Willkommen, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:
  • Seite:
  • 1
  • 2

THEMA:

Versagen Fabrikdecke 02 Mär 2018 14:05 #62791

Hallo Kollegen,
ein alter Fabrikbau in Eisenbeton-Skellett-Konstruktion (Stützen, Haupt- und Nebenunterzüge, Deckenplatte), Baujahr 1915, weißt an den Deckenunterseiten parallel zur Spannrichtung große Risse auf, siehe Bilder.
Erstes Beipiel: Riss in Decke, Belastung der Decke durch Maschiene welche öfters Hin- und her fährt.
Zweites Beispiel: Gleichartige Risse in Deckenfeldern, welche durch einen mit Gabelstaplern befahrenen Flur belastet werden. Risse immer ungefähr in Lage Fahrspur der Stapler.
Die Decken haben jeweils nur eine Dicke von 10-12cm, untere Bewehrungslage in Spannrichtung d=9/13,5, Querbewehrung kaum vorhanden.

Frage 1: Für mich sieht das nach lokalem Querkraftversagen aufgund der fehlenden Querbewehrung aus. Zusätzlich noch wegen der dynamischen Belastung. Was meint ihr?

Frage 2: Hatte jemand von euch schon mal einen ähnlichen Sanierungsfall? Mir würde derzeit nur einfallen, den bestehenden Estrich durch eine bewehrte Aufbetonschicht zu ersetzen, um die einrikenden Lasten besser zu verteilen, so die die Unterzüge die Mehrlast abtragen könnten. Problem dabei ist natürlich der Produktionsstillstand. Jemand eine Idee?

Schönes WOchenende!
Gruß Frank





Anhänge:

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Versagen Fabrikdecke 02 Mär 2018 14:45 #62792

mcberg schrieb:
Frage 1: Für mich sieht das nach lokalem Querkraftversagen aufgund der fehlenden Querbewehrung aus. Zusätzlich noch wegen der dynamischen Belastung. Was meint ihr?

Querbewehrung hat nichts mit Querkraft zu tun!

www.diestatiker.de/forum/4-statik-tragwe...den-in-brauerei.html
Es ist hoffentlich nicht die gleiche Brauerei. ;)

Dass es nur breite Risse parallel zur Tragbewehrung gibt, ist zumindest als positives Zeichen zu werten. Aufbeton mit satt Querbewehrung ist durchaus kein schlechter Ansatz - wenn denn die Randbedingungen passen und das alles wirtschaftlich bleibt.
Über nachträgliche Verstärkung mit Textilbeton kann man auch nachdenken, das geht dann von unten ohne großen Eingriff in die Maschinerie auf der Decke.
Was hier zu retten ist, kann aber eigentlich nur eine umfassende Bestandsaufnahme zeigen. Entscheidend sind bei den alten Eisenbetonbauten auch die Knotenpunkte, und grad hier ist man mit zerstörungsfreien Untersuchungen schnell am Limit.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Versagen Fabrikdecke 02 Mär 2018 15:13 #62794

Hallo Kai,
die Begriffe Querkraft und Querbewehrung sind mir schon klar ;)
Vielleicht klarer ausgedrückt: Das sieht doch aus, als ob aufgrund der dynamischen Belastung, der geringen Deckendicke und der fehlenden Querbewehrung die - ich möchte mal sagen: "vertikale unbewehrte Schubverzahnung" der Betondecke zwischen den längs vorhandenen Bewehrungstäben versagt.

Nein, das ist nicht das gleiche Gebäude wie im anderen Thread... zum Glück :laugh: .

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Versagen Fabrikdecke 02 Mär 2018 15:19 #62795

Hallo,
ein Stahlbeton-Methusalem, unsere Brücken halten mit
großer Not nur halb solange.
Wie alt ist denn der Riss? Hier könnte doch auch das
Länge- zu Breite-Verhältnis des Deckengrundrisses eine
Rolle gespielt haben.
Ist der Riss möglicherweise überwiegend gerade?

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Versagen Fabrikdecke 02 Mär 2018 17:56 #62796

Die Risse laufen zwar einigermaßen gerade, parallel zur Spannrichtung, meißt in der Nähe oder direkt eines Längseisens entlang.

Aber die Risse sind erst innerhalb der letzten 2 Jahre aufgetreten, und besonders innnerhalb des letzten halben Jahres, parallel mit gewissen Nutzungsveränderungen, größer geworden.

Ich denke deshalb schon, daß sie Anzeichen einer Überbelastung sind.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Versagen Fabrikdecke 02 Mär 2018 19:27 #62800

Hallo Frank,

Querbewehrung war zu der Zeit nicht allgemein üblich und in damaligen Stb-Bestimmungen (soweit überhaupt schon vorhanden) m.W. nicht geregelt (vgl. auch Bargmann: Historische Bautabellen). Soweit überhaupt statische Nachweise vorliegen wurde oft nur einachsig mit gleichmäßig verteilten Flächenlasten gerechnet (keine Nachweise für Punktlasten, auch bei Gewerbe- o. Industiebauten).

Also vielleicht mal versuchen herauszubekommen, a) ob da überhaupt nennenswerte Querbewehrung vorhanden ist und b) wie's denn so mit der Betondeckung und dem Erhaltungszustand der Bewehrung aussieht.

Gruß
mmue

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Seite:
  • 1
  • 2

Copyright © 2022 diestatiker.de | ein Service von Planungsbüro Uhrmacher  | Aunkofener Siedlung 17 - D-93326 Abensberg
Telefon: 0 94 43/90 58 00, Telefax: 0 94 43/90 58 01 | E-Mail: office[@]diestatiker.de | Alle Rechte vorbehalten