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Statik, Holzrahmenbau, Aussteifung 24 Okt 2002 14:25 #201

  • Andreas aus BS
  • Andreas aus BSs Avatar Autor
Hallo Kollegen,
Bei der Berechnung eines 1-Fam.-Wohnhauses in Holzrahmenbauweise habe ich folgendes Problem:
Daten: Wohnhaus 10,00 x 9,00 m, EG + DG, 45° Pfettendach, Drempelwand 75 cm, fast keine Innenwände im DG, Kehlbalkenebene unter den Mittelpfetten , Wd+Ws = 1,47+1,40
*** Problem: Ableitung der Windlasten aus der Dachkonstruktion
*Variante 1: über die Mittelpfetten, die auf Doppelbiegung nachgewiesen werden, in die aussteifenden Innenwände ist wegen fehlender Wände nicht möglich.
*Variante 2: über eine aussteifende Kehlbalkenscheibe in die Giebelwände
*Variante 3: über den Drempel in die aussteifende EG Deckenscheibe
*** Fragen: Bei der Variante 2 muß die Kehlbalkenebene als steife Scheibe ausgebildet werden. Beim Scheibennachweis im Holzrahmenbau und nach DIN 1052 T1 10.3 werden in Deckenebene liegende Randgurte gefordert. Darf ich die Mittelpfetten über den Kehlbalken als Randgurte benutzen, wenn meine Beplankung über Bohlen schubfest mit den Mittelpfetten verbunden ist ?
Oder, darf ich auch vereinfacht die Bohlen als Randgurte z.B 6/10 neben den Mittelpfetten über der Beplankung anbringen, und mit den Kehlbalken und der Beplankung vernageln ?
Ist die Scheibe 10 x 4,0 m ausreichend steif , oder sollte eine Scheibe nur dann hergestellt werden, wenn auch Innenwände zur Lastabtragung mit herangezogen werden können ?
***Bei der Variante 3 stehen die Drempelwände zum größten Teil nicht über den EG-Wänden, so das ich die EG Wandpfosten auch nicht mit einem Kragarm als biegesteifen Drempel herstellen kann. Die Drempelwände werden mit einem normalen Geschossstoß hergestellt.
Ist es sinnvoll, Drempelpfosten-Deckenbalken im Abstand von ca. 2,50 m mit
U-Profilwinkeln ( ca. 700 x 700) als biegesteife Ecke herzustellen ?
Hat jemand bessere Vorschläge zur Ableitung der Windlasten, ohne Strebenböcke einzubauen?
Ist wie weit ist es allen Beteiligten zumutbar aus einem einfachen Holzhaus ein halbes Ingenieurbauwerk zu machen ???
Viele Fragen, und ich hoffe viele Meinungen und Antworten. Vielen Dank im voraus.
Gibt es noch ähnliche Foren, wo sich der Statiker auslassen kann ?
Es grüßt Andreas aus Braunschweig


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Re: Statik, Holzrahmenbau, Aussteifung 27 Okt 2002 02:41 #202

  • Claus Kröger
  • Claus Krögers Avatar Autor
Hallo Andreas,
die Mittelpfetten als Zug/Druckgurt in die Konstruktion der Scheibe einzubeziehen ist erlaubt. Entscheidend bei der Frage wie breit eine Kehlbalkenscheibe sein soll gibt Dir der Nachweis der Nagelverbindung auf Schub. Dürfte aber bei einem Verhältnis von 4,0 m zu 10,0 m kein Problem sein. Beachte, das in den Giebelwänden eventuelle große Öffnungen (Fenster) zu einem Schubproblem in der Wand führen können. Man sollte vorhandene Fenster so anordnen, das man ein ausreichendes Schubfeld ausbilden kann.

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Re: Statik, Holzrahmenbau, Aussteifung 06 Nov 2002 16:32 #204

  • Peter Böhm
  • Peter Böhms Avatar Autor
Hallo Andreas,
wenn ich alles richtig verstanden habe liegt das Problem an fehlenden aussteifenden Wänden!

Als erstes solltest Du prüfen ob die verbleibenden Holzständerwände überhaupt noch die auftretenden Horizontalkräfte aus Wind aufnehmen können! In DIN 1052 Teil 4 sind z.B. zul. Kräfte für Ein- u. Mehrrastertafeln angegeben.
Wichtiger ist aber der Anschluß der Wände auf der Zugseite ist ein "normaler" Anschluß mit Holzschrauben und Winkeln noch möglich?
Alles positiv abgeklärt? Du kannst auch die komplette Dachfläche zu Scheibe ausbilden mit einer ober- bzw. unterseitigen Beplankung die Gurte können durch die Pfetten oder das Kniestockrähm gebildet werden. Aber auch hier wieder Anschlüsse, Anschlüsse, Anschlüsse!
MfG
P.Böhm

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Re: Statik, Holzrahmenbau, Aussteifung 12 Nov 2002 07:46 #203

  • Martin Lönhoff
  • Martin Lönhoffs Avatar Autor
Hallo, so wie ich´s verstehe, würde ich die Kehlbalkenlage als Scheibe,die Dachschräge als Scheibe (z.B) innen OSB-Platten, mit Anschluss, und die Kniestockwände ansetzen. Rechtwinklig zum First ist zu überlegen, ob rechtwinklig zu den Kniestockwänden kurze Wände zur Aussteifung eingebaut werden können. Alle Aussteifungslasten müssen natürlich durch Wände oder Balken weitergeleitet werden. Ganz wichtig ist der Nachweis der Scheibe über EG und die Aufteilung z.B. nach Hahn, der Lasten auf die Wände EG (mb-software)- Meine Meinung:Stahlkonstruktionen zur Aussteifung gehören nicht in ein Ein-fam-Wohnhaus!

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