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Holzdollen statt Stahlstabdübel 08 Mai 2003 08:09 #471

  • Wilfried Kirstein
  • Wilfried Kirsteins Avatar Autor
Ich berechne gerade ein Fachwerkhaus. Der Bauherr will weitestgehend auf Stahlbauteile verzichten. Für die Holzverbindungen sind zugfeste Verbindungen notwendig, die ich normalerweise mit Stabdübeln konstruiert hätte, die aber möglichst mit Hartholzdollen (Eiche, ø 20-30 mm) ausgeführt werden sollten. Über die Berechnung solcher Dollen findet man in DIN1052 (auch in den älteren Fassungen) leider nichts. Gibt es irgendwelche Richtlininen oder andere Publikationen, in denen Berechnungshinweise zu finden sind?<br />
Danke im Voraus!

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Re: Holzdollen statt Stahlstabdübel 08 Mai 2003 09:22 #472

  • Hubert
  • Huberts Avatar Autor
Hab da auch schon nach gesucht und rumgefragt, aber leider ohne Ergebnis. Es ist schwer vorstellbar, das der Holzdübel soviel halten soll, wie ein Stahlstabdübel. Wenn Sie gar nicht weiterkommen, nehmen Sie Stahlstabdübel, etwas kürzer als die Holzdicke, anschließend Holznagel drüberleimen. Sieht optisch gut aus und keiner weiß, was dahintersteckt.<br />
Hubert Rüdel<br />

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Re: Holzdollen statt Stahlstabdübel 08 Mai 2003 10:06 #474

  • R. Hufenbach
  • R. Hufenbachs Avatar Autor
Dazu ist wohl keine Literartur erforderlich.<br />
<br />
Sie müssen die Zugkraft über Pressung in den Holzdübel bringen (Sigma senkrecht) und dann über Abscheren (hier ist der Bolzendurchmesser maßgebend) in das jeweils anzuschließende Bauteil, wo wieder die Pressung untersucht werden muß.<br />
Da der Holzdübel meist einen größeren Durchmesser als ein Stabdübel hat, ist die Pressung selten maßgebend (außer wenn die zur Verfügung stehende Fläche sehr klein wird). Wenn man sich aber die zulässigen Kräfte für Abscheren ansieht (ein Stahl-Dübel überträgt je nach Material mindestens die 10-fache Kraft!) , so wird man schnell dahin kommen, daß die Kräfte, die sich über einen Holzdübel übertragen lassen äußerst gering sind.<br />
<br />
Deshalb versucht man besser, in Fachwerkbauten Zugkräfte zu vermeiden. Wenn es darum<br />
geht, Wände für die Windaussteifung heranzuziehen, so ordnet man in der Wand jeweils einef fallende und eine steigende Diagonale an, die nur für die Übertragung der Druckkräfte bemessen werden. Je nachdem aus welcher Richtung die H-Last kommt ist dann jeweils eine dieser Diagonalen belastet. Wenn mann sich alte Fachwerkhäuser ansieht, so wird man feststellen, daß in den meisten Wänden (wenn sie für die Stabilisierung relevant waren), jeweils am Anfang und am Ende eine Diagonale angeordnet ist.. Die Holzzapfen wurden meist nicht zur Kraftübertragung sondern nur zur Lagesicherung eingebaut. <br />
<br />
mfg. R. Hufenbach<br />
mfg. R. Hufenbach

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Re: Holzdollen statt Stahlstabdübel 09 Mai 2003 06:44 #473

  • S. Reichardt
  • S. Reichardts Avatar Autor
Hallo Wilfried,<br />
<br />
den Ausführungen der beiden Kollegen ist nichts hinzuzufügen. Falls Du Fachliteratur suchst <br />
kann ich Dir anbieten eine kleine Abhandlung über<br />
Verbindungen mit Eichenholznägeln aus dem "Göggel,<br />
Bemessung im Holzbau Band II" zu faxen.<br />
<br />
Grüße aus dem Norden<br />
S. Reichardt<br />
<br />
<br />

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Re: Holzdollen statt Stahlstabdübel 09 Mai 2003 07:43 #476

  • W. Kirstein
  • W. Kirsteins Avatar Autor
Natürlich ist mir diese Lösung bekannt. Die DIN-Werte für die zulässigen Spannungen sind m. E. für einen Dollen viel zu gering angesetzt, weil die Norm immer auch von Fehlstellen im Holz ausgeht. Wer schon mal einen Eichendollen in der Hand hatte (und ich habe in meinem Haus einige verbaut) kann sich schon vorstellen, daß da erheblich mehr drin ist als die Norm hergibt. Diese Dollen haben eine Extra-Güteklasse.<br />
Zum zweiten Teil Ihrer Antwort: klar, daß man versucht die Streben nur auf Druck zu beanspruchen, nur was ist mit der am Kopf anschließenden Stütze, wenn diese kaum Auflast hat? Die erhält dann doch wieder Zugkräfte!<br />
<br />
Trotzdem aber vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.<br />
MfG W. Kirstein

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Re: Holzdollen statt Stahlstabdübel 09 Mai 2003 07:46 #475

  • Wilfried Kirstein
  • Wilfried Kirsteins Avatar Autor
Würde mich sehr freuen, wenn Sie sich die Mühe machten, die Seiten rüberzufaxen. Meine Nummer:<br />
09377-1541. Vielen Dank im voraus!<br />
Gruß aus dem Süden<br />
W. Kirstein

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