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Stahlhängebalkon an Betondecke mit Isokorb / Prob 28 Nov 2014 18:59 #54052

Ich benötige als Bauherr dringend Hilfe zur Behebung einer fehlerhaften Hängebalkon-Ausführung - ich würde mich SEHR über eine Einschätzung und evtl. das Aufzeigen eines Lösungsweges freuen, da mein Vertrauen in die Planung des beauftragten Statikers in diesem Punkt gestört ist.

Hier die Fakten:

Im Rahmen einer Sanierung mit Aufstockung eines Wohnhauses wurde ein Stahlhängebalkon 2,00m x 4,40m montiert. Gemäß Planung des Statikers wurden zur Aufnahme in die obere neue Betondecke 2x Schöck Isokorb QS12 h180mm montiert, in die untere Bestandsdecke wurde 3x Schöck Isokorb RQS 12 h200mm montiert.

An die oberen beiden Isokörbe wurden Stahlflansche mit Knagge und Öse angebaut, wobei die Öse eine Auskragung von der Vorderkante des Isokorbs zu Mitte Öse von ca. 13cm aufweist.

An den unteren drei Isokörben wurden Stahlflansche in T-Form montiert, diese dienen als Auflager für den Stahlrahmen (U-Profil=200mm) des Balkons.

Die Wand weist eine Wärmedämmung WDVS von 20cm auf.

Nach Montage ergibt sich ein leichtes Nachgeben im Bereich der oberen Aufnahmepunkte bei testweiser Belastung des Balkons.

Nach meinem laienhaften Verständnis hätte bei den oberen Aufnahmepunkten statt dem verbauten Schöck Isokorb QS das Modell KS für auskragende Stahlkonstruktionen zum Einsatz kommen müssen.

Der für die Planung verantwortliche Statiker verneint dies und sieht den Fehler in einer falschen Ausführung der oberen Stahlflansche begründet. Nach seinen Ausführungen hätte der Stahlflansch an den oberen Isokörben unterhalb der Isokörbe noch einen sich an der Wand abstützenden Stahlwinkel aufweisen müssen (siehe Skizze C).

Diese Konstruktion konterkarriert aber nach meinem Verständnis völlig die wärmedämmende Funktion des Isokorbs - durch eine neue, geplante Wärmebrücke zur Wand direkt darunter. Weiterhin habe ich Sorge das durch Einleitung der Kräfte in die obere KS-Steinreihe dieser Stein nach innen gedrückt werden kann (die Isokörbe wurden gemäß Schöck-Planungs-Vorgaben in gleicher Höhe wie die Betondecken ausgeführt).

Da ich mich dem Statiker gegenüber bereits gegen seine "Stützflansch-Lösung C" ausgesprochen habe wurde eine zweite Alternativ-Lösung ins Spiel gebracht: bei jedem oberen Isokorb zusätzliche Montage von zwei Edelstahl Gewindestäben 14mm durch den Stahlfansch und oberen Bereich des Isokorbs in die Betondecke hinein (60cm tief) + Verpressung. Alles unter Aufsicht des Statikers. Erscheint mir zwar auch abenteuerlich (Verlust der bauaufsichtlichen Zulassung des Isokorbs), aber unter Umständen als Kompromißlösung sinnvoller als die "Stützflansch-Lösung". Alles Murks oder gangbarer schadensbegrenzender Lösungsweg?

Was ist mit den unteren Isokörben, sind die so wie ausgeführt ok wenn das Problem an den beiden oberen Isokörben gelöst wird?

Ich würde mich sehr über eine zweite Meinung der hier versammelten Experten zu dem Thema freuen - um eine Lösung zu finden die gangbar ist. Eine Stützkontruktion soll vermieden werden.


Vielen Dank!
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Letzte Änderung: von tvt.

Stahlhängebalkon an Betondecke mit Isokorb / Prob 29 Nov 2014 09:11 #54056

tvt schrieb: Ich benötige als Bauherr dringend Hilfe zur Behebung einer fehlerhaften Hängebalkon-Ausführung - ich würde mich SEHR über eine Einschätzung und evtl. das Aufzeigen eines Lösungsweges freuen, da mein Vertrauen in die Planung des beauftragten Statikers in diesem Punkt gestört ist.

Hier die Fakten:

Im Rahmen einer Sanierung mit Aufstockung eines Wohnhauses wurde ein Stahlhängebalkon 2,00m x 4,40m montiert. Gemäß Planung des Statikers wurden zur Aufnahme in die obere neue Betondecke 2x Schöck Isokorb QS12 h180mm montiert, in die untere Bestandsdecke wurde 3x Schöck Isokorb RQS 12 h200mm montiert.

An die oberen beiden Isokörbe wurden Stahlflansche mit Knagge und Öse angebaut, wobei die Öse eine Auskragung von der Vorderkante des Isokorbs zu Mitte Öse von ca. 13cm aufweist.

An den unteren drei Isokörben wurden Stahlflansche in T-Form montiert, diese dienen als Auflager für den Stahlrahmen (U-Profil=200mm) des Balkons.

Die Wand weist eine Wärmedämmung WDVS von 20cm auf.

Nach Montage ergibt sich ein leichtes Nachgeben im Bereich der oberen Aufnahmepunkte bei testweiser Belastung des Balkons.

Nach meinem laienhaften Verständnis hätte bei den oberen Aufnahmepunkten statt dem verbauten Schöck Isokorb QS das Modell KS für auskragende Stahlkonstruktionen zum Einsatz kommen müssen.

Der für die Planung verantwortliche Statiker verneint dies und sieht den Fehler in einer falschen Ausführung der oberen Stahlflansche begründet. Nach seinen Ausführungen hätte der Stahlflansch an den oberen Isokörben unterhalb der Isokörbe noch einen sich an der Wand abstützenden Stahlwinkel aufweisen müssen (siehe Skizze C).

Diese Konstruktion konterkarriert aber nach meinem Verständnis völlig die wärmedämmende Funktion des Isokorbs - durch eine neue, geplante Wärmebrücke zur Wand direkt darunter. Weiterhin habe ich Sorge das durch Einleitung der Kräfte in die obere KS-Steinreihe dieser Stein nach innen gedrückt werden kann (die Isokörbe wurden gemäß Schöck-Planungs-Vorgaben in gleicher Höhe wie die Betondecken ausgeführt).

Da ich mich dem Statiker gegenüber bereits gegen seine "Stützflansch-Lösung C" ausgesprochen habe wurde eine zweite Alternativ-Lösung ins Spiel gebracht: bei jedem oberen Isokorb zusätzliche Montage von zwei Edelstahl Gewindestäben 14mm durch den Stahlfansch und oberen Bereich des Isokorbs in die Betondecke hinein (60cm tief) + Verpressung. Alles unter Aufsicht des Statikers. Erscheint mir zwar auch abenteuerlich (Verlust der bauaufsichtlichen Zulassung des Isokorbs), aber unter Umständen als Kompromißlösung sinnvoller als die "Stützflansch-Lösung". Alles Murks oder gangbarer schadensbegrenzender Lösungsweg?

Was ist mit den unteren Isokörben, sind die so wie ausgeführt ok wenn das Problem an den beiden oberen Isokörben gelöst wird?

Ich würde mich sehr über eine zweite Meinung der hier versammelten Experten zu dem Thema freuen - um eine Lösung zu finden die gangbar ist. Eine Stützkontruktion soll vermieden werden.


Vielen Dank!


:sick:
Me transmitte sursum, Caledoni!

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Stahlhängebalkon an Betondecke mit Isokorb / Prob 29 Nov 2014 09:16 #54057

Hallo,

für einen Bauherrn hast du erstaunlich viel Durchblick. Du bist Ingenieur im Angestelltenverhältnis und für die Realisierung zuständig?

Wenn das so stimmt, was du geschrieben hast ist der Balkon grob falsch konstruiert, geplant und ausgeführt. Hier herrscht Einsturzgefahr.

Eine Sanierung würde ich an deiner Stelle nicht akzeptieren. Der Balkon muß abgebaut werden und die Anschlusspunkte neu hergestellt werden einschl. Austausch der Isokörbe.

Die vom "Pfusch"-Statiker vorgeschlagene Lösung kann wohl kaum für die geplante Nutzungsdauer von 60? Jahren ausreichend sein.

Gruß Gustav :)
Me transmitte sursum, Caledoni!

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Stahlhängebalkon an Betondecke mit Isokorb / Prob 29 Nov 2014 09:17 #54058

Heißt das hoffnungsloser Fall, dringend Statiker wechseln?

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Stahlhängebalkon an Betondecke mit Isokorb / Prob 29 Nov 2014 09:19 #54059

:laugh:

Erst mal schriftlich die Bedenken äussern und die Kosten anmelden und um Rückmeldung bitten.


Deine letzte Frage ist doch wohl ein Selbstgänger, oder?
Me transmitte sursum, Caledoni!

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Stahlhängebalkon an Betondecke mit Isokorb / Prob 29 Nov 2014 09:21 #54060

Wenn DU als Bauherr wohlwissend den Scheiß abnimmst, wirst du auch für die Folgen haften müssen.... z. B. beim Absturz des Balkones in z. b. 20Jahren
Me transmitte sursum, Caledoni!

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