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RFEM als Teilprogramm 01 Mai 2019 12:49 #64912

Werte Kollegen,

derzeit beschäftige ich mich interessehalber testweise mit RFEM5. Es geht mir um die Prüfung, ob dieses große Programm für meine Bauvorhaben sinnvoll anwendbar wäre. Konkret um die Frage, ob es Sinn macht, die Struktur per 3d-Eingabe zu erfassen und so die Lastdurchleitung von oben bis in die Gründung in einem Rutsch zu erschlagen.

Da bei meinen Projekten tragende Wände oft nicht grundfest sind, könnte das interessant sein. An die Größe der Projekte bei denen RFEM / Infograph üblicherweise verwendet werden, komme ich nicht ansatzweise ran (will ich auch gar nicht).

Die Bemessung von Stürzen, Stützen etc. möchte ich weiterhin mit entsprechenden Modulen von MB noch separat erstellen und ausgeben. Einfach weil ich deren Ausdrucke für Konstrukteure, Architekten, Prüfer und letztlich für mich auch als deutlich transparenter ansehe.
Auch die Decken und Sohlplatten sollten weiterhin als eigenständige Position in der Statik auftauchen. Nur eben aus dem Gesamtmodell abgeleitet.

So ganz klar ist mir z.B. nicht die Vorgehensweise bei Stürzen. Im 3D-Modell könnten diese ja nach meinem Verständnis nicht als (starres) Linienlager betrachtet werden, da sich alles was darunter ist daran aufhängen würde. Es müsste also die Möglichkeit vorhanden sein, die Normalkraft am Wandkopf als Normalkraft abzubilden, damit ich mit diesen händisch in andere Programme übertragen kann.

Gibt es hier Kollegen, die ähnliches praktizieren bzw. Erfahrungen damit haben.
Ich bin ergebnisoffen. Wenn es Sinn macht, ok. Wenn nicht, wäre es auch kein Drama. Dann bleibe ich bei meiner Methode (Decken mit PCAE, den Rest mit MB).

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Letzte Änderung: von DeO.

RFEM als Teilprogramm 01 Mai 2019 15:05 #64914

DeO schrieb:
Konkret um die Frage, ob es Sinn macht, die Struktur per 3d-Eingabe zu erfassen und so die Lastdurchleitung von oben bis in die Gründung in einem Rutsch zu erschlagen.


Vorweg, zu RFEM/Infograph kann ich nichts beitragen.

Mit der 3d - Berechnung stehe ich etwas auf Kriegsfuß.

Was bezwecke ich mit der 3-d Berechnung im "normalen" Geschoßbau?

Normalerweise reicht mir hierfür die 2 - D Berechnung mit geschoßweiser Lastübergabe.

Nicht grundfeste Wände modelliere ich dann als Überzüge, ergänzende Nachweise ggf. händisch.

Im 3-d Modell kommt es schnell zu "vagabundieren" Lasten, manchmal "hängen" sich Lasten nach oben, der Eingußzustand wird erst mal nicht berücksichtigt, vom Kriechen und Schwinden reden wir erst mal gar nicht.

Zum Schluß soll die 3-d Berechnung noch irgendwie plausibel sein.

Ich habe das ganze vor ein paar Jahren mal konsequent durchgezogen (mit Sofistik), war ein ordentlciher Aufwand für nix, der AG hatte es aber gefordert.

Ist halt meine Erfahrung, aber ohne zwingenden Grund versuche ich die Sache einfach und
einigermaßen nachvollziehbar (also 2 - d) zu halten. :)

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RFEM als Teilprogramm 01 Mai 2019 16:01 #64915

statiker99 schrieb:

DeO schrieb:
Konkret um die Frage, ob es Sinn macht, die Struktur per 3d-Eingabe zu erfassen und so die Lastdurchleitung von oben bis in die Gründung in einem Rutsch zu erschlagen.


Vorweg, zu RFEM/Infograph kann ich nichts beitragen.

Mit der 3d - Berechnung stehe ich etwas auf Kriegsfuß.

Was bezwecke ich mit der 3-d Berechnung im "normalen" Geschoßbau?

Normalerweise reicht mir hierfür die 2 - D Berechnung mit geschoßweiser Lastübergabe.


3D im engeren Sinne interessiert mich auch nicht.

Ich hinterfrage nur, ob sich der Aufwand bei Änderungen, z.B. der Wandstellungen, erleichternd auswirken würde. Es darf kein Mehraufwand bei der Organisation der Ausgabe entstehen und sie muss qualiativ der jetzigen entsprechen. In der Statik selbst sollte alles wie bisher aussehen. Jede Decke für sich. Bewehrungsangaben o+u, Delta-Bewehrung, Auflagerkräfte, Durchbiegung. Nur halt, dass diese einem Gesamtsystem gezielt entnommen werden.

Nicht grundfeste Wände modelliere ich dann als Überzüge, ergänzende Nachweise ggf. händisch.


händisch bei mir eher nicht und nicht grundfeste MW-Wände sind bei mir eher schlaffe Linienlasten.

Im 3-d Modell kommt es schnell zu "vagabundieren" Lasten, manchmal "hängen" sich Lasten nach oben, der Eingußzustand wird erst mal nicht berücksichtigt, vom Kriechen und Schwinden reden wir erst mal gar nicht.


Die Sache mit den sich aufhängenden Bauteilen/Lasten ist ein gutes Argument. Hatte ich auch im Blick. Bei Stb.Wänden mag da noch was sein, bei Mauerwerk wäre es Blödsinn.
Man könnte wohl mit entsprechenden Gelenkdefinitionen bei den Anschlusslinien arbeiten, aber dann gerät man in nichtlineare Berechnungen. Das will ich nicht, da meine Bauwerke das einfach nicht brauchen. Auch vermute ich einen erhöhten Aufwand.

Ist halt meine Erfahrung, aber ohne zwingenden Grund versuche ich die Sache einfach und einigermaßen nachvollziehbar (also 2 - d) zu halten. :)


Das wäre mir auch wichtig.
Nach meiner Beobachtung und "Bastelei" könnte die Eingabe im Zeitvergleich von 1x Gesamteingabe und geschossweiser Eingabe gleichwertig sein. Zumindest solange, wie man nicht gezwungen ist durch Zusatzangaben irgendwelche unsittlichen Effekte (z.B. Aufhängungen) zu unterbinden.

Es muss Vorteile bringen. Jedwede Nachteile durch 3D in Arbeitsaufwand und Ausgabequalität würde ich nicht akzeptieren.

Aber ich prüfe dieses und jenes für mich halt doch mal. Nicht das ich mich ein paar Jahre später ärgere. Und mal was für die ABschreibung zu haben ist ja auch ganz nett :side:

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RFEM als Teilprogramm 01 Mai 2019 16:11 #64916

DeO schrieb:

Nicht grundfeste Wände modelliere ich dann als Überzüge, ergänzende Nachweise ggf. händisch.


händisch bei mir eher nicht und nicht grundfeste MW-Wände sind bei mir eher schlaffe Linienlasten.


Hier waren natürlich Stb.-Wände gemeint.

Wenn es nicht grundfeste MW-Wände sind setze ich diese als Linienlager für
die darüberliegenden Geschosse an und dann muß die Last am Wandfuß halt aufgenommen werden
von den darunterliegenden Bauteilen.

Die andere Geschichte mit dem 3 d, ich habe da Gefühl Sie hätten gerne ein Gesamtmodell (3 d),
dass 2 - d rechnet?? B)

Ob es dass so gibt?

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RFEM als Teilprogramm 01 Mai 2019 16:33 #64917

statiker99 schrieb: Die andere Geschichte mit dem 3 d, ich habe da Gefühl Sie hätten gerne ein Gesamtmodell (3 d),
dass 2 - d rechnet?? B) Ob es dass so gibt?


Ich prüfe, ob gewisse Fähigkeiten der 3D-Berechnungen für meine 2D-Positionsstatik nutzbar sein könnten.

Einmal alles eingeben und dann in einem Rutsch zumindest lastmäßig und für die Deckenbemessungen von oben bis in die Gründung durchrechnen. Bei Änderungen, z.B. Wandverschiebungen, würde das unmittelbar auf Knopfdruck komplett bis nach unten durchwirken. Das ausgewählte Einbauteile (Balken, Stützen, Durchstanznachweise...) doch wieder gesondert anzufassen wären, bleibt davon unbenommen.

Bei meinem jetzigem Programm (PCAE Alpha) kann ich zwar per Übergabe der Auflagerkräfte von einem ins nächste Geschoss und so weiter wandern, aber dafür sind doch so einige Schritte erforderlich. Das liegt daran, dass es halt im Programm eigenständige Systeme (Dateien) sind.

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RFEM als Teilprogramm 01 Mai 2019 17:17 #64918

ich denke mal, die Sache ist durch.

Sie haben den entscheidenden Hinweis gebracht: Die Aufhängungen.

Man müsste MW-Wände umständlich so modellieren, dass diese nicht auftreten und dann kommt man in sehr undurchsichtige Bereiche. Superposition ginge auch nicht mehr. Damit ist die Sache erledigt.
Anders, wenn es in RFEM eine Möglichkeit gäbe die Wände so zu modellieren, dass die Lasten von oben als schlaffe Lasten übergeben werden und die Wände selbst, abgesehen von Eigengewicht und Federwirkung, keine statischen Eigenschaften haben.

Thx for discussion :)

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