zwischenwände raushaust
solltest Du Dir aber schon ein paar Gedanken über
die Aussteifung der Hütte machen, sonst ist
sie nämlich u.U. beim nächsten Wiebke platt!

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ReUmbau eines ehemaligen Mehrfamilienhauses 26 Aug 2005 09:40 #10567

Ich habe von EINER Querwand gesprochen, es sind noch genügend da !
Aber Grundsätzlich hast Du natürlich recht, dass man nicht alles bedenkenlos rausschmeißen kann !
Ich wollte dem Fragesteller nur einen Tip geben, dass es sich auch um eine Balkendecke handeln könnte, bevor er mit dem Bewehrungssuchgerät herumrennt !

Gruss

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