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WU-Sohle: Dehnungsfugen zwischen Unterfahrten 07 Jun 2020 13:59 #67924

Guten Tag liebe Kollegen,
erstmal vielen Dank für die Aufnahme im Forum :)
ich verfolge schon seit längerem die Beiträge.

Aber nun zum Thema:
Ich habe ein recht großes Projekt auf dem Tisch liegen, zwei 4-gechossige Geschäftshäuser mit gemeinsamer Tiefgarge (Als weiße Wanne).
Zum Zeitpunkt des Bodengutachtens lag der Grundwasserspielgel ca. 80cm unter der Sohle, eine hohe Wasserdrücksäule ist somit nicht zu erwarten.
Die Sohlplatte ist mit einer Stärke von 65cm dimensioniert.
Beide Gebäude sind durch je 2 Aufzugsunterfahrten mit dem Baugrund verzahnt, wodurch später Zwang magebend wird für die Wahl der GB.
Folgende as Werte habe ich aus der Rissbreitenbeschränkung ermittelt:
Früher Zwang: as=12,3cm2/m oben und unten
Später Zwang: as=28,5cm2/m oben und unten
Da der Ansatz des späten Zwangs doch recht unwirtschaftlich ist, möchte ich die 4 Unterfahrten durch 3 Dehnfungen voneinander trennen (Setzungsdifferenzen werden durch Querkraftdorne Typ WQ von Max Frank verhindert. Da meine Berufslaufbahn noch nicht sehr lang ist und meine Kollegen so ein Detail auch noch nicht ausgeführt haben, weiß ich nicht ganz recht was hierbei zu beachten ist. Mir geht es hauptsächlich um die Anschlussdetails der aufgehenden Bauteile.
Müssen die Dehnfugen in den Wänden weiter ausgeführt werden oder reichen hier Sollrissfugen? (Ich tendiere hier eher zu Dehnungsfugen, da hier doch ein wenig Bewegungen durch jahreszeitliche Temperaturänderungen zu erwarten sind)
Un wie sieht es mit den darüberliegenden Geschossen aus? Ich sehe da keinen Grund mehr die Fuge weiter auszubilden, viele sind jedoch anderer Meinung und sagen das gesamte Gebäude muss getrennt werden. Bei vertikaler Verschiebung verstehe ich das ja. Aber die paar mm an horizontaler Verschiebung???
Im Anhang noch der Grundriss
Über ein paar Kommentare aus eurer Erfahrung würde ich mich freuen :)
Gruß und schönen Sonntag noch

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WU-Sohle: Dehnungsfugen zwischen Unterfahrten 07 Jun 2020 15:01 #67925

Wenn die ungewollte seitliche Halterung durch die Unterfahrten das Problem ist, warum dann nicht an den Seiten Weichdämmung anordnen?

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WU-Sohle: Dehnungsfugen zwischen Unterfahrten 07 Jun 2020 15:28 #67927

Das habe ich dem Prüfer auch vorgeschlagen, der geht da nicht mit.
Auch im Buch "Weiße Wannen" von Lohmeyer und Ebeling wird von dieser Lösung abgeraten
"Die häufige Aneinanderreihung solcher abgepufferten Vouten stellt keine ausreichend befriedigende Gesamtlösungdar, die die Zangsspannung erheblich verringern kann"

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WU-Sohle: Dehnungsfugen zwischen Unterfahrten 07 Jun 2020 16:01 #67928

Hallo,

woher kommt die 65 cm dicke Sohlplatte? Geht's ein bißchen dünner? Ein Großteil deiner Bewehrung für Zwang resultiert eben aus der enormen Plattendicke.

Falls du Fugen in der Gründung anordnen willst (mußt), dann gehen die Fugen auch konsequent in den aufgehenden Wänden weiter. Aber solche Fugen mußte der Entwurf in den Geschossen auch berücksichtigen.

Wie sieht's denn in den Obergeschossen aus bei Längenänderungen infolge Schwinden und/oder ein bißchen Temperatur? Ist das für den Ausbau (z.B. Fensterfassaden) tolerierbar? Oder müßte schon deswegen die ein oder andere Dehnungsfuge her?

Die Fuge zwischen den Achsen F und G ist m.E. in den Obergeschossen gar nicht realisierbar. So ist das, wenn der Statiker nicht gleich bei den ersten Strichen mit am Tisch sitzt.

Sinnvoll ist auf jeden Fall die Fuge neben Achse 4, aber dann auch konsequent über alle Geschosse.

Alternativen:
1) Dünnere Sohlplatte, dadurch weniger Bewehrung.
2) Überprüfung, ob später Zwang überhaupt auftritt.
3) Dünne Bewehrungsstäbe in vorgefertigten Doppelstabmatten (sog. Zeichnungsmatten), dadurch Reduzierung der Bewehrungsmenge.

Die 3 Punkte sind mineinander kombinierbar.

Lieratur: Pfefferkorn, Ausgedehnte fugenlose Stahlbetonbauten.

Gruß
mmue
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WU-Sohle: Dehnungsfugen zwischen Unterfahrten 07 Jun 2020 16:25 #67930

Die 65cm Plattenstärke wird durch die ankommenden Bemessungslasten der Stützen bestimmt (3MN +-0,5MN), damit die Bewehrung spürbar reduziert wird, müsste die Platte schon auf 40cm runterdimensioniert werden. Das würde nur durch eine vielzahl von Fundamentvertiefungen unterhalb der Stützen möglich sein, was dann doch eher die Rissbildung begünstigen würde.
Auf 55cm komme ich runter durch vermehrte Verlegung von Durchstanzbewehrung.
Im DBV-Heft 42 "Ausführung für dauerhafte Bauteile in Parkbauten" habe ich mich auf folgenden Satz gestützt: "alle Bewegungsfugen in horizontalen oder geneigten Flächen müssen in die Wände oder Stützen übernommen und weitergührt werden"
Das Bewegungsfugen von sekrechten in horizontalen Bauteilen übernommen werden müssen wird jedoch nicht erwähnt. Wäre dies doch der fall, kann ich die B-Fugen wieder vergessen :(
Der Ansatz mit den Doppelstahlmatten ist jedoch interessant. Dem werde ich mal nachgehen.
Dei den Geschossdecken habe ich Längenänderungen nicht betrachtet. Bei 45m Länge sollte das noch kein Problem darstellen. Außerdem sind die Häuser zwischen Achse 4 und 6 auch getrennt.

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WU-Sohle: Dehnungsfugen zwischen Unterfahrten 07 Jun 2020 16:48 #67931

Moin,

28,5 cm2/m oben und unten. Das bedeutet dass es sich hierbei um eine Zwangskraft von ca. 2500kN/m handelt. Woher soll denn so ein großer Widerstand herkommen? Passiver Erddruck? Dazu sind mehrere cm Verformung notwendig um diesen zu aktivieren und dann wären 2500kN/m immer noch sportlich.

Gruß Sparky

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