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Wand aus Schalungssteinen 04 Nov 2019 17:28 #66145

Hallo,
ein Kunde möchte eine Halle 40 x 20 m bauen mit 6 m hohen STB-Wänden die in die Fundamente eingespannt werden.
Jetzt hat der Kunde die tolle Idee die Wände aus Magu Wand Schalungssteinen (Polystorol) mit 24 cm Betonkern herzustellen. Mal davon abgesehen, dass diese bauweise für mich Murks ist und die Wände nur abschnittsweise verfüllt werden können, interessiert mich die Bewehrungsführung.
Die senkrechte Bewehrung kann ja nicht über 6,0 m eingebaut werden und müsste mehrmals gestoßen werden. Der Stababstand der waagerechten Bewehrung entspricht der Elementhöhe von 30 cm ist
< zul s = 35 cm. Auf den Nachweis der Rissesicherheit wird verzichtet.
Hat jemand so etwas schon einmal gehabt bzw. was spricht gegen diese bauweise.

Grüße

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Wand aus Schalungssteinen 04 Nov 2019 20:10 #66146

Was ein Schwachsinn.

Von diesen Teilen habe ich zuletzt im Studium gehört und es ist mir kein Bauvorhaben bekannt, wo diese je zum Einsatz kamen.
Außerdem sind sie für den normalen Geschossbau gedacht. Meist sogar unbewehrt. Glaube nicht, dass die Anwendungsgrenzen hier gelten, aber egal...

Trotzdem habe ich mal gegoogelt: hier ein etwas älterer Bericht: bauherrenhilfe.org/baukasten-innovative-bausysteme

Und ich hab mir auch mal das Handbuch angeschaut. Da wird eigentlich das bestätigt, was in dem oberen Artikel steht. Es muss ein Fachbetrieb sein, der geschult auf das System ist. Die finde erst mal.

Auch denke ich, dass es nicht wirklich billig ist. 24er Betonkern habe ich im Handbuch auch nicht gesehen.

Außerdem kommt man um eine statische Berechnung nicht drum rum. Warum dann auf Rissbewehrung verzichtet werden kann/soll ist mir schleierhaft. Weil man die Risse nicht sieht?
Lächerlich.

Das sollen sie mal ausschreiben. Bin auf die Angebote gespannt.
Selbst machen ist nicht, wie oben erwähnt.

Gruß
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Letzte Änderung: von ZAG.

Wand aus Schalungssteinen 04 Nov 2019 21:58 #66147

HerrLehmann schrieb: Hallo,
ein Kunde möchte eine Halle 40 x 20 m bauen mit 6 m hohen STB-Wänden die in die Fundamente eingespannt werden.

Abgesehen von dem Polystyrol-SS-System:
Bei 6m Höhe bekommt man schon ordentliche Einpannbewehrungen raus (vom Erdbeben rede ich erstmal nicht) du muss die Bewehrung so rein technisch alle ca 1 - 1,5m Stoßen (so jede 4-5 Reihe) dh es kommt schon mal über 50% Mehrbewehrung allein aufgrund der Stoßdichte zusammen.
6m Höhe ergibt dann auch entsprechende Fundamente die die Einspannung übernehmen müssen, bei so besagten "Habe-da-mal-was-gesehen-und-will-so-bauen" Bauherren muss man auch an der Stelle aufpassen, ob da die Fundierung auch nur ansatzweise richtig gemacht wird.

Ich schreibe da gerade aus aktueller Erfahrung, habe Halle mit gute 8m Höhe. Allerdings ausgeführt als Doppelwände (oder wie das bei euch in Germanien heißt). Das einzig sinnvolle bei dieser Bauweise, sowie bei der Hallenhöhe ist (m.M.n.) Halterung unten und oben, dh Wand als Pendelstütze. Und entsprechende Aussteifung durch Dach und Querwände, muss aber der Bauherr mitspielen.

Ob man den SS jetzt als Beton-SS oder Polystyrol-SS macht ist rein statisch bzw von Bewehrungsführung egal. Beim EPS-SS kann Brandschutz/Brennbarkeit das Totschlag-Argument sein ;)



PS: In der Praxis kenne ich diese EPS-SchalSteine nur aus dem Swimmingpool-Bau

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Letzte Änderung: von cebudom.

Wand aus Schalungssteinen 05 Nov 2019 07:55 #66148

Ich sage mal "gefühlt", dass solange man die Wand auch in MW ausbilden könnte, die Konstruktion zwar einen abstrusen und klapperigen Eindruck macht, aber man nicht wirklich etwas dagegen sagen könnte. Bei einer KG-Wand hat man immerhin oben und unten eine Halterung.
So aber, wo die Standsicherheit sich zu einem Punkt hin (Fußpunkt) konzentriert, würde ich nicht mitgehen.

BTW... ich weiß zwar, dass in der Praxis der Schalungsdruck nicht so auftritt wie man ihn vermuten würde, aber ist denn sichergesellt, dass diese Organtransportkisten bei 6m Höhe unten nicht auseinanderfliegen ... schon so beim Verdichten?

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Wand aus Schalungssteinen 05 Nov 2019 08:11 #66149

DeO schrieb: BTW... ich weiß zwar, dass in der Praxis der Schalungsdruck nicht so auftritt wie man ihn vermuten würde, aber ist denn sichergesellt, dass diese Organtransportkisten bei 6m Höhe unten nicht auseinanderfliegen ... schon so beim Verdichten?


Ich habe in einer Zulassung eines ähnlichen Systems gestern auch noch gelesen, dass die max. Betonierhöhe 1,80m beträgt und horizontale Arbeitsfugen nur in Deckenebene erlaubt sind. Hieße im Umkehrschluss, dass die ganze Wand quasi frisch in frisch durchbetoniert werden müsste.

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Letzte Änderung: von ZAG.

Wand aus Schalungssteinen 05 Nov 2019 10:06 #66150

Moin,
ich habe nichts davon geschrieben das der Bauherr die Wände in Eigenleistung herstellen will.
Sicher wird es nicht einfach sein, wenn überhaupt möglich, Fachpersonal zu finden die sich auf diese Bauweise einlässt .Die Einspannbewehrung liegt unter 5 cm2. Eine BAZ gibt es für dieses System auch. www.magu.de/wp-content/uploads/ETA-100143_2013deu.pdf
Da gibt es Angaben zur Verdichtung, Betoniergeschwindigkeit , Arbeitsfugen usw.
Da wird auch angegeben wie die Wände mit speziellen 3,0 m langen Stützen im Abstand von 1,0 - 1,50 m abgestützt werden. Bei 6,0 m Höhe müssten dann Doka Abstützböcke ö.ä. eingebaut werden
bzw. es müsste wie im Schalungsbau durch die Wand mit GEWI Stahl verankert werden.
Das mit dem klapperigen Eindruck im Bau- bzw. Betonierzustand sehe ich auch.
Weil die Halle an eine vorh. Gebäude aus Holz angebaut wird, wird der Brandschutz sicher auch eine Rolle spielen.
Der Bauherr ist ein Baustoffhändler und lässt den Außendienstmitarbeiter der Styropor-Legosteine antanzen, und der erzählt dem Bauherrn das alles kein Problem ist. Ich möchte den Bauherrn mit vernünftigen Argumenten davon abraten.

Grüße

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