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Ansatz Wandlasten für Aussteifungsberechnung 16 Feb 2024 15:25 #81022

Guten Tag zusammen, für eine Studienarbeit berechne ich gerade ein Bestandsgebäude, welches nachträglich um ein Holzbaugeschoss erweitert werden soll. Betrachtet werden soll dabei insbesondere die Aussteifung. In Abstimmung mit dem Professor wurde folgender Ansatz gewählt:In x- und y-Richtung des Gebäudes wird je eine Stahlbetonwand über die gesamte Gebäudehöhe angeordnet (Skizze Anhang). Je Richtung wird die Wand für die Aufnahme sämtlicher Zusatzlasten aus dem neuen Holzbaugeschoss bemessen. Damit erfährt das Bestandsgebäude in horizontaler Richtung keine Laststeigerung und der Bestandsschutz kann erhalten bleiben. Nun meine Frage bzgl. der anzusetzenden Lasten. Wenn ich nun die Aussteifung in x-Richtung betrachte, muss ich dann das Eigengewicht der beiden neuen Stahlbetonwände als schwingende Masse ansetzen und mir daraus horizontale Ersatzlasten ermitteln? Oder gibt es ein Argument zu sagen, dass bei Horizontalbemessung in X-Richtung lediglich das Gewicht der Wand in y-Richtung berücksichtigt werden muss, da diese in x-Richtung keine Steifigkeit aufweist und das Eigengewicht der aussteifenden Wand nicht berücksichtigt werden muss?  Wenn ich das Wandgewicht je Geschoss ermitteln und geschossweise am Mehrmassenschwinger ansetzte, hat die Anzahl ob 2 oder 1 Wand einen erheblichen Einfluss auf meine Bemessung. Die Last aus dem Holzbau ist dabei relativ gering. Hoffe ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken und bedanke mich schonmal im Voraus.

Viele Grüße
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Ansatz Wandlasten für Aussteifungsberechnung 16 Feb 2024 16:01 #81023

Es sind alle Massen anzusetzen.

Mit nur 2 Wänden dürfte die Rotationssteifigkeit fehlen ....
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Ansatz Wandlasten für Aussteifungsberechnung 17 Feb 2024 07:49 #81024

Grundriss / Ansichten / Schnitte des Gebäudes wären ganz gut.

Die Stahlbetonwände werden nachträglich im Bestand integriert?
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Ansatz Wandlasten für Aussteifungsberechnung 17 Feb 2024 09:38 #81025

Hallo Studi,

wenn es um die reine Aussteifungsberechnung (ohne Erdbebenbemessung) geht kann ich dir folgende Bücher empfehlen:

1.) Stahlbetonbau-Projekt, Minnert   (Beispiel Statik für ein Bürogebäude in Stb)
2.) Stahlbeton - Bemessung und Konstruktion, Wommelsdorf
3.) Beispiele zur Bemessung nach Eurocode 2, (Aufzugsschacht als aussteifender Kern)
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Ansatz Wandlasten für Aussteifungsberechnung 17 Feb 2024 14:17 #81026

Moin,
Zitat Studi: "Je Richtung wird die Wand für die Aufnahme sämtlicher Zusatzlasten aus dem neuen Holzbaugeschoss bemessen." 
Die Zusatzlasten aus Schiefstelleng und Wind aus dem neuen Geschoss gehen normalerweise je zur Hälfte in die darunter und darüber liegenden Decke und sollen über die aussteifenden Deckenscheiben in die aussteifenden Wände (hier STB-Wände) abgetragen. Insofern muss die Scheibenwirkung der Bestandsdecke auch überprüft werden. Wenn H-Lasten aus der Decke konzentriert in die STB-Wand eingeleitet werden soll muss die Decke entsprechend dazu in der Lage sein. Heißt: 1. Nachweis Decke Schubspannung bzw. Schubfluss. 2. Nachweis der Anschlüsse Decke-Wand und siehe Hinweis ql2/99. Von da her ist das ein sehr sportliches angehen. Aber vielleicht spielt das alles keine Geige weil es eine Übung ist.  
Zu deiner Frage: Für die H-Lasten wie statiker99: alle Massen. Nicht nur die STB-Wände sondern alle Schiefstellung erzeugende Lasten (Außenwände Decken usw.)
               
 
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Letzte Änderung: von HerrLehmann.

Ansatz Wandlasten für Aussteifungsberechnung 17 Feb 2024 20:09 #81028

Wow so viele schnelle Antworten. Vielen Dank dafür. Vielleicht habe ich mich nicht so gut ausgedrückt, gar nicht so leicht das ganze zu beschreiben. Ansatz ist folgender.
Bei dem Projekt handelt es sich um eine Aufstockung auf einem Bestandsgebäude. In die Bestandswände wird nicht eingegriffen und damit soll das bestehende Aussteifungssystem unberührt bleiben. Die Zusatzlasten die sich nun aus der Aufstockung ergeben, sollen für den Erdbebenfall über die zwei neu zu erstellenden, senkrecht zu einander angeordneten Stahlbetonwände abgetragen werden. Sodass der Bestandsschutz bzgl. der Erdbebenbemessung des Bestandes aufrecht erhalten bleiben kann und kein Nachweis nach aktueller Normung erfolgen muss.
Diese zwei zusätzlichen Wände werden für die Lasten aus der Aufstockung überbemessen, sodass die Bestandswände „entlastet“ werden. Daher werden die geringfügigen Torsionwirkungen aus der Zusatzlast der Aufstockung vernachlässigt, da diese von den Bestandswänden ohne weiteres aufgenommen werden können. Daher nur zwei neue, durch alle Geschosse verlaufenden Stahlbetonwände. Alleine könnten diese wie von Statiker99 angemerkt, keine Torsionswirkungen abtragen.

Hintergrund meiner Frage zur Massenansetzung war folgender:
- Gebäude mit 5 Geschossen, je 2,6m Geschosshöhe. Gesamthöhe bis Gründung h=13m.
- Mein zusätzliches Holzbaugeschoss bringt eine Vertikallast von ca. 200 kN. Daraus ergibt sich im Erdbebenlastfall eine zusätzliche Horizontallast von ca. 20 kN. Für deren Aufnahme habe ich nun die 2 Stahlbetonwände vorgesehen. Moment am Fußpunkt der Wand aus Aufstockung ganz grob ca. M=20kNx13m=260kNm
- Dahingegen das Moment aus dem Eigengewicht aus den beiden senkrecht zueinander stehenden neuen Stahlbetonwänden zur Aufnahme der Zusatzlasten (Länge 5m):
Vertikallast Gk = 2x(25x0,25mx2,6mx5,0m)=2x81,25=163kN (Vertikallast je Geschoss). Für den Lastfall Erdbeben mit Erdbebenfaktor 0,11 (Bedeutungskategorie etc. nach EC8) ergibt sich eine Erdbebenhorizontallast rein aus dem Eigengewicht der 2 Wände von
Fb = 163kNx0,11=17,8kN/je Geschoss.

Bei Geschossweisem Ansatz ergibt sich damit ein Moment am Wandfuß von M=580kNm aus dem Eigengewicht der beiden Wände. Damit ergibt sich rein aus dem Eigengewicht der Wand ein riesiges Moment am Wandfuß. Wohingegen der Anteil aus der Aufstockung dann verhältnismäßig gering ausfällt. Daher meine Überlegung ob es eine Argumentation gibt, das Eigengewicht einer aussteifenden Wand nicht als schwingende Masse anzusetzen, wenn sich diese selber trägt. Das rießige Moment aus dem Eigengewicht der Wand sorgt dann für entsprechende Probleme im Gründungsbereich (abhebeln Fundament).

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