THEMA:

Hallo liebe Kollegen,

ich habe eine Frage zur Verwendung von nicht einbetonierter Betonstahlbewehrung. Mir geht es dabei auch um den Korrosionsschutz.

Ein neues Gebäude soll an ein Bestandsgebäude mit Zugstangen aus nichtrostendem Betonstabstahl (B670 NR (Z-1.4-272) - Korrosionsbeständigkeitsklasse I) verbunden werden. Der Stabstahl wird im inneren (ohne Verbund) von Unterzügen mit Hohlkastenquerschnitt geführt. An der Stirnseite des Hohlkasten und im Bestandsgebäudes sind Ankerkonstruktionen vorgesehen, in die der Betonstabstahl mittels Gewinde verankert wird.

Ist es nach eurer Auffassung zulässig den Betonstabstahl als Zuganker zu verwenden, wenn er nicht einbetoniert ist. Wie seht ihr das mit dem Korrosionsschutz des Stabstahls, wenn er nicht einbetoniert ist? Könnte ggf. eine Feuerverzinkung Abhilfe schaffen?

Vielen Dank im Voraus.

also Baustahl ist auf Zug belastbar - mit oder ohne Beton herum.
Warum hier nicht Gewindestangen ab 8.8 in entsprechender Güte / Legierung wählen?

mazzle schrieb:

... Zugstangen aus nichtrostendem Betonstabstahl (B670 NR (Z-1.4-272) - Korrosionsbeständigkeitsklasse I)...  Wie seht ihr das mit dem Korrosionsschutz des Stabstahls, wenn er nicht einbetoniert ist? Könnte ggf. eine Feuerverzinkung Abhilfe schaffen?

Vielen Dank im Voraus.

 

Wieso möchtest du einen nichtrostenden Betonstabstahl (Edelstahl) feuerverzinken?
Schaue dir mal das Merkblatt 866 der Informationsstelle Edelstahl rostfrei an (gibt's als Download im Internet).

P.S.: Ok, die Werkstoff-Nr. 1.4003 ist nicht so prickelnd. Laut Infos (und Zulassung) zu TOP 12 bräuchtest du für den Korrosionsschutz doch eine Betonschicht drum herum (wenn auch weniger dick)... Ich erinnere mich da an einen Infotermin mit einem Vertreter...

Danke für die Antwort. Es geht mir hier aber direkt um den nichtrostenden Betonstahl.

Ich habe weiter recherchiert. Eine Feuerverzinkung ist bei dem Betonstabstahl hier nicht möglich. Da kommt es zu Problemen mit dem Brandschutz.

Die Zulassung verstehe ich so, dass der Betonstabstahl auch in Innenräumen nicht ohne Betondeckung (10 mm) verwendet werden darf. Oder geht es dabei nur um die Verbundbedingung?

In der Zulassung steht doch "Dauerhaftigkeit".
Die Hersteller von thermischen Trennelementen nehmen ja auch "freiliegende" Edelstahlbewehrung, also halte ich es nicht für ganz abwegig.
Die Zulassung gibt es in meinen Augen aber nicht her. Es handelt sich hier aber auch nicht wirklich um einen "üblichen" Anwendungsfall.
Inwieweit es Unterschiede (abgesehen von der unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeit etc.) hinsichtlich ernst gemeinter Brandschutzanforderungen zwischen B500 (verzinkt) und NR gibt erschließt sich mir nicht - mehr als R10 dürfte da bei direkter Beflammung eh nicht rauskommen.

Mein erster Gedanke war auch der von Baumann.

Ich muss aber ehrlicherweise gestehen das ich die Gesamtsituation zum Einbau (Randbedingungen) noch nicht vollumfänglich erfasst habe.
Über welche Länge von freiliegenden Bewehrungseisen aus B500NR reden wir denn hier ?
Ist das ein System wie das von Ancotech TIRANOX oder wie kann ich mir das vorstellen ?
Wenn das Bewehrungseisen da ettliche Meter im Hohlkastenquerschnit geführt wird - hängt das nicht ziemlich durch ? =)

Beste Grüße