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Anwendung Lastmodell 1 bei Deckenplatte 27 Nov 2019 20:47 #66312

Guten Abend zusammen,

mein derzeitiges Projekt beinhaltet die Bemessung eines neuen Entlastungsbauwerks nach WU-Richtlinie. Oberhalb des Bauwerks verläuft eine Straße, deren Verkehrslasten natürlich auch auf die Deckenplatte wirken. Ich nutze für die Lastansätze das Lastmodell 1 der EN 1991.

Ich tue mich allerdings etwas schwer mit den anzusetzenden Lasten. Da die Decke quasi komplett durch mehrere Schacht- und Montageöffnungen durchlöchert ist, habe ich mir das ganze per FEM angeschaut. Meine Vorgehensweise war nun wie folgt:

Die erforderliche Biegebewehrung habe ich mit den Lasten nach UDL und TS ermittelt. Da dadurch aber lokal enorme Schubbewehrungsmengen erforderlich werden, habe ich mir gedacht, verschmiere ich zur Ermittlung der erforderlichen Schubbewehrung die beiden Achslasten nach TS einfach auf die Norm-Fahrzeugabmessungen aus der DIN (1,20x2,0m) und setze sie als zusätzliche Flächenlast zur UDL an. Also quasi zwei verschiedene statische Modell je nach untersuchter Bewehrung.

Hat jemand vielleicht noch eine andere Idee, wie man damit umgehen könnte oder ist das legitim?

Weiterhin stellt sich mir die nächste Frage:

Der Baugrubenverbau wird nicht von uns geplant. Es ist aber (aufgrund hoher GW-Stände) eine wasserdichte Umschließung mit Betonsohle geplant. Nun würde ich dann meine Bodenplatte des Entlastungsbauwerks auf diese Betonsohle betonieren. Ich bin allerdings recht ideenlos, wie ich mit der Lagerung meiner Platte sinnvoll umgehen sollte.

Da auf der Platte Außenwände und eine Innenwand stehen, habe ich das ganze mal umgedreht und als Balken betrachtet mit den Lagern dort, wo die Wände vorhanden sind. Dadurch erhalte ich aber absurd hohe erforderliche Biegebewehrung. Insofern dachte ich eher an einen elastisch gebetteten Balken. Ich fürchte mich stört irgendwie innerlich dieses "Betonieren auf die Betonsohle". Aufgrund der strengen Vorgaben der WU-Richtlinie zweifle ich leider jedes statische Modell an, das ich gerade so annehme.

Ich würde mich sehr über Tips freuen. Natürlich auch über Literaturvorschläge, obwohl ich mittlerweile so gut wie alles durch habe, glaube ich :laugh:

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Anwendung Lastmodell 1 bei Deckenplatte 28 Nov 2019 07:52 #66313

Hallo,

meiner Meinung nach wäre eine Verteilung der vier Einzellasten auf die "Fläche" des "Fahrzeuge" wenn überhaupt nur bei einer ausreichenden Überschüttung zulässig, die eine entsprechende Lastverteilung bewirkt, was ich nach der Beschreibung hier aber nicht sehen kann.

Was aber in jedem Fall zulässig ist (sofern nicht schon geschehen) und vielleicht schon helfen kann, wäre, die Einzellasten des TS als Flächenlasten einzugeben, wobei die Grundfläche von 0,40x0,40 m bis zur Deckenachse unter 45° "ausgebreitet" werden darf, die Fläche ergibt sich also zu:

A = (0,40 + h_Belag + h_Decke/2)^2

Wäre dann nur noch ein Modell für alle Nachweise.

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Anwendung Lastmodell 1 bei Deckenplatte 28 Nov 2019 12:01 #66316

Hallo Dimar,

die 'Verschmierung' der Einzellasten nach deinem Modell wird nicht zulässig sein. Das was saibot schrieb ist gängige Praxis und sollte helfen, örtliche Spannungsspitzen etwas abzubauen. Vielleicht hilft es auch, das FEM-Netz etwas zu vergrößern (natürlich nur, soweit es noch sinnvoll ist). Erhöhung der Betonfestigkeitsklasse kann etwas helfen, wenn auch nur bedingt.

Schubbewehrung an sich ist ja nichts Ungewöhnliches, allerdings sollte sie schon bewehrungsmäßig unterzubringen sein, und zwar so, daß das auch noch betoniert werden kann.

BTW, wie groß ist (sind) denn die Spannweite(n) und wie dick soll die Platte werden? Wenn's mit der Schubbewehrung kneift, dann ist manchmal die Platte schlicht zu dünn. Bißchen mehr Beton tut manchmal Wunder.

Gruß
mmue

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Anwendung Lastmodell 1 bei Deckenplatte 28 Nov 2019 12:20 #66317

Die Lastverteilung ist doch in der Norm klar beschrieben. Von Radaufstandsfläche unter 45° durch alle Schichten der Überdeckung bis zur Mitte der Deckenplatte verteilen.
Die Verteilung auf die gesamte Fahrzeugfläche ist nur für Einwirkungen auf Hinterfüllungen zulässig oder bei größerer Überschüttungshöhe (ca. ab 0,5 m) wenn sich die Verteilungsflächen überschneiden.
Wie mmue sagt, bei viel Schubbewehrung ist gern die Platte zu dünn. Unter 30 cm geht sowieso nicht.

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Anwendung Lastmodell 1 bei Deckenplatte 28 Nov 2019 20:00 #66318

Guten Abend zusammen und danke für die Antworten!

Habe das ganze jetzt - wie von euch vorgeschlagen - unter Beachtung der Lastausbreitung gerechnet und noch einige weitere Hilfestellungen zu Singularitäten auf der Dlubal-Seite gefunden. Die erforderliche Schubbewehrung konnte ich jetzt erheblich reduzieren.

Bei der Bodenplatte habe ich nun starre Lager angesetzt. Aufgrund des anstehenden Grundwasserstandes muss die Betonsohle so dick werden, dass ich dort nicht wirklich Verformungen erwarte.

Mal sehen, was der Prüfer sagt.
Vielen Dank für die wertvollen Ratschläge!

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Anwendung Lastmodell 1 bei Deckenplatte 02 Dez 2019 10:50 #66368

mmue schrieb: ...
Vielleicht hilft es auch, das FEM-Netz etwas zu vergrößern (natürlich nur, soweit es noch sinnvoll ist).


Eherlich gesagt bin ich nicht so ein großer Fan davon, das Netz zu vergrößern. Schnell kommt es da zu verfälschten Ergebnissen. Es stellt sich dann immer gleich die Frage, auf welchen Wert sollte man das Netz einstellen.

Besser ist es meiner Meinung nach, die von saibot2107 beschriebene Lastverteilung oder das nachträgliche Glätten der Schnittgrößen im Singularitätsbereich.

Viele Grüße
Frank Faulstich

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