THEMA:

Werte Kollegen,

ich soll an eine eingespannte FT-Wandscheibe (Tragschale, Dämmung, Vorsatzschale) ein auskragendes Vordach (Flachdach, Sichtbeton, l=2,00 m, wenn möglich als FT) anschließen.

Frage 1:
Lastansatz mit Windsog = -0,7 * 0,50 KN/m² = -0,35 KN/m² ?
Lastansatz mit Schneesackbildung (h=2,0 m, γ=2,0 KN/m³, unter 20° auslaufend) ?

Frage 2:
Habt ihr so was schon mal gemacht ?
Wie sieht der Anschluss an der Tragschale aus ?

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe

Grüße, GROZ

hallo,

ich setze unterwind + obersog an: (-0.8-0.6) x 0,5 = -0,7kN/m²

mir erscheint ein betonkragdach etwas sehr schwer für eine nachträgliche befestigung. das wird die wand stark belasten.

hohizontale kräfte in die tragschale einleiten, vertikale kräfte können in sehr geringem umfang von den ankern der vorsatzschale übernommen werden, das ist aber mit vorsicht zu behandeln. lieber eine spannkonstruktion mit der tragschale vorsehen. mit einem betondach ist das fast unmöglich, eventuell mit schrägabhängung.

gruß
chris

hallo chris,

danke für die schnelle antwort.

der architekt will natürlich keine schrägabhängung
die FT-Wandscheibe ist ebenso ein neubau wie das dach
ich dachte als anschluss könnte man evtl. durchankern oder
als Ortbeton ausführen.
alles ein bißchen schwammig ich weiß schon

grüße, groz

Hallo Groz!

Bei einem 2,00 m auskragendem Vordach in massiver Bauweise wirst Du
selbst mit der Tragschale Probleme bekommen. Es muss ja in der Tragschale
genügend Bewehrung für die Zusatzmomente liegen. Zudem muss man
einen Blick auf die Befestigung der Tragschale werfen. Evtl. ist diese nur
über Winkel an die Stützen usw. vorgesehen und nicht mit vergossenen
Schlaufen+Taschen.

Auch bei einer Rückhängung ergibt sich auf die Tragschale eine H-Last, die
ein Moment erzeugt, was aufgenommen werden muss. Idealerweise bekommt
man die Lasteinleitungspunkte in die Deckenebene oder den Bereich der
Stützen gelegt.

Ein biegesteifer Anschluss eines FT-Elementes als Vordach an die Tragschale
ist m.E. nicht realisierbar .

R. Harzer