THEMA:

Hallo,

bitte Skizze beifügen!

Grüße, Sergej

Hallo, vielen Dank erst mal für die Beiträge/ Anregungen!

Also ja, es ist eine Konsole! (Die Skizze ist im Anhang), und D-Bereich!

Trotzdem, auch bei einer Konsole muss ich die Zugraft verankern.
Und die Zugkraft ermittelt sich nun mal wie angegeben mit dem Versatzmaß a_l.

Maximal anzusetzen ist nach Norm und Heft 525: F_sd >= V_ED/2 . Das entspricht einem Druckstrebenwinkel Θ von 45 °

Wenn man mit Θ= 60° rechnet, kommt natürlich weniger Bewehrung raus! (geringere Zugkraft) Darf man das?
Das würde auch Sinn machen, der Druckstrebenwinkel ist steiler, die Einzellast wird direkt ins Auflager(Stütze) eingeleitet.

Meine grundsätzliche Frage bleibt trotzdem:
Ist es mechanisch überhaupt möglich, dass ich mehr Bewehrung verankern muss
aufgrund einer Einzellast und der daraus berechneten Zugkraft (berechnet aus dem Versatzmaß), als ich Biegezugbewehrung benötige?
Was machen Sie/Ihr in so einem Fall? (Siehe System 2 Skizze)
Was sagt der Prüfer dazu!?
Vielen Dank schon mal
franz-tanz

hallo franz-tanz,

das Versatzmaß ist eine "darf"-Bestimmung zum Verschieben der Deckungslinie der Biegebewehrung. Es hat aber in Ihrem Fall mit der Realität nichts zu tun.
Den Strebenwinkel können Sie nicht willkürlich - dann nehme ich einmal 60° - wählen. Er ergibt sich aus der Fachwerksgeometrie und darf auch steiler als 45° sein. Er sollte nicht flacher als 30° sein. Daraus ergibt sich dann die Zugkraft für das obere Zugband.

Ich empfehle hierzu Schlaich/Schäfer: Konstruieren im Stahlbetonbau BK 2001 II S. 311ff.
Zu beachten ist bei Konsolen insbes. Heft 600. Dort wird für den unteren Druckknoten die zulässige Spannung gegenüber EN 1992-1-1 NA eingeschränk, da hier bei irgendeinem Versuch Risse aufgetreten sind.

gruß dvog

Hallo dvog,

dvog schrieb: hallo franz-tanz,
.......

Ich empfehle hierzu Schlaich/Schäfer: Konstruieren im Stahlbetonbau BK 2001 II S. 311ff.
Zu beachten ist bei Konsolen insbes. Heft 600. Dort wird für den unteren Druckknoten die zulässige Spannung gegenüber EN 1992-1-1 NA eingeschränk, da hier bei irgendeinem Versuch Risse aufgetreten sind.

gruß dvog

ich habe das Heft 600 nicht und daher eine Bitte meinerseits: wie groß ist der Abminderungsfaktor für fcd im Knoten?

Danke voraus,

Grüße, Sergej

hallo Sergej,

der Druckstrebenknoten am Stützenanschnitt ist nicht als Druck-Druck-Knoten sondern als Druck-Zug-Knoten zu betrachten.
Die max. Spannung ist auf 0.75 v' fcd zu begrenzen, wobei schon eine Verbügelung vorausgesetzt wird (keine Erhöhung durch konstruktive Maßnahmen).

Heft 600 zu Anhang J

gute Nacht dvog

Hallo dvog,

besten Dank für die Antwort.

Ich habe aber noch eine Frage "theoretischer" Natur zum Abminderungsbeiwert.

Es geht um den Knotennachweis einer Wandscheibe mit Kragarm am ersten Auflager, wo der Kragarm ist.
Es ist m.E. CCC-Knoten und es bedarf keine Abminderung der Betondruckfestigkeit.
Strenggenommen aber, müsste es aber eine Abminderung geben, da im Knoten , zwar nur einseitig, aber trotzdem, die Zugbewehrung des Feldes verankert wird (mind.80% der Zugkraft)
Nach dem BK 1993 ist keine Abminderung vorgesehen. Den BK 2001 habe ich nicht, denke aber, dass dort auch keine Abminderung vorgesehen ist, und man kann mit dem Bemessungswert der Betondruckfestigkeit rechnen.

Man könnte behaupten, dass der Kragarm eine Wandscheibe wie eine Konsole zu betrachten ist, da auch die Geometriekriterien für die Bemessung einer Konsole eingehalten sind, und man müsste den Beiwert für die Druckspannung auch 0,75 setzen. Mit anderen Wotren, es ist kein CCC-Knoten, sondern CCT-Knoten.

Man könnte natürlich immer 0,75 ansetzen, ist immer die sichere Seite...

Mich würde Ihre Meinung dazu interessieren, ob in diesen Sachen neue Erkenntnisse gibt.

Danke voraus,

Grüße, Sergej