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doppelt stehendes Kehlbalkendach 12 Jan 2015 22:34 #54295

  • danielwagner
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@ prostab

interessant, also kann es sehr gut sein, dass die Kehlscheibe tatsächlich kaum was bringt, wie es der Gutachter berechnet hat :S :blink: :(

Tja, was nun? Der aktuelle Vorschlag des Gutachters (siehe oben) ist kein kleiner Eingriff. Auch ist eine Baugenehmigung fällig...

Kann man nicht noch irgendwie ein Kaninchen ausm Hut zaubern, dass mein Problem auf elegante Art und Weise mildert?

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doppelt stehendes Kehlbalkendach 12 Jan 2015 23:24 #54296

Mein Vorschlag wäre, die folgende Variante zu untersuchen (die aus meiner Sicht gleichzeitig die konstruktiv einfachste ist) :
a) Anordnung einer Firstpfette (mit Zwischenunterstützungen).
b) Bei der Berechnung die festen _horizontalen_ Lager durch wirklichkeitsnahe horizontale Federn ersetzen.

Die Firstpfette erhält dann viel vertikale Last und muss dafür dimensioniert werden.
Durch dies Maßnahme reduzieren sich sowohl die horizontalen als auch die vertikalen Kräfte an den Fusspunkten (und zwar erheblich).
Die H-Kräfte reduzieren sich, weil ein großer Teil der Sprengwerkwirkung entfällt.
Rechnet man jetzt noch mit wirklichkeitsnahen H-Federn, reduzieren sich die H-Krafte am Fußßpunkt nochmals.

Ich schätze mal, dass man dann keine Mittelpfetten mehr braucht.
Eine Trennung der Kehlbalken von den Sparren würde ich nicht empfehlen.
Eine Scheibe in Kehlbalkenebene schadet nicht, ob sie dann noch notwendig ist, muss die Rechnung zeigen.

Das System rechnen muss allerdings der Gutachter :-)

Mit Gruß
E.S.

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Letzte Änderung: von prostab. Grund: Zwischenunterstützung

doppelt stehendes Kehlbalkendach 13 Jan 2015 10:06 #54300

  • danielwagner
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@ prostab

danke dir :)
das mit der Firstpfette wurde allerdings schon noch während des Rohbaus vom Prüfstatiker angeordnet und umgesetzt (siehe meinen zweiten Beitrag auf Seite 1 in diesem Thread). Trotz Firstpfette kommt der Gutachter auf sein Ergebnis.

Das mit den horizontalen Federn werde ich dem Gutachter mal gleich so mitteilen. Vielleicht ist das ja das Kaninchen :)

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doppelt stehendes Kehlbalkendach 13 Jan 2015 11:12 #54305

  • danielwagner
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@ prostab

Antwort vom Gutachter: wer möchte, dass sich Risse im Giebel bilden, wird eine Verformung des Drempels in die Berechnung einfließen lassen.

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doppelt stehendes Kehlbalkendach 13 Jan 2015 12:10 #54306

danielwagner schrieb: ... Firstpfette wurde allerdings schon noch während des Rohbaus vom Prüfstatiker angeordnet und umgesetzt (siehe meinen zweiten Beitrag auf Seite 1 in diesem Thread).

Nach der von Dir vorgelegten Gutachteraussage:
"Jetzt die Überraschung: Eine Kehlscheibe, selbst wenn korrekt ausgeführt, führt zu keiner wesentlichen Verbesserung der Drempel-Belastung. Gutachter hat das auf meine Nachfrage hin nochmal geprüft mit dem gleichen Ergebnis."
musste ich annehmen, dass die Firstpfette noch nicht vorhanden ist.

Es geht ja um die H-Kräfte am Fuß.
Mit einer tragfähigen Firstpfette ist man doch für das Gleichgewicht auf die recht großen systembedingten H-Kräfte (Sprengwerkwirkung) gar nicht mehr angewiesen.
Gibt man am Fußpunkt horizontal verschiebliche Lager vor, dann sind die H-Kräfte infolge vertikaler Last Null.
Für die H-Kräfte aus Wind braucht man bei losen (oder sehr weichen) horizontalen Lagern die vom Prüfing. angeordnete Kehlscheibe.

Was der Prüfing. angeordnet hat, war und ist vernünftig.
Was der Gutachter rechnet und sagt nicht (vorausgesetzt Du zitierst ihn richtig).

Sein fogender Satz spottet jeder Beschreibung:
"Antwort vom Gutachter: wer möchte, dass sich Risse im Giebel bilden, wird eine Verformung des Drempels in die Berechnung einfließen lassen."
Was meint er damit eigentlich? Die Verformung von Bauteilen muss letztlich immer berücksichtigt bzw. beachtet werden.

Sein Vorschlag
"Trennen der Kehlbalken von den Sparren" ist ebenfalls eine mittlere Katastrophe.
Das würde ich selbst dann nicht machen, wenn man Mittelpfetten anordnen müsste.

Der Gutachter wurde von Dir ins Spiel gebracht
"Deshalb habe ich jetzt einen Gutachter engagiert der ein Stabwerksprogramm hat".

Mein Rat: folge dem Rat des Prüfingenieurs und wenn Du willst dass er das System mit einem
Stabwerkprogramm neu rechnen soll und er keines hat, dann soll er meines nehmen:
www.prostab.de (in der Testphase kostenlos).

Aber Du kannst ihm auch so vertrauen, denn er hat offensichtlich vor Ort die Sache richtig und schnell erfasst.
Und wenn er kein Stabwerkprogramm hat, zeigt es vielleicht, dass er auch ohne ein solches die wesentlichen Kräfte im Griff hat.

Mit Gruß
E.S.
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doppelt stehendes Kehlbalkendach 23 Apr 2015 08:04 #55116

  • danielwagner
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Soooo, wie versprochen jetzt die Problemlösung.

Der PI hat auf folgender Grundlage neu gerechnet:

Überprüfung Firstpfette für folgende veränderte Randbedingungen:
a) Rechnerische H-Gelenke am Fuß
(horizontal verschiebliche Fußpunkte bei den äußeren, unteren Lagern)
b) Feder am First (federnde Lagerung am First)
c) Horizontallager in Höhe der Kehlscheibe (ist bereits angeordnet)

Mit diesen Lagerbedingungen entfällt ungewünschte Sprengwerkwirkung. Würde man am First ein vertikal festes Lager annehmen, wandert zu viel Last in das Firstlager und damit in die Firstpfette, die dann rechnerisch überbeansprucht wäre. Ein federndes Lager am First reduziert die Pfettenlast.

Eine Kehlscheibe als horizontales Lager könnte das horizontale Lager des Sparrenfußes ersparen: So soll es gerechnet bzw. angenommen werden.

Konstruktiv sollte der Sparrenfuß nicht verändert werden (trotz der Annahme aus Hinweis oben).

Aufnahme der H-Kräfte des Ringbalkens im Mauerwerk kann rechnerisch nicht nachgewiesen werden und sollte deshalb rechnerisch auch nicht angesetzt werden.
(Konstruktiv können gewisse H-Kräfte aufgenommen werden, was die Sicherheit erhöht.)

Berücksichtigt man die Verformungen der Firstpfette (knapp 15 mm bei der aktuell eingebauten Firstpfette), ist das Rechenergebnis genauer. Man muss nur die Federung wirklichkeitsnah abschätzen, notfalls durch einen oberen und einen unteren Grenzwert.

ERGEBNIS:
Verstärkung Firstpfette mit Schrägstäben.
Verstärkung Fußpunkt des Stiels der Firstpfette (liegt nicht mehr auf Schwellholz sondern auf Stahlbetonbalken)
Zusätzliche Befestigung der Kehlscheibe an tragende mittlere Innenwand (Stahlbetonbalken on top) im OG.
Verstärkung Verankerungen der Kehlscheibe in Giebelwände (Zwei Betonpfropfen pro Giebelwand als Anschlusspunkte)

kurzes Fazit: Wird das bestehende System verstärkt, sollte es passen.

Dank an alle Beteiligten!!!

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