THEMA:

Hall mmue

Wir haben hier Spannweiten bis 6m
Da werden in der Regel die Filigrandecken gestossen... oder habe ich da ein Verständnissproblem...?

Und ja, na klar wird der Verursacher sich um eine Nachbesserungsmethode kümmern... allerdings verstehe ich nicht, warum man sich nicht vorher schon mit der Thematik aueinandersetzen darf... meist wird man deswegen ja nicht dümmer.... desweiteren sehe ich unseren Job auch darin gemeinsam mit allen Beteiligten die technisch und wirtschaftlich beste Methode gemeinsam zu erarbeiten, und nicht vorher bevor das Gehirn angestellt wird erstmal die juristische Seite zu klären..., finde ich schlimm....!
Zuerstmsl sind wir doch Techniker.... und das sollte deshalb im Vordergrund stehen.

Hallo Andreas,

Zuerstmsl sind wir doch Techniker.... und das sollte deshalb im Vordergrund stehen.

Meine Erfahrungen sind da etwas anders. Erst wollen sie vor dir, daß du sie mit deinen fachlichen Aussagen rettest, und zwar möglichst schnell. Und dann mußst du aufpassen, daß man dir später keinen Strick aus dem dreht, was du, ohne direkt in der Verantwortung zu sein, von dir gegeben hast. Etwas später, wenn der Druck des Baustopps weg ist (vielleicht mit deiner gütigen Hilfe), dann kommen so manches Mal die Juristen wg. der Kostenverteilung (s. FischerH). Also, immer auch an sowas denken und die Reihenfolge bei der Verantwortung einhalten. Zuerst der Verursacher mit seinem Nachbesserungsrecht. Wenn's nicht klappt,dann andere.

Es spricht aber natürlich nichts dagegen, wenn man sich vorher ein bißchen schlau macht.

Bei 6 m meinst du vermutlich die Hauptspannrichtung. Sind die Decken 2-achsig gerechnet worden? Wie ist denn die Spannweite quer dazu? Von welcher Durchbiegung sprechen wir? Könnte der Bauherr ggf. damit leben? Was sagt der dazu?

Gruß
mmue

Es handelt sich um eine Decke eines Mehrfamilienhauses
Größte Spannrichtung ca. 6m mit Finite Elemente (Frilo) gerechnet.

Ich hatte mal einen ähnlichen Fall. Allerdings war es eine Gründungsplatte inkl. der Balken auf Pfählen.
Es ist ganz wichtig, dass Du Dich nicht zu Aussagen hinreißen lässt. Alles kann Dir um die Ohren fliegen. Rechnest Du es es gesund, hast Du die Verantwortung. Erhebst Du Einwände und es kommt zu üblcen Kosten auf der Baustelle, wird man diese auch Dir anlasten.
Es muss alles bei der Firma bleiben, komplett.

Der Bauherr hat hier einen berechtigten Mängelanspruch. Damit hängt es jetzt von ihm ab, wie weit er hier einen Streit treiben will oder an einer sachlichen und schnellen Lösung interessiert ist. Schlimmstenfalls bist Du als Verantwortlicher der Volldepp.
Mein sachlicher Ansatz wäre, die wirklichen Betoneigenschaften festzustellen. Ist es grad so ein 20/25, schon ein besserer 20/25, vielleicht fast ein 25/30. Wie sehen die übrigen Parameter aus. Welchen Einfluß haben diese gemessenen Werte dann auf die Nutzung. Durchbiegung, Tragfähigkeit.
Also Bohrkerne ziehen und statistisch auswerten. Bauprüflabor und Gutachter nach Wahl des Bauherrn.
Und wie schon die Vorredner sagen, der Bauherr kann hier schlimmstenfalls ein paar Wochen gut mitmachen, bis die Kuh vom Eis ist und dann die Juristen von der Kette lassen. Sicherheit hast Du keine. Du kannst nur nach Kräften auf Schadensminderung für den Bauherrn hinarbeiten, das gibt zumindest mildernde Umstände.

Und den Haftpflichtschaden melden nicht vergessen!

Hallo

ich glaube jetzt eskaliert es....
Warum um Gottes Willen soll ICH einen Haftpflichtschaden melden...???

Ich habe eine Statik gerechnet, die wurde geprüft, und kam zur Ausführung.
Der Unternehmer bestellt den dafür vorgesehenen Beton bekommt ihn mit passendem Lieferschein geliefert...
Nach Auswertung der Probewürfel stellt sich raus, das der Beton nicht 25/30 sondern 20/25 ist... Das Betonwerk sagt "Sorry" war ein Fehler von uns...! Und fragt in die Runde was gemacht werden kann...

Nach einhelliger Meinung dieses Forums muss ich nu sagen..... "Tut mir Leid liebes Betonwerk, aber ich kann grad nicht denken... weil ich die Hose bis Unterkante Oberlippe voll habe... und ich erstmal meine Haftpflichtversicherung einschalten muss, und schon mal garnichts ohne meine Anwaltriege sagen werde.....!"

Puhhh....