THEMA:

Ist in meinen Augen etwas schwierig wenn nichts vereinbart wurde.
Da geht es schon mitunter um das Maß, was hier schwierig zu beurteilen ist.
Wenn es sich um sagen wir mal 100h handelt, die vereinbart wären, dann halte ich 5h für eine AZ für etwas wenig.
Ist halt auch immer davon abhängig wie es mit dem Projekt weiter geht. Wenn absehbar ist das 6 Monate nichts mehr passiert sind vielleicht auch 5h gerechtfertigt. Wenn die nächsten Wochen abfahrt ist, wohl eher nicht.

§632 sagt halt auch "und nach dem Vertrag geschuldet" - Hier schwierig.

Vielleicht hab ich mich auch nicht deutlich genug ausgedrückt. Ich wollte damit ja nur einen kleinen Tauschhandel ins Spiel bringen, unabhängig ob gerechtfertigt oder nicht. Ich persönlich ziehe in jedem Fall die gütliche Einigung vor.

Ich bezweifel auch nicht grundsätzlich, dass Badoo keinen Anspruch auf seine AZ hat.

morgendliche Grüße

Das "nach dem Vertrag geschuldet" bezieht dich IMHO auf die Leistungen, meint also wohl, dass man keine Leistung in Rechnung stellen darf, die nicht vereinbart waren.
Ansonsten lese ich dar keine Einschränkungen hinsichtlich der Stellung von Abschlagsrechnungen.

Meine persönliche Meinung, ohne den Auftraggeber zu kennen: Wenn ein AG keine Abschlagsrechnungen bezahlen will, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass er selbst in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Oder aber sein AG, wenn sich herausstellen sollte, dass seine Abschlagsrechnungen auch nicht beglichen werden...

Wie viel hast Du denn schon geleistet und wie viel muss noch geleistet werden? Ist der Auftraggeber auf deine Leistung angewiesen oder kann er Dich ohne weiteres ersetzen? 
Ich meine ja nur, bevor Unmenge an Zeit und Geld an Anwalt und Gericht gezahlt werden, lohnt sich vielleicht ein Ausstieg

ql2/99 schrieb:

Ps: Vor Gericht ist immer die erste Frage "Was war vereinbart" - Na viel Spaß
 

genau. Wenn nichts vereinbart war, wird auch nichts geschuldet. Es gibt keine festgeschrieben Termine, also gibt es keine die einzuhalten wären. Die Leistung selbst ist entsprechend auch nicht näher beschrieben und kann an nichts gemessen werden.
Schlimmstenfalls geht der AN ohne Geld raus. Ob sich gerichtliche Auseinandersetzzung rechnen, hängt sehr von der bisherig investierten Zeit ab. Vergleiche enden gerne so, dass der AG unter dem Strich zahlt, was er so hätte zahlen müssen. Der dem AN zugesprochene Anteil wird  fröhlich von Anwalt und Gericht aufgefressen. Dann hat der AN nichts übrig und der AG seine eigentlichen Kosten in Gänze. Zumindest hat er keine Vorteile von seinem Betrugsversuch gehabt, was ja auch schon erfreut.

Wenn der AG die bisherigen Leistungen angenommen bzw. per Anordnung zur Mitwirkung sogar eingefordert hat, dann besteht ein Vertragsverhältnis. Es ist gut möglich, dass wenn ein externer Gutachter dieses nach HOAI bewertet, der AN besser daherkommt, als wenn er für straßenübliche Mindersätze bezahlt würde. Auch hier läuft der AG also große Gefahr am Ende draufzuzahlen.

(Ich habe mal was mit einem Online-Mahnverfahren ohne anwaltliche Mitwirkung durchgezogen. Es dauert zwar, aber es hat funktioniert. Der Betrieb (Stahlbauer) musste am Ende voll zahlen.)


 

nur wegen der vollständigkeit: neben anwaltlicher "hilfe" gibt es den weg über ein gerichtliches mahnverfahren. kernprobleme (vertrag? beweisbarkeit?) bleiben bestehen.

das grosse kino im gericht (und erst recht danach) kostet so unendlich viel geld - wer wird das wohl bezahlen? nur dein gegner? nein. ich wünsche dir nicht, dass du dir zu prozessbeginn vom richter anhören musst, welchen risiken so ein verfahren unterworfen ist und dass sich die parteien besser einigen sollten .. dafür gibts dann 15 minuten verhandlungspause - statt herzinfarkt.

einige dich, am besten persönlich, mit deinem AG und lerne daraus.

ps:
ich hab mal auf eine widerruferklärung verzichtet (weil mir die dramturgie nicht bekannt war), das hat mich 600 euro gekostet. ein seminar zum thema hätte nur 300 euro gekostet.
ägän wod lörnd 

pps:
apropos mahnverfahren, DeO war schneller - für die einleitung eines gerichtlichen mahnverfahrens gibt es in jedem bundesland (mindestens) ein zuständiges gericht. in bayern ist es das AG Coburg. anmelden - formular ausfüllen - bezahlen - warten.
 

"Kann man ein Inkassounternehmen beauftragen, wenn eine Rechnung nicht bezahlt wird ?"

Das war die einfache Frage, meine Antwort ist:  JA

Alle anderen Spekulationen, na ja, wir sind halt keine Juristen.

Das andere Thema zum gerichtlichen Mahnverfahren.
Dieses Verfahren hilft nur bei Unwissenden bzw. Weicheiern.
Der Betroffene ("Schuldner") braucht nur fristgemäß zu widersprechen und das wars.

Ich stimme den Kollegen zu: 
Das persönliche Gespräch suchen und eine "friedliche" Einigung anstreben.

Wegen dem Aufwand von ein paar Besprechungen würde ich weder einen Anwalt noch
einen Gutachter noch ein Gericht in Anspruch nehmen.
Aber, jeder wie er will.
Entweder man lernt aus Erfahrungen anderer oder macht seine eigenen.