THEMA:

Hallo liebe Foren-Mitglieder,

Derzeit beschäftige ich mich mit der Frage inwieweit Verbindungsmittel (Schraubbolzen, Gewi-Stangen, Schrauben, Dübel, Nägel etc.) in F90 Gebäuden verbaut werden dürfen ohne weiteren Nachweis.

Wie geht ihr mit diesem Thema um? Aus meiner Sicht nützt es ja nichts, wenn die Decke F90 ist, aber die Decke über Bolzen an eine Fassade anschließt ohne F90 Verbindungsnachweis ...

 

Wie geht ihr mit diesem Thema um?

proaktiv!
ich lese ec5. da steht, vm bis f60.

Somit sind keine VM in typischen f90 Gebäuden zugelassen?

das würde ich so nicht sagen wollen

kennst du die typische juristenantwort?
"es kommt drauf an".

die verwendung/zulässigkeit von VM hängt nach meinem erleben von persönlichen prägungen des prüfers ab.
üblich: deckenelemente f90, fugen verschraubt oder verleistet sind ok. baurechtliche begründung: s. musterholzbaurichtlinie 2020
unüblich (obwohl ingeniös belastbar, aber nicht ardt) sind bspw. vollgewindeschrauben oder stabdübel in f90

unübliche anschlüsse sind halt erstmal "nur" stand der technik (oder der wissenschaft) und brauchen/bräuchten eine ZiE oder ein abP o.ä.

markus schrieb:

...

die verwendung/zulässigkeit von VM hängt nach meinem erleben von persönlichen prägungen des prüfers ab.
üblich: deckenelemente f90, fugen verschraubt oder verleistet sind ok. baurechtliche begründung: s. musterholzbaurichtlinie 2020
unüblich (obwohl ingeniös belastbar, aber nicht ardt) sind bspw. vollgewindeschrauben oder stabdübel in f90

unübliche anschlüsse sind halt erstmal "nur" stand der technik (oder der wissenschaft) und brauchen/bräuchten eine ZiE oder ein abP o.ä.


 

Die Angaben zu VM in der MHolzBauRL sind aber auch nur sehr eingeschränkt:
"Die in dieser Richtlinie enthaltenen Anforderungen an die Art und die Anordnung von Verbindungsmitteln beschränken sich auf Aspekte zur Gewährleistung einer ausreichenden Rauchdichtigkeit von Bauteilfugen. Bei der konstruktiven Durchbildung sind ggf. weitere Anforderungen zu berücksichtigen, die sich aus Aspekten der Gewährleistung der Standsicherheit ergeben. Beim Nachweis der Schertragfähigkeit von Verbindungen ist dabei ggf. der Einfluss von Zwischenlagen (wie Beplankungen, Bekleidungen oder Dämmstreifen) zu berücksichtigen."

EC5 (Teil 1-2) und das Holz-Brandschutz-Handbuch wären meine erste Wahl... Dazu evtl. noch diverse Dissertationen und Fachveröffentlichungen zum Thema als Background (gibt da ein paar ältere aus der ersten Dekade des 21. Jhdts... Hinweise/Verweise darauf finden sich im Holz-Brandschutz-Handbuch)

Grüße in den Süden
 
P.S.: kommt auch drauf an, wozu die Nägel usw. im F90-Gebäude dienen sollen... (Aufhängen von Bildern oder ...?)

Naja es geht schon darum deckenplatten von der kalten Fassade zu trennen mittels einer Fuge. Hier müssten dann die Querkräfte über VM übertragen werden. M.E. sollte die Verbindung dann zumindest F90 (6 Geschosser) aushalten müssen...
Inwieweit ist hier zwingend eine ZiE erforderlich ?

Danke vorab!