THEMA:

Hallo,

@ Sergej, Sie liegen mit Ihrer Vermutung richtig, am "freien" Rand ist noch eine Außenwand, die aber im Vergleich zu der Stütze sehr wenig Last in die Platte bringt. Wie kommen Sie auf gerade 40cm Elementlänge? Die Wahl der Elementlänge spielt hier ja eine entscheindende Rolle.

Aufgrund der sehr starken Wertänderungen bei unterschiedlichen Elementlängen habe ich das System versucht als ebenen Rahmen mit gebettetem Stab abzubilden, den Querkraftverlauf habe ich angehängt.

@ Statiker, wie gesagt, genauso war meine ursprüngliche Vorgehensweise, hierbei habe ich den Rand vernachlässigt. Gedrungene Einzelfundamente haben ja aufgrund der Geometrie ein anderes Durchstanzverhalten wenn ich nicht irre.

Müsste man den Rand dann nicht zumindest als Aussparung bei der Betrachtung als Innenstütze mitführen? Dann stellt sich ja zwangsläufig wieder ein Rundschnitt ähnlich einer Randstütze ein.

Zu der Platte: h=50cm, C30/70, ks= 27MN/m³ Pd,Stütze~3MN

Grüße Roland

Roland.n84 schrieb:
Müsste man den Rand dann nicht zumindest als Aussparung bei der Betrachtung als Innenstütze mitführen?

Nö, warum?

Entscheidend ist der "räumliche" Abtrag und die in diesem Fall vollständige geometrische Ausbildung
des Stanzkegels, daher nochmal:

- Wie sehen die Bodenpressungen nur inf. der Stützenlast aus?
Herbei sollte man noch im Hinterkopf eine Erhöhung der Bettungsziffer
im Randbereich haben (Thema Setzungsmulde usw.).

Das ist im vorliegenden Fall das entscheidende Kriterium des Lastabtrages.

hallo Roland,

der iterativ ermittelte kritische Rundschnitt liegt bei ca. 1.15d = 0.52 m. Da kann sich doch der Rundschnitt bei einem Randabschnitt von 1.70 m voll ausbilden.
Nach Ihrer Skizze hat die Stütze ein Seitenverhältnis von ca. 2.3. Wenn Sie nur den Lastanteil für die Ecken berücksichtigen und ca. 18 cm2/m Biegebewehrung je Richtung auf c+ 2x3d anordnen, brauchen Sie nach meinem Überschlag gar keine Durchstanzbewehrung.
Wenn eine Durchstanzbewehrung erforderlich ist, müssen Sie diese allseitig anordnen!!!
Die Last strahlt doch auch allseitig aus. Wo steht denn, dass Sie bei Randstützen mit Plattenüberstand zum Rand hin keine Durchstanzbewehrung anordnen müssen???
Ihr Prüfer und Sie sollten sich gedanklich von einer Flachdecke lösen. Die Einwirkungsaktion geht hier von der Stütze und nicht von der Platte aus. Insofern ist die Plattengeometrie völlig uninteressant.
gruß dvog

Hallo Ronald.n84

zur Elementenbreite: ich setze in der FEM-Berechnung die Breite der Elemente auf maximal der Bauteilhöhe,
in Ihrem Falle wären das 50 cm, im Durchschnitt aber dem Wert der statischen Nutzhöhe d.
Da keine genaueren Angaben bekannt waren, habe ich auf 40 cm getippt und vorgeschlagen.
Kleinere Elementbreiten würden, meines Erachtens, nicht zu praktischen Ergebnissen führen.
Aber, die Anpassung der Elementabmessungen in der FEM-Modell entbindet Sie nicht, einen Querkraftnachweis
an der Stütze zu führen. Mit anderen Worten, einen Querkraftnachweis/ Durchstanznachweis müssen Sie machen.

Grüße, Sergej

Hallo Ronald.n84,

mir ist noch ein Gedanke" durch die Birne", geschossen
Schau mal in deiner FEM-Berechnung den Verlauf der Hauptmomente als Vektoren an,
und möglichst unter Berücksichtigung der höheren Bettung im Rand Bereich
(siehe Bemerkung vorher von statiker99, "modifiziertes Bettungsziffer-Verfahren").
Wenn diese nahezu (fast) einen "geschlossenen" Kreis bilden, und nicht "nach außen"ausweichen ,
dann könnte man vom kompletten Rundschnitt bei Stanznachweis ausgehen.
Die Dübelleisten sind um die Stütze ringsum einzulegen.

war aber natürlich nicht deine Frage am Anfang.

Grüße, Sergej

Hallo Sergej

nur aus Interesse... Hat das einen tieferen Grund, warum du die Elemente auf max. der Bauteilstärke wählst?
Verstehe ich das richtig, das du bei einer 18cm Decke ein 18cm oder sogar 16cm FEM-Raster wählst?

Es gab mal in den FEM-Anfängen Ansätze mit Stützweite/7...
Das ist heute sicherlich nicht mehr zeitgemäß, aber der Hintergrund deines Ansatzes würde mich interessieren.