THEMA:

Guten Morgen,

weiß jemand, was die absolute Verformung/Durchbiegung bei einer Pfette eines ausgebauten Daches sein darf? Gibt es da überhaupt feste Werte? Wir haben jetzt mal wieder eine Pfette mit mehr als 6,00m Spannweite (EFT), und da ist man halt dann bei l/300 auch schon über 2cm als zulässigen Wert. Und das ist für mich so eine Schranke die ich nicht überschreiten will, das ist aber mehr so ein Gefühl. Ich rede hier von ganz normalen Sparren/Pfettenkonstruktionen mit. Anfragen beim Zimmerer und Trockenbauer laufen.

MfG,
Fellner

Servus,Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit sind diejenigen Zustände, bei deren Überschreitung Verformungen das Erscheinungsbild oder die planmäßige Nutzung eines Tragwerkes beeinträchtigen.Da im Gegensatz zur Tragsicherheit beim Überschreiten der Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit die Sicherheit von Menschen nicht gefährdet ist hängen die Grenzwerte der Verformungen von der Nutzung des Tragwerks und den daraus resultierenden Anforderungen ab. Daher sind die in den entsprechenden Normen angegebenen Grenzwerte der Durchbiegung von Bauteilen nur als Empfehlung (Richtwerte) anzusehen und für jedes Projekt im Rahmen einer Nutzungsvereinbarung mit den Projektbeteiligten in Absprache mit dem Bauherrn gesondert zu vereinbaren.

ich hätte jetzt kein problem bei der Pfette (bei einem "Steildach") auf w,inst=l/300 (ist e schon strenger als die möglichen l/200 gemäß DIN EC5-Tab NA.13)  zu gehen und die weiteren zugehörigen NW mit w,net,fin und w,fin ....

bei einem Flachdach sieht es ein wenig anders aus...da würde ich mir die absolutverformungen schon ansehen ...
siehe auch: teschnische mitteilung holzbau VPI-NRW "Durchbiegungsbegrenzung von Holztragwerken":  Technische Mitteilungen - VPI NRW (vpi-nrw.de)
"In diesem Zusammenhang wird aber darauf hingewiesen, dass eine Überprüfung von Absolutverformungen
eines Tragwerkes als erforderlich angesehen wird, wenn übermäßige Durchbiegungen
zu einer Beeinträchtigung der Standsicherheit führen können. Dies kann zum Beispiel bei einen
weitgespannten Tragwerk eines Flachdaches der Fall sein."
Überprüfung LF Wassersack (im petersen gut beschrieben bzw. in DIN 18807-3)

lg

 

Ich würde mir überschlägig die Auswirkungen ansehen.
Bei sehr steilen Dächern können die 2cm vertikale Verformung schon eine erhebliche horizontale Verformung (Traufe) hervorufen. Da muss man dann überlegen was der Unterbau macht.
Soll Fälle geben, da wurden die Fenster dadurch mit automatischem Öffner versehen

Was sagen die Wände im DG zu 20mm + Sparrenverformung? =)

Ps: Man sollte auch das Zusammenspiel mit der Decke darunter ansehen.