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Bewehrungsabnahmen 10 Sep 2015 16:27 #56466

GustavGans schrieb: .....
nehmen wir mal an, du wärst jetzt Projektleiter der von dir zitierten Stahlbaufirma.
Würdest du den Statiker (der bei der Tonnage daneben lag) voll bezahlen?....


In meinem Fall wird er das wohl müssen, denn der Statiker war/ist sein ANGESTELLTER !

Aber andersherum, die Frage an dich:
Nehmen wir an einer deiner Kunden (Stahlbaufirmen) kommt mit einer "Fremdstatik", die du vielleicht als "unwirtschaftlich" bezeichnet hast, (so war es ja nun in meinem Fall, ICH war ja der "Fremdstatiker") und deine Konstruktion ist nachher deutlich schwerer/teurer, verzichtest du dann auf dein Geld, weil der Fremdstatiker wirtschaftlicher konstruiert hat ? :)

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Bewehrungsabnahmen 11 Sep 2015 06:12 #56468

zeemann schrieb: In meinem Fall wird er das wohl müssen, denn der Statiker war/ist sein ANGESTELLTER !


Guten Morgen :)
Also, wenn dem Angestellten das öfter passiert, dann wird er wohl bald woanders arbeiten. Der gefährdet ja den wirtschaftlichen Erfolg des ganzen Unternehmens.

Zu deiner anderen Frage:
Mal aus der Praxis: Die Aufträge an die ausführenden Firmen werden meist zeitlich recht knapp vergeben. Damit bleibt meist nicht viel Zeit z. B. eine ganze Halle umzubemessen. Ich kann ja auch nicht von heut auf morgen eine prüffähige Berechnung aus dem Hut zaubern. Ausserdem darf man den Prüflauf nicht vergessen.
Aber bei Einzelbauteilen, Pfettenlagen, Wandriegelsystemen, Trapezblechen, Befestigungen, Anschlüssen etc. ist das durchaus üblich.

Ich kenne es noch aus meiner Praxis, dass früher mehr umbemessen wurde.
Z. B. in den bauwirtschaftlich wirklich schlechten Zeiten. Da haben die Unternehmen mit allen Mitteln um die Aufträge gekämpft und entsprechend Sondervorschläge unterbreitet. Da gab es auch sehr beleidigte Statiker! :laugh: Da kann ich mich noch genau dran erinnern.
Auch in der Zeit, als das Material plötzlich so knapp wurde (war glaub ich so um 2008 herum) MUSSTE umbemessen werden. Ganz einfach aus dem Grunde, weil bestimmte Querschnitte nicht zu bekommen waren, bzw. nur mit langen Lieferzeiten/hohen Preisen. Warum konnten die Hauptstatiker darauf keine Rücksicht nehmen? :whistle:

Heute bemesse ich fast nur noch um, wenn die Hauptstatiker totalen Bockmist gebaut haben. Z. B. die ganze Konstruktion ist NICHT ausführbar. Das muss dann aber auch richtig gut bezahlt werden ;)

So und jetzt zu deiner Hauptfrage: Das ist so noch nicht vorgekommen. Wenn ich statisch umbemessen haben, hat das wirtschaftlich eigentlich immer gepasst. Bei Einzelbauteilen, Details natürlich schon mal.

Noch Fragen?

:)
Me transmitte sursum, Caledoni!

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Bewehrungsabnahmen 11 Sep 2015 07:19 #56469

GustavGans schrieb: Auch in der Zeit, als das Material plötzlich so knapp wurde (war glaub ich so um 2008 herum) MUSSTE umbemessen werden. Ganz einfach aus dem Grunde, weil bestimmte Querschnitte nicht zu bekommen waren, bzw. nur mit langen Lieferzeiten/hohen Preisen. Warum konnten die Hauptstatiker darauf keine Rücksicht nehmen? :whistle:


Zum einen zeichen sich sehr wirtschaftliche Bemessungen dadurch aus, dass das Bauwerk an Robustheit verliert was ja auch nicht unbedingt positiv zu werten ist. Der zweite Punkt ist, dass der Hauptstatiker im Interesse des Bauherren konstruiert und nicht im Interesse der Firmen.

Und ein wesentlicher Aspekt ist, dass verschieden Firmen verschiedene Vorlieben haben. Was Du aus Sicht Deiner Fa. gut findest können anderen Firmen als Blödsinn milde lächend ablehnen. Es gibt Firmen die nehmen lieber kräftigere Profile aber gleichmäßig und haben es einfacher bei der Fertigung. andere jagen jedem Kilogramm nach, auch wenn es in der Fertigung und auf der Baustelle aufwendiger und diffiziler wird. Es ist eine Frage der Prämissen der Fa. und da gibt es kein gut oder schlecht.

Wenn man weiß welche Fa. es sein wird kann man sich im Vorwege mit der unterhalten was die für Lösungen bevorzugen. Soweit diese aus neutraler Sicht ok ist und nicht zu Lasten der Robustheit geht oder das Bauwerk verformungsfreudiger macht, geht man mit.

Gerne kommen Firmen mit Sondervorschlägen um für sich einen Vorteil zu haben (sonst würden sie es ja nicht tun). Man wird als Hauptstatiker hin und wieder dazu befragt. Meine Aussage ist meistens die, dass wenn die Lösung per Norm abgedeckt ist, dagegen nichts spricht. Ich empfehle dem Bauherrn aber die Fa. zu befragen wo denn die Vorteile ihrer Lösung lägen. Dann kommen nur noch irgenwelche verbalen Nebelbomben, weil tatsächlich nur die Firma einen Vorteil hat, das Bauwerk aber weicher wird. .... :lol:

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Bewehrungsabnahmen 11 Sep 2015 08:07 #56472

Hallo Deo,

manchmal ist das so wie du es beschreibst.
Manchmal aber auch nicht. Und nur von diesen Fällen ist hier die Rede.

Schönes WE :)
Me transmitte sursum, Caledoni!

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