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Fundamentabsenkung im EFH 21 Sep 2020 12:37 #68804

Hallo liebe Kollegen,

in einem Einfamilienhaus soll der Kellerfußboden abgesenkt werden um dort mehr Kopffreiheit zu bekommen.

Die Fundamente haben eine Höhe von ca. 30cm.

Das Planum für die neue StB-Bodenplatte (5cm Sauberkeitsschicht, 8cm Dämmung, 15cm Bodenplatte) soll 15cm unter der Fundamentsohle liegen.

Dazu ist eine abschnittsweise Tieferlegung geplant. (Abschnitte je 1,25m in 4 Arbeitschritten nach DIN 4123)

Die Bewehrung der Bodenplatte soll über Auflagertaschen (ca. 0,25mx0,20m) in die Bestandsfundament geführt werden und nach der Betonage eine Einheit bilden.

Für die Bemessung der Bewehrung der Bodenplatte fehlt mir noch ein guter Ansatz!

Hat jemand von Euch soetwas schon mal gerechnet und gebaut?

Vielen Dank für gute Tipps :)





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Fundamentabsenkung im EFH 21 Sep 2020 13:02 #68805

Die Unterfangung der Streifenfundament sollte so tiefgeführt werden, dass die Grundbruchsicherheit gezeigt werden kann.

Seitl. neben den Streifenfund. per Magerbetonstreifen die Gründungsebene der Platte auf UK-unterfangenes Streifenfund. bringen.
(man kann über die Sinnhaftigkeit der Maßnahme streiten, aber sie lässt sich aus den allgemeinen Texten in Vorschriften so rauslesen)

Bei den Außenwänden darauf achten, dass die Sohlplatte streifen-/abschnittsweise mit hergestellt wird. Sie überträgt die H-Lasten aus dem Erddruck in ein wie auch immer geartetes Widerlager auf der anderen Seite.

Die WD sollte man m.E. auf die Sohlplatte legen.

ergänzend.
Über die Auflagertaschen würde ich noch mal nachdenken
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Letzte Änderung: von DeO.

Fundamentabsenkung im EFH 21 Sep 2020 14:30 #68806

Der Plan war die Unterfangung und die Bodenplatte in einem Schritt auszuführen - die Bodenplatte also auch in 1,25m Schritten auszuheben und zu betonieren.

Damit würde sich die Breite des Fundamentes entsprechend erhöhen und man muß nicht so tief gründen.
Die Bodenplatte soll statisch als "mitwirkende Platte" betrachtet werden.

Es sollen also nach Möglichkeit nicht erst alle Fundamente unterfangen und danach die Bodenplatte betoniert werden.

Die Bodenplatte muß dem Grundbruchkörper entgegenwirken. Die Kraft aus dem Grundbruchkörper ist demnach die Belastung auf die Bodenplatte von unten.

Läßt sich das rechnen?

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Fundamentabsenkung im EFH 21 Sep 2020 15:37 #68807

Hallo,

Folgende Kritikpunkte:
a) Kann sein, daß die Plattendicke von 15 cm ein bißchen dünn ist. Bei mind. 35 mm Betondeckung unten und oben bleibt nicht viel dazwischen. Mind. 25 cm Dicke sollten es im Bereich der Innenwände schon sein. In Bereichen ohne Wände reichen sicher die 15 cm.

b)

Die Bodenplatte soll statisch als "mitwirkende Platte" betrachtet werden.

Bei H= 15 cm ist da nicht viel mit Mitwirkung (s.o.).

c) Beidseitig die Platte drunterschieben halte ich für keine gute Idee. Der Maurer (oder Betonbauer) ist kein Uhrmacher. Wenn der nach den ersten Betonierabschnitten auf der gegenüberliegenden Seite etwas zu tief gräbt, dann rutscht der Boden unter deinem zuvor betonierten Abschnitt raus und keiner merkt es.

d) Das unterseitige Abstemmen des Fundaments (so deute ich deine Skizze) ist praktisch kaum ausführbar. Da verliert der Arbeiter schnell die Lust daran und du kannst das im Nachhinein nicht kontrollieren.

e) Gehört jetzt nicht so direkt hierher, aber den Bodenbelag auf dem schwimmenden Estrich und dann auf OK. Altfundament zu verlegen führt unweigerlich zum Riß im Belag.


Anderer Vorschlag:
1) Fundament auf 1 m Breite komplett wegstemmen oder herausbohren.
2) Stb-Sohlplatte H mind. 25 cm betonieren, im Grundriß 1.00 m lang (wie Aushublänge), Breite quer zur Wand gem. Grundbruchnachweis,
3) Altbauwand zwischen OK. neuer Sohlplatte und UK. alter Wand aufmauern,
usw.,
Abstand der Betonierabschnitte gem. DIN 4123, Türöffungen etc. beachten, Abdichtung dto. (Ausführung geht nur bei lediglich 'Bodenfeuchtigkeit', kein stauendes oder drückendes Wasser).

Da ist jeder einzelne Abschnitt kontrollierbar.

Später dann die Sohlplattenfelder zwischen den einzelnen Unterfangungen betonieren (meinetwegen mit einer nichttragenden 15 cm Sohlplatte).

Die Bewehrung der Bodenplatte soll über Auflagertaschen (ca. 0,25mx0,20m) in die Bestandsfundament geführt werden und nach der Betonage eine Einheit bilden.

Versteh ich nicht. Alter und neuer Beton sollen quasi als Einheit wirken? Die kleinen 'Auflagertaschen' können kaum Querlasten abtragen, jedenfalls nicht in nennenswerter Größenordnung.

Hat jemand von Euch soetwas schon mal gerechnet und gebaut?

Ja, s.o.

Gruß
mmue
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Fundamentabsenkung im EFH 22 Sep 2020 16:09 #68809

mmue schrieb: Hallo,

Folgende Kritikpunkte:
a) Kann sein, daß die Plattendicke von 15 cm ein bißchen dünn ist. Bei mind. 35 mm Betondeckung unten und oben bleibt nicht viel dazwischen. Mind. 25 cm Dicke sollten es im Bereich der Innenwände schon sein. In Bereichen ohne Wände reichen sicher die 15 cm.



Neu Wände stehen nicht auf der Bodenplatte, die soll nur zwischen den bereits bestehenden Wänden/ Fundamenten erstellt werden, ansonsten sollte sie stärker als 15cm sein.

Die Bodenplatte soll statisch als "mitwirkende Platte" betrachtet werden.

Bei H= 15 cm ist da nicht viel mit Mitwirkung (s.o.).


Richtig, müßte dann entsprechend dicker sein.


c) Beidseitig die Platte drunterschieben halte ich für keine gute Idee. Der Maurer (oder Betonbauer) ist kein Uhrmacher. Wenn der nach den ersten Betonierabschnitten auf der gegenüberliegenden Seite etwas zu tief gräbt, dann rutscht der Boden unter deinem zuvor betonierten Abschnitt raus und keiner merkt es. [/quote]


Das ist ein entscheidender Punkt, denn es ist knochentrockener Sand. Damit läßt sich eine abschnittsweise Unterfangung nicht wirklich ausführen.

d) Das unterseitige Abstemmen des Fundaments (so deute ich deine Skizze) ist praktisch kaum ausführbar. Da verliert der Arbeiter schnell die Lust daran und du kannst das im Nachhinein nicht kontrollieren.



Das soll die Auflagertaschen (ca. 0,20mx0,25m) darstellen. Dadurch soll(te) die Bewehrung der neuen Bodenplatte mit dem Bestandsfundament "verzahnt" werden.


Anderer Vorschlag:
1) Fundament auf 1 m Breite komplett wegstemmen oder herausbohren.
2) Stb-Sohlplatte H mind. 25 cm betonieren, im Grundriß 1.00 m lang (wie Aushublänge), Breite quer zur Wand gem. Grundbruchnachweis,



Was meinst Du damit? Die Bodenplatte als Auflast gegen Grundbruch?

Abstand der Betonierabschnitte gem. DIN 4123, Türöffungen etc. beachten, Abdichtung dto. (Ausführung geht nur bei lediglich 'Bodenfeuchtigkeit', kein stauendes oder drückendes Wasser).
Die Bewehrung der Bodenplatte soll über Auflagertaschen (ca. 0,25mx0,20m) in die Bestandsfundament geführt werden und nach der Betonage eine Einheit bilden.
Versteh ich nicht. Alter und neuer Beton sollen quasi als Einheit wirken? Die kleinen 'Auflagertaschen' können kaum Querlasten abtragen, jedenfalls nicht in nennenswerter Größenordnung.



Warum nicht, wenn dort die Bewehrung eingelegt wird? Ich dachte an mindestens zwei Taschen je 1,25m Abschnitt.


Danke für die Tipps!

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Letzte Änderung: von Zimmerer.

Fundamentabsenkung im EFH 23 Sep 2020 08:54 #68815

mein Tipp: einen ortsansässigen Statiker mit ins Boot holen und gemeinsam rudern!
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