THEMA:

Moin,

es geht um gängige Hohlprofile und Vollprofile, L, Rund, Vierkant, T usw. Mir sagte man, dass diese Materialien eine Wandstärke von mindestens 5 mm aufweisen müssen, damit sie überhaupt statisch berechnet werden dürfen. Stimmt das? Ich finde dazu nichts und bin in den Normen der Statik nicht firm.
Zumal ich weiß, dass man es berechnen kann, aber hier geht es wohl um die Voraussetzung in der Statik, ab wann diese Materialien berechnet werden sollen bzw. es erst Sinn macht.

Gruß
Sebastian

MoinMoin,

nur mal ein Beispiel:
Geländerpfosten als RRo 50x30 oder L-Profile weisen häufig geringere Dicken als 5mm auf, trotzdem müssen/werden sie statisch nachgewiesen oder auch
ein IPE 120 hat "nur" eine Stegstärke von 4,4 mm

ich bin nun nicht der Stahlbaupspezi, aber z.B. sagt man im Massivbau auch, dass man keine Deckenbewehrung Stabstahl d6 mm verlegen soll (weil es unwirtschaftlich ist), im Fertigteilbau kommt er aber sehr wohl zum Einsatz.

Dein Spruch mit den 5mm Dicke wird auch andere Zusammenhänge haben, ein statischer Nachweis ist sehr wohl möglich.

Da fällt mir noch ein, bei uns vor Ort werden in der Raffinerie nur Schrauben ab M16 verwendet (interne RaffinerieVorschrift), selbst bei einfachen Geländern!

Gruß ba.

Aloha Sebastian!


Was sagt EC 3 dazu?

1.1.2 Anwendungsbereich von Eurocode 3 Teil 1-1
(1) EN 1993-1-1 enthält Regeln für den Entwurf, die Berechnung und Bemessung von Tragwerken aus Stahl mit Blechdicken t >= 3 mm.

Ansonsten wird gerne auch eine Grenze von 4 mm genannt, die sich dann auf die Schweißtechnik beruft.


Gruß
taw

Fallen damit alle Trapezbleche unter den Tisch?

Was ist mit Gitterrosten, Geländerpfosten, Stufenblechen (Giro) Z-Pfetten usw.....?

Natürlcih sind durch die Schweisstechnik oberflächlich Grenzen gesezt, mit der richtigen Behandlung dann doch ausführbar ...

Hallo,

ich glaube da läuft ein bißchen was durcheinander:
natürlich lassen sich Bauteile mit geringeren Dicken als 3mm berechnen, entscheidend ist ledigich die Querschnittsklasse nach EC3-1-1 5.5.2, und mit dünnen Blechen befinden wir uns dann eben in QK4.
Die Berechnung dieser dünnen, typischerweise kaltverformten, Bleche hat dann nach EC3 Teil 5 zu erfolgen, unter Berücksichtigung des effektiven Querschnitts (lokales Beulen). Für die älteren: ehemals DASt RiLi 016.
D.h. wenn lokales Beulen maßgebend wird muss dies in der Bemessung berücksichtigt werden, aber grundsätzlich dürfen Profile auch dünner als 3mm sein.

Freundliche Grüße,
Marie

marfa schrieb: Hallo,

ich glaube da läuft ein bißchen was durcheinander:
natürlich lassen sich Bauteile mit geringeren Dicken als 3mm berechnen, ...
Die Berechnung dieser dünnen, typischerweise kaltverformten, Bleche hat dann nach EC3 Teil 5 zu erfolgen, ...

Kleine Korrektur: der zutreffende Teil des EC3 für kaltverformte Bauteile und Bleche ist DIN EN 1993-1-3 mit zugehörigem NAD. Im "allgemeinen Stahlbau" (DIN EN 1993-1-1) gilt die Mindestblechdicke von 3 mm (siehe DIN EN 1993-1-1, 1.1.2 (1))