THEMA:

Habe hier eine Bewehrungszeichnung und frage mich ob der Torstahl ein aktueller Baustahl ist?
Habe den Torstahl eigentlich als Baustahl ohne Querrippen aus den 50er Jahren in Erinnerung.
Weiß wer genaueres?
Danke

es gibt unterschiedliche Arten von Torstahl:
Torstahl: mit gewundenen Längsrippen
Rippen-Torstahl: zusätzlich mit Querrippen, lt Zulassung vom 6.5.59

Beides Betonstahlgruppe III, d.h. beta s = 420 MPa.

Grüsse
Thomas

Hallo und guten Tag,
die Geschichte der Betonstähle der letzten 40 - 45 Jahre ist nicht in 5 Minuten
zu erzählen, aber wenn ich den Hintergrund und das Ziel der Frage kenne, dann
könnte ich möglicherweise etwas zur Klärung beitragen.

freundliche Grüße Klaus Hümmerich

Hallo Klaus,
habe gerade einen Bewehrungsplan mit Torstahlangaben bekommen.
Hier üblich sind aber Tempcorestähle (fyk=550N/mm²).
Tempcore hatte ich als alte Bezeichnung für Stahl niederer Streckgrenze in Erinnerung, konnte es nur nicht mehr zuordnen.
Vielleicht hast du mehr Informationen, bin fernab von der ursprünglichen Fragestellung daran interessiert.
Danke
Mike

Hallo und guten Morgen,
@Anderl
der Tempcore war ein Betonstabstahl Bst 500 S (Bst IV S) gemäß DIN 1045 (alt)
nutzbare Stahlspannung Sigma su = Beta s/gamma = 28,60 kN/cm^2
er ist mir Ende der Siebziger erstmals begegnet, ob er noch aktuell ist, weiß ich
nicht, ich denke eher nein.
Den Begriff Torstahl gibt es offiziell nicht mehr.
Torstahl (auch Sonderbetonstahl III - kaltgereckt) wurde aus einem gewöhnlichen Rundstahl durch (linksgängiges) Verwinden um seine Längsachse erzeugt. An die Rundstäbe waren zwei sich gegenüberliegende Längsrippen aufgewalzt, die durch das nachträgliche Verwinden (Tordieren) als Schraubenlinien sichtbar wurden.
Dieser Stahl brauchte noch Endhaken für die Verankerung.
Es gab auch einen östereichichen Torstahl, der dem deutschen im Aussehen und in der Wertigkeit sehr hahe war.
freundliche Grüße Klaus Hümmerich
sehr nahe war.
Der Stahl kam von der Isteg-Stahlgesellschaft Köln, die (erste?) Zulassung war 1956.

Hallo Kollegen!

Ergänzend zum Tortstahl sei zu erwähnen, dass dieser mit Zulassung von 1962 auch ohne Endhaken ausführbar war.

Generell sind alle Stähle der Reihe DIN 488 innerhalb der 1045-1 verwendbar. Hinzu kommen alle Betonstähle die die Eignung durch eine gültige allgemeine bauaufsichtliche Zulassung haben. vgl. hierzu DIN 1045-1 Abs. 9.2ff.
Sofern vorhanden können Betonstähle BSt III ohne Weiteres, unter Beachtung der Zulassungsbestimmungen, eingesetzt werden.

Mt kollegialem Gruß
AO