THEMA:

Hallo Kollegen,
leider bin ich (auch im Hinblick auf die neue DIN 1045) sehr unsicher, ob ich eine Stahlbetonrundstütze, die am Stützenkopf deutlich abgesetzt sein soll, mit "designter" Last von 421 kN wie folgt (als Fertigteil) ausführen kann:
30 cm Durchmesser Stahlbetonstütze C35/45, in die Längsbewehrung mit Wendel eingestecktes Stahlrohr D=82.5mm*12.5mm wegen F90 mit Promat verkleidet.
Die eigentliche Frage: kann ich 421 kN per Verbundspannung übertragen, wenn man das Stahlrohr durch Aufschweißungen profiliert ("Rippenstahl") und die Verbundspannungen mit dem Faktor (132-82.5)/100=0,495 multipliziert?
Dann würden 100cm Einbindelänge genügen.... :o)
Für Eure Hilfe danke ich schon mal
Gruß Wolfgang

Hallo und guten Morgen,
ob es in der einschlägigen Literatur ein vergleichbares Beispiel gibt, ist mir nicht bekannt, aber folgende überlegungen/Fragen sind sicherlich angebracht:

- was ist mit der Knicklänge des eingesetzten Stahlteiles
- ändert sich möglicherweise die Knicklänge der Stütze durch die Schwächung
- welche Kräfte wirken auf die Einbindelänge ein
- leite ich die senkrechte Last über eine erhöhte Teilflächenpressung (Fussplatte) in die Stütze ein oder gehe ich über Mantelreibung

freundliche Grüße Klaus Hümmerich

hallo,

die verbundspannung für gerippten stahl wurde über versuche ermittelt, ich vermute mal, daß die aufschweißungen ganz andere werte erreichen würden als bewehrungstahl.

ich würde auf nummer sicher gehen, eine fußplatte von 25mm dicke und 200mm durchmesser unter die stütze schweißen, an diese platte ein paar bewehrungseisen durchmesser 20 anschweißen L= 1,30m . das wäre auf der sicheren seite und vermutlich nicht teurer.

gruß
chris

Danke an Klaus und Chris,
eure Einwendungen haben meine ablehnende Haltung zu einer solchen Wackelkonstruktion bestärkt, denn ein glattes Stahlrohr bräuchte schon eine geschoßhohe Mantelreibung und direkte Pressung im Stahlquerschnitt reicht auch nicht.
Danke! Gruß Wolfgang