THEMA:

ql2/99 schrieb:

...
Die Frage ist ob die dünnen Stege bei Verbolzung in den Drittelspunkten nicht auch ordentlich gebogen werden, wenn man tatsächlich ein Versatzmoment am äußeren rand der Flansche berücksichtigt.

 

Wenn man die Steifigkeit der konstruktiven Verbindung anzweifelt,
- die eine Gegenseitige Verdreung/Verschiebung behindern soll -
kann das doch kein Grund sein, sie ganz wegzulassen.

Die konstruktive Verbolzung ist eine einfache und bewährte (Minimal-)Lösung.

Mit Gruß
es

prostab schrieb:

Wenn man die Steifigkeit der konstruktiven Verbindung anzweifelt,
- die eine Gegenseitige Verdreung/Verschiebung behindern soll -
kann das doch kein Grund sein, sie ganz wegzulassen.

Die konstruktive Verbolzung ist eine einfache und bewährte (Minimal-)Lösung.

 

Das da so etwas passieren könnte, mag ja sein. Damit ist aber noch nicht gesagt, dass die Funktion und Tragfähigkeit der Träger aus dem grünen Bereich rutschen. Dann wären zusätzliche Maßnahmen angezeigt. Vermutlich wird man dann aber eher das Profil wechseln als Verbindungen anzuordnen. Wie schon angemerkt liegt die Decke nicht direkt auf den Trägern auf, sondern über Mörtelbett ganzflächig. Ich kann mir gut vorstellen, dass das die Sachlage ändert. Auch sind die Träger sind zumeist statisch nicht bis zum Anschlag ausgenutzt. Zumeist werden auch HE-Profile verwendet, also keine schlanken und hohen.
"Nur aus Prinzip" und weil man es früher so gemacht hat, reicht nicht aus um höheren Aufwand und Kosten zu rechtfertigen. Da ist noch der Begriff  der Wirtschaftlichkeit im Hintergrund gültig.

 

Ich bin mir nicht sicher, insbesondere bei einem Endauflager einer Decke, ob eine einfache Verbolzung ausreichend ist, um das Zusammenwirken von zwei HE-Profilen zu erreichen.
Im Zweifel bin ich, nachdem ich mal in eine alte Stahlbauschwarte (Gregor, Der praktische Stahlbau) geschaut habe. Dort werden quasi torisonssteife Verbindungen vorgeschlagen, wie beispielsweise eingepasste U-Profile, die mit den Stegen verschraubt sind, und im Extremfall  zusätzlich mit auf den Flaschen aufgeschraubten Blechen. 
Mit anderen Worten, ich würde hier nichts aus dem Gefühl heraus vorsehen, sondern die Konstruktion nachweisen. 
Im Petersen habe ich dazu nichts gefunden. Das war ihm wahrscheinlich zu windig, und zu aufwändig, um zu erklären, dass sowas eigentlich Mist ist. 

im lohse stahlbau band 1 steht dazu was ganz nettes:
Wenn Mauerwerk großer Dicke zu unterfangen ist oder wenn Unterzüge möglichst
niedrig sein sollen, können zwei oder mehr Träger nebeneinander geordnet werden. Um
die Seitensteifigkeit zu erhöhen, das Schiefstellen der Träger zu vermeiden und um die
Last etwa gleichmäßig zu übertragen, sind die Träger miteinander zu verbinden. Verbindungen
sind vorzusehen am Auflager, unter schweren Einzellasten und dazwischen – je
nach Trägergröße – in Abständen von 1000 bis 2000 mm. Bei der Bolzenverbindung in
wahren aufgeschobene Rohre den Abstand der Träger untereinander. Diese
Verbindung kann ihren Zweck nur erfüllen, wenn der Raum zwischen den Trägern ausbetoniert
wird. Bei größerer Trägerhöhe sind zwei oder drei Bolzen übereinander anzuordnen.
Eine Alternative zu den Bolzen ist die Verwendung von Querschotten aus
U--Profilen.

oder einfach mal google: "stahl im altbau" ...seite 91+92 im pdf

Danke für den Hinweis.
www.irbnet.de/daten/rswb/84089940034.pdf
PDF Seite 92

 

Wenn es 2 kleine HEA 100 als Fenstersturz sind, ich rechnerisch zum Abtrag der Deckenlast aber nur einen brauche, der 2. also nur dazu da die Wand breite zu halten verbinde ich die Träger nicht.
Bei größeren Durchbrüchen wenn sich die 2 Träger auch rechnerisch brauche verbinde ich sie.
Da lasse ich zwischen Ober- und Untergurt Bleche einschweißen, Bohrung durch Steg und Blech. Das  ist meiner Ansicht nach eine vernünftige  Verbindung die gleichmäßige Verformungen erzwingt. Die Herstellung ist einfach.
Distanzröhrchen von Steg zu Steg gewährleisten wohl kaum eine vernünftige Kraftübertragung würde ich meinen.