THEMA:

Hallo DeO, Fantomas und prostab,

danke auch Euch recht herzlich für die Antworten und den Einblick in euer Fachgebiet!

Wie alt das Haus genau ist weiß ich leider nicht. Vermutlich so alt wie unser... Ende der 80er Jahre.

Ich sehe ein, dass jedes Dach ein Unikat ist und pauschale Aussagen unmöglich sind.

Nur vermute ich dass beim Hausbau die Sparren in ihrer Anzahl und Dimensionierung sicher passend zum Haus waren. Wenn nun also ein paar Jungs kommen, und dem Dach einseitig 20kg / m² auflasten und diese Last aber nicht auf jeden Sparren verteilen, sondern nur jedem 2. Sparren, dann sieht das für den Sparren der tragen muss schon wie 40kg / m² aus.

Unsere Schneelast beträgt 1,25kN / m² und Wind ist 0,39kN / m². Diese Werte kann ich meiner Meinung nach ja nun auch fast verdoppeln, weil effektiv tragen die Sparren ohne Dachhaken ja keine Wind- oder Schneelast mehr.

Und das ist eigentlich mein Hauptpunkt. Bei ca. 6m Sparrenlänge und 70cm Sparrenabstand spannt sich pro Sparren eine Fläche von 4,2m² auf. Das nun mit den 1,6kN / m² multipliziert ergibt 672kg mehr Last, zusätzlich zu den oben genannten 160kg durch die PV. In Summe also 830kg mehr als wahrscheinlich bemessen wurde.

Ja, klar, meine Rechnung ist nur sehr überschlägig, und ich betrachte aus Faulheit keine Momente, aber allein schon von der Größenordnung der Gewichtskräfte stehen die Chancen doch nicht schlecht, dass das ein Problem ist... Oder?

Fantomas:
Die Sparren z.B. werden in der Bemessung als Einzelstab betrachtet, in der Realitat sind sie aber z.B. durch die Lattung "irgendwie" gekoppelt.

Guter Punkt. Aber hilft das nennenswert bei dem Pfusch?

prostab:
2.) Wenn für die PV-Anlage kein statischer Nachweis vorliegt [...]

Den sollte Sie also einfordern - Der liegt ihr sicher nicht vor... Würde der statische Nachweis die Auflagerpunkte (Dachhaken) beinhalten?

Also sollte man vorher über eine Zusatzversicherung nachdenken.

Na die wird sich freuen...

Vielen Dank und schönen Abend!

Mich würde vielmehr die Anschlusstragfähigkeit der Sparren interessieren. Ein Sparrennagel von vor 30 Jahren hatte nicht unbedingt die selben Eigenschaften wie ein Nagel, ein Sparrenpfettenanker oder eine Schraube von heute. Der Holzbau steht und fällt mit der Verbindung.

Vllt. hilft dieser kurze Beitrag etwas:
www.baunetzwissen.de/solar/fachwissen/so...er-pv-anlagen-165788

"Gleichwohl ist der Bauherr verantwortlich für die Einhaltung des Baurechts, der Baunormen und ggf. weiterer in Frage kommender Vorschriften; insbesondere gilt dies für den Standsicherheitsnachweis der Anlage"

Wenn die Bauherrin nicht in der Lage ist das richtig einzuschätzen, ist dringend jmd. dafür zu bestellen.
Zudem stellt sich die Frage, ob die PV-Anlage einer Baugenehmigung erfordert.