THEMA:

Guten Morgen,

ein befreundeter Zmmermann hat da ein Problem mit einem anderen Statiker.
Bei Pfettendächern schließt er die Zangen mit Bolzen in die Mittelpfetten an.
Will heissen, das er bei einer 6cm breiten Zange einen 12er Bolzen durch die Zange und durch die Mittelpfette bohrt. Zangen sind zusätzlich an den Sparren mit Bulldog und Bolzen angeschlossen. (In den Plänen war die Zange mit Sparrenpfettenankern an die MiPfe angeschlossen.) Nun gibt es ja in der DIN den Mindestabstand des Bolzens zum unbeanspruchten Rand von 3xdb. Dies geht nun hier in die Hose. Gibt es trotzdem einfache Möglichkeiten eines Nachweises obwohl der Mindestabstand unterschritten wird? Wie würdet ihr den Fall sehen?
Gruß
Andreas

Hallo,

wie sieht es denn mit der Querschnittsschwächung aus?
Ist der Nettoquerschnitt der Zangen noch tragfähig?

Gruß Mario

Hallo Mario

genau das war ja meine Frage. Ich brauche einen einfachen Ansatz
zum Nachweis der "Restzangen".
Es bildet sich durch den Anschluss der Zangen an die Sparren ja wohl ein Zugstab.

Also so wie ich das sehe gibt es für diese Belastung keinen Mindestabstand.
Der gilt, wenn Kraftrichtung und Bolzenachse rechtwinklig zueinander stehen, der Bolzen bzw. das Holz auf abscheren beansprucht werden. Wenn du die Zange mit einem Bolzen unter die Pfette hängst, wird der Bolzen zum Zugstab und die Zange liegt auf der Unterlegscheibe auf. Du hängst also nur das Auflager nach oben ab.
Also Pressung mit der Scheibenfläche (abzüglich Bohrquerschnitt) nachweisen und Schub aus Querkraft mit dem Restquerschnitt der Zange ( 6 x ... - 1,3 x ... mit 1,3 = Bohrlochdurchmesser). Fertig.

Hallo,

meines Erachtens wirkt die Kraft wohl sekrecht zur Bolzenachse, da in der Zangenachse Normalkräfte wirken Anschluß an Sparren und Horizontallasten aus Pfette in Dachquerrichtung). Damit Lochleibung im Holz und Biegung + Querkraft im Bolzen. Ist das zulässig, kann man das hinrechnen??? Ich denke nicht.

Gruß Mario

Hallo,

ich sehe das ähnlich wie "Fantomas". Eigentlich wird hier nur der
Kehlbalken aufgehangen, also Nachweis Bolzen auf Zug und
Pressung unter Scheibe sowie Querkraft Kehlbalken mit Restquerschnitt.
Die Anbindung der Kehlbalken an die Sparren dient meist rein konstruktiv
der Kippsicherung der Mittelpfette und wird i.A. nicht explizit nachgewiesen.

Viel wichtiger ist, dass die Mittelpfette durch das Durchbohren nicht
zu sehr geschwächt wird, was bei einem Bohrloch von 12 mm wahr-
scheinlich kein Problem ist.

R. Harzer