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3D FEM Gebäudemodell 02 Sep 2020 11:54 #68626

Ich frage mich, ob Johann Wilhelm Schwedler die Schwedlerkuppel erfunden hätte, wenn er ein 3D-Programm gehabt hätte.
Machen wir uns doch nichts vor, heutzutage wird mit tausend Stäben gerechnet, von Leuten, die sich früher in die Hose geschissen hätten, hätten sie Tragwerke ingeniermäßig durchdenken müssen.

Heutzutage wird uns eingeredet, wir müssten einen Geschossbau mit einigen Mauerwerksscheiben in 3d berechnen, nur um die Verteilung der Windlasten auf die Scheiben zu ermitteln.

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3D FEM Gebäudemodell 02 Sep 2020 12:22 #68627

Megapond schrieb:
Machen wir uns doch nichts vor, heutzutage wird mit tausend Stäben gerechnet, ....


Das ist die Zukunft :)
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3D FEM Gebäudemodell 03 Sep 2020 07:58 #68630

DeO schrieb: Das meinte ich auch. Nicht jetzt großes nichtlineares Materialverhalten implementieren, sondern die Bauteile (Decken, Wände...) entsprechend nichtlinear koppeln. Nur auch das ist Arbeit. Viel Arbeit bei den vielen Linien. Und die bessere lastfallweise Berechnung mit den entsprfechenden Überlagerungsmöglichkeiten wäre auch dahin


Ja, das ist etwas mehr Arbeit. Aber zumindest in RFEM hält sich das in Grenzen. Es reicht, wenn einmal ein Muster der Linienfreigabe definiert wurde. Dann kann man sie mit der Maus per Drag&Drop an die Stellen kopieren, wo die Linienfreigabe noch gebraucht wird. Der Aufwand ist vergleichbar mit Stäben, die ein Gelenk haben.

Das Argument mit der lastfallweisen Berechnung ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Sobald das Modell etwas Nichtlineares hat, dann ist die Überlagerung mit Ergebniskombinationen nicht mehr möglich. Das verlängert die Rechenzeit.

Eine vollständige Bearbeitung in 3D darf nur Vorteile bringen, keine Nachteile. Sie darf nicht mehr Arbeitszeit verbrauchen, der Ausdruck muss absolut erstklassig und übersichtlich sein, sie muss das bewährte Konzept der Positionsstatik beibehalten (Lesbarkeit durch andere) und natürlich bemessungsmäßig mindestens gleichwertig sein.
Ich bezweifele, dass das im üblichen Massivbau derzeit zu realisieren ist.


Ich will nicht dafür plädieren, dass jetzt Einfamilienhäuser mittels 3D-Modellen gerechnet werden. Das ist meiner Meinung nach das typische Feld der herkömmlichen Positionsstatik. Aber je komplizierter ein Bauwerk ist (Erdbeben, problematischer Baugrund, Windlasten, Berücksichtigung von Bauzuständen...), desto eher ist es ein Kandidat für 3D-Statik.

Viele Grüße
Frank Faulstich (Dlubal Software GmbH)

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3D FEM Gebäudemodell 03 Sep 2020 08:01 #68631

statiker99 schrieb: jetzt wird es spannend.

Machet der Tragwerksplaner jetzt schon die Setzungsberechnung und wenn ja
mit welchem fachlichen Hintergrund?

Und nur mal zum nachdenken, der Setzungsverlauf ist nicht linear ...


Ich habe mich da vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt. Ich meinte eine etwas realitätsnahere Modellierung der elastischen Bettung einer Bodenplatte als mit dem Winklerschen Bettungsmodell.

Viele Grüße
Frank Faulstich (Dlubal Software GmbH)
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3D FEM Gebäudemodell 03 Sep 2020 08:37 #68632

frank schrieb: Das Argument mit der lastfallweisen Berechnung ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Sobald das Modell etwas Nichtlineares hat, dann ist die Überlagerung mit Ergebniskombinationen nicht mehr möglich. Das verlängert die Rechenzeit.


ich würde gar nicht mal so die Rechenzeit als Kriterium sehen, sondern die Vor- und Nacharbeit.

Ich will nicht dafür plädieren, dass jetzt Einfamilienhäuser mittels 3D-Modellen gerechnet werden. Das ist meiner Meinung nach das typische Feld der herkömmlichen Positionsstatik. Aber je komplizierter ein Bauwerk ist (Erdbeben, problematischer Baugrund, Windlasten, Berücksichtigung von Bauzuständen...), desto eher ist es ein Kandidat für 3D-Statik.


So ist es wohl. Räumlich arbeiten im Sinne besserer ingenieurmäßiger Konstruktionen, ist bei mir nicht gegeben. Wie beschrieben, ich wäre auch für meine oftmals großen und oft extravagenten EFH und meine MFWH daran interessiert. Einfach um den konsistenten Lastfluss bis in die Gründung zeigen und leicht ändern zu können. Aber nicht zu dem Preis, dass ich mir viel Bearbeitungsaufwand dafür einfange und das ist derzeit noch der Fall. Die Programme unterstützen es nicht.

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3D FEM Gebäudemodell 03 Sep 2020 08:50 #68633

statiker99 schrieb: ja, jetzt hat das mit dem 3D funktioniert, Sie haben 5 Ordner Statik beim Prüfer aingereicht und dann ändern sich ein paar Kleinigkeiten.

Ist ja in 3D schnell gemacht, dann fahren Sie wieder 5 Ordner Papier zum Prüfer.

Na super ....

Dann kann man die Statik mehrfach abrechnen :)


5 Ordner Papier, da muss man der Prüfer aber wirklich sehr hassen... ;-)

Aber im Ernst, die sinnvolle Dokumentation ist bei 3D-Statiken nicht trivial. Vor allem kostet die Anfertigung der Dokumentation Zeit und zwar wesentlich mehr Zeit als bei einer herkömmlichen Positionsstatik.

Der Prüfer wird die Statik praktisch nur durch Vergleichsrechnungen prüfen können. Die Aufgabe der Dokumentation ist es, dem Prüfer alle Daten zu liefern, um die Vergleichsrechnungen durchführen zu können. In vielen Fällen ist es besser mit Grafiken zu dokumentieren. Deren Erzeugung lässt sich aber nur begrenzt automatisieren. Endlose Tabellen mit Zahlenkolonnen sind Papierverschwendung.

Vielleicht ist es auch sinnvoll, dem Prüfer die Daten des 3D-Modells in elektronischer Form zur Verfügung zu stellen, um seine Arbeit zu erleichtern.

Bei jeder Statik ist es wichtig, ein Kapitel hinzuzufügen, in das Tragwerk beschrieben wird. Bei komplizierten 3D-Modellen finde ich es noch wichtiger, den Prüfer an seinen Gedankengängen teilhaben zu lassen.

Viele Grüße
Frank Faulstich (Dlubal Software GmbH)
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