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ReDeckenbelastung messen? 27 Dez 2005 08:53 #12074

Hallo Crefeld!

Wenn du es genau wissen möchtest und die Kosten im Rahmen bleiben sollen, dann nimm dir Hammer und Meißel und stemme in einem kleinen Bereich (ca. 25 x 25 cm)die untere Betondeckung ab. Dann kannst du die Bewehrung selber mit einem Maßstab oder einer Schieblehre messen. Die Stelle muß natürlich im Nachinein wieder geschlossen werden. Mit diesen Informationen und der gemessenen Deckendicke kannst du dann zu einem Tragwerksplaner gehen. eine überschlägige Nachrechnung sollte möglich sein.

Alternativ:

Da das Wasserbett ca 4 m² Grundfläche belegt und nicht das ganze Zimmer flächig belastet ist, sehe ich keine Problem. überlege mal wieviel m² Einflußflälche das Bett hat Bett + Verkehrsflächen an 3 Seiten. Die so möglichen Flächen mit 150 kg/m² multiplizieren und mit dem Gewicht des Bettes vergleichen. Vielleicht bist du dann schon ein bischen weiter.

Ungefähr so. 4x3x150 =1800 kg. Ist das Bett so schwer?

Gruß

Heine
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ReDeckenbelastung messen? 27 Dez 2005 18:58 #12083

Es ist durchaus moeglich die Tragfaehigkeit einer Stahlbetonkonstruktion in aehnlicher Weise zu ermitteln.
Ich kenne mich mit der deutschen Norm leider diesbezueglich nicht aus, jedoch die amerikanischen Norm erlaubt einen Test um zerstoerungsfrei nachzuweisen, dass die Stahlbetonkonstruktion eine gewisse Last tragen kann. Dabei wird die Decke belastet und die Durchbiegungen werden ausgewertet. Die Last wird in mindestens 4 gleichen teilen aufgebracht, also erst 25% der vollen Last, dann 50%, 75%, 100%. Die zulaessigen Durchbiegungen sind jedoch ziemlich gering, und ein Zollstock ist nicht ausreichen um diese zu messen (max. d=L^2/(20000*H); L=Spannweite, H=Hoehe des Bauteils). Nur 1/4 der maximalen Durchbiegung darf nach entfernen der Last verbleiben. Als leztes duerfen die Bauteile keine Rissbildung, die auf Querkraftversagen hindeuted aufweisen. Dieser Test muss natuerlich auch vom Fachmann ausgefuehrt werden.

Mich wuerde interessieren ob so etwas auch in der deutschen Norm geregelt ist.

Abschliessen moechte ich noch darauf hinweisen, dass es DEFINITIV einfacher, kostenguenstiger und sicherer ist die Bewehrung und Betonguete zu ermitteln und daraus die tragfaehigkeit zu bestimmen, wie besprochen in den vorherigen Antworten, auch wenn ein vergleichbarer Test in der DIN vorhanden sein sollte. Falls die gewuenschte Traglast die Tragfaehigekeit ueberschreitet steht man bei diesem Verfahren naemlich mit einem moeglicherweise voellig ueberlasteten und damit unsicheren Tragwerk da. Also, lokalen Statiker nach Rat fragen!

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ReDeckenbelastung messen? 27 Dez 2005 21:04 #12084

Thema "Alternativ":
Sind selbst inklusive "Personal" sicher unter 1000 kg und das Bett steht ja bereits seit ein paar Jahren in einer modernen Wohnung, ohne das sich jemand beschwert hätte, aber wenn ich das richtig verstanden habe, sind die vielzitierten 150 kg/qm Verkehrslast ein Wert, der erst Ende der 50er-Jahren zur Norm wurde. Das Haus ist älter und da gab es vermutlich noch keine Vorgaben, wieviel eine Decke aushalten mußte und die Betonqualitäten dürften auch noch stärker gestreut haben. Daher mein Gedanke des Meßansatz.

Gruß,
Tobias.

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ReDeckenbelastung messen? 27 Dez 2005 21:25 #12085

andi5 schrieb:

Es ist durchaus moeglich die Tragfaehigkeit einer Stahlbetonkonstruktion in aehnlicher Weise zu ermitteln.
Ich kenne mich mit der deutschen Norm leider diesbezueglich nicht aus, jedoch die amerikanischen Norm erlaubt einen Test um zerstoerungsfrei nachzuweisen, dass die Stahlbetonkonstruktion eine gewisse Last tragen kann. Dabei wird die Decke belastet und die Durchbiegungen werden ausgewertet. Die Last wird in mindestens 4 gleichen teilen aufgebracht, also erst 25% der vollen Last, dann 50%, 75%, 100%. Die zulaessigen Durchbiegungen sind jedoch ziemlich gering, und ein Zollstock ist nicht ausreichen um diese zu messen (max. d=L^2/(20000*H); L=Spannweite, H=Hoehe des Bauteils). Nur 1/4 der maximalen Durchbiegung darf nach entfernen der Last verbleiben. Als leztes duerfen die Bauteile keine Rissbildung, die auf Querkraftversagen hindeuted aufweisen. Dieser Test muss natuerlich auch vom Fachmann ausgefuehrt werden.


Die prinzipielle Möglichkeit wäre jedenfalls interessant.
Die Last kann hier sukzessive (durch Wassereinfüllen) aufgebracht werden und wenn man bereits früh mehr als z.B. 1..2 mm Durchbiegung (also jedenfalls unterhalb der maximal zulässigen Durchbiegung) feststellt, dann bricht man ab. Biegt eine Betonplatte wie reine Metallträger unmittelbar durch, solange man im elastischen Bereich ist oder muß man bei dauerhafter Last mit einer weiteren Durchbiegung nach Stunden bis Wochen rechnen, so wie beim Fließen bei Metall?
Woher man dann dafür den Fachmann bekommt, ist sicher wieder die andere Frage - die ich kenne, rechnen "nur" nach.

Gruß,
Tobias.

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ReDeckenbelastung messen? 27 Dez 2005 21:26 #12086

Hallo!

Habe gerade in der alten Vorschrift aus 1919 nachgeschlagen. Dort waren für Decken sogar 200 kg/m² anzusetzen.

Wenn Interesse besteht, kann ich Auszüge aus der alten Vorschrift (Amtliche Bestimmungen über die bei Hochbauten anzunehmenden Belastungen und über die zulässigen Beanspruchungen der Baustoffe für das Staatsgebiet Preußen) mailen oder faxen.

So jetzt bin ich als Preuße geautet.

Das geht aber erst ab dem 09.01.2005 wieder, da ich bis dahin in Urlaub bin.

Gruß

Heine

PS. Bei einer netten Mail an meinen Kollegen im Büro kanns vielleicht auch schon früher klappen.
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ReDeckenbelastung messen? 27 Dez 2005 21:38 #12087

Wolfgang schrieb:

selbstverständlich ist es möglich, verlegte Bewehrungsquerschnitte ausfindig zu machen. Dies kann über entsprechendes Messgerät (bei Prüfinstituten, Gutachtern usw.)geschehen oder über konventionelles Messen (Suchschlitz quer zur vermuteten Spannrichtung). Die Betongüte könnte vorsichtig abgeschätzt, oder durch Materialprüfung (Kugelschlaghammer, Kernbohrung) festgestellt werden.


Wenn man diese Ermittlung mittels passendem Gerät zerstörungsfrei durchführen kann, wäre dies zweifelsfrei bevorzugt.
"Prüfinstitute, Gutachter": Wer macht sowas bzw. unter welchem Stichwort muß man derlei Expertise suchen?

Gruß,
Tobias.

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