Bericht über die Baumesse 2003

Bericht zur Baumesse Bau 2003 Neue Messe München vom 13.01.-18.01.2003 und für das Innovationszentrum des Institut für Fenstertechnik Rosenheim

15. Internationale Fachmesse für Baustoffe, Bausysteme und Bauerneuerungen


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Auf 160.000 qm wurden dem Fachpublikum wiedereinmal viele Neuigkeiten aus den Bereichen Baustoffe, Fliesen, Sanitärkeramik und - ausstattung, Rohbau und Ausbau, Fertigbauelemente und Fertigbauten, sonstige Bauteile und Bauzubehör, Haustechnik und technischer Ausbau, Außenanlagen und Sondereinrichtungen, EDV im Baubereich, Beratung und Finanzierung, Fachliteratur geboten.
Bei einem Besucherrückgang, der jedoch unter den Erwartungen der stark angeschlagenen Branche lag, konnte ein Zuwachs an ausländischen Besuchern und der Qualität der Fachbesucher verzeichnet werden. Einige Unternehmen konnten sogar mehr Geschäftskontakte verbuchen als noch vor zwei Jahren. Immerhin 18 Prozent der BAU-Besucher kamen aus Architektur- und Planungsbüros

Während der Messe fand der 11. Bayerische Ingenieuretag unter dem Motto "Ressourcenschonendes Bauen" statt. Es wurden die Preisträger des Ingenieurpreises 2003 ausgezeichnet. Mit dem Ingenieurpreis werden Ingenieurleistungen ausgezeichnet, die in ihrer Innovationskraft, Kreativität, Praxistauglichkeit und Funktionalität Maßstäbe setzen. Die Wahl des Mottos "Ressourcenschonendes Bauen" bringt zum Ausdruck, dass Ingenieure sich ihrer Verantwortung um die Bewahrung der Umwelt und Schöpfung bewusst sind und diese ernst nehmen.



Erstmals wurden in diesem Jahr die "Innovation Points", Informationsstände eingerichtet. An diesen sechs Einrichtungen, die an den zentralen Anlaufpunkten der Hallen zu finden waren, sollten die Besucher gezielt über Neuerungen informiert werden und erfahren in welche Richtung Forschung und Entwicklung der jeweiligen Produktbereiche gehen. Durch eine Bereitstellung von Artikeln im Internet hat das Fachpublikum die Möglichkeit sich nach der Messe in Ruhe über die innovativen Produkte zu informieren. Die folgenden Innovation-Points waren vertreten:
· IOP-Fassaden, Aluminium (B1): Institut für Fenstertechnik (ift Rosenheim)
· IOP-Stahl (B3):: Institut für konstruktiven Ingenieurbau (Universität der Bundeswehr München) ·
· IOP-Holz (B4): Studiengemeinschaft Holzleimbau in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für
· Holzforschung e.V.
· IOP-Steine-Erden (A2): Bundesverband der Deutschen Zementindustrie e.V.
· IOP-Kunststoffe (B5): Verband kunststofferzeugende Industrie e.V. VKZ und Süddeutsches
· Kunststoff-Zentrum
· Sonderschau-CERAMICA (A5): Interessengruppen der deutschen und
· italienischen Fliesenindustrie und die Fachhochschule München Fachbereich Gestaltung
· IOP-Glas (C1): Universität Stuttgart Institut für Baukonstruktion Lehrstuhl 2 Baukonstruktion und
· Entwerfen Prof. Stefan Behling

Beim IOP- Fassaden wurden die Innovationen rund um die Gebäudehülle gebündelt. Im Eingangsbereich OST wies ein markanter, zwölf Meter hoher Glasturm den Weg zu neuen Ideen. Das Institut für Fenstertechnik, Rosenheim hat viele verschiedene Hersteller an einem Stand vereint, um dort deren Produkte zu zeigen.




Glasturm

So erwies sich schon der markante Glasturm als Bündelung von Innovationen. Die Aussteifung der Eichenbrettschichtholzträger erfolgte über die verklebten Glasscheiben, einer Konstruktion der Firma Schindler GmbH, Roding. Der Zutritt zum Turm wurde über eine Ganzglastür mit Zugangskontrolle ermöglicht. Es wurde gezeigt was es für Möglichkeiten an Halterungen z.B. für Punkthalterungen gibt; hier eindrucksvoll die hinterschnittene Form von Fischer Verbindungstechnik, bei der die Glasoberfläche unberührt bleibt. Erstaunlich auch die verschiedenen Solarzellen die in die Scheibenzwischenräume eingearbeitet waren.
Hier werden Ästhetik und Funktion auf ideale Weise vereint: Halbdurchsichtige Solarmodule von RWE SCHOTT Solar sind überall in der Gebäudehülle einsetzbar. Das vielseitige Material lässt sich überall in der Gebäudehülle, ob in der Fassade, als Dachintegration, bei der Realisierung von Lichtdächern oder in Markisen einbauen. Die hohe Energieausbeute bei diffuser Strahlung wird unterstützt durch die geringe Empfindlichkeit gegen Teilabschattung. Das Solarmodul hilft zur Abschattung, als Blendschutz ohne Farbverfälschung und produziert gleichzeitig elektrische Energie. Es ist für den dauerhaften Ausseneinsatz konzipiert. Im Bild zu sehen ist ein Beispiel von Schott-Solar.
Solarmodul


Glasscheiben als Informations- und Werbeträger gab es in vielen Darstellungsformen: Als transparenter Bildschirm der Firma Sax3d, der bewegte Bilder und Präsentationen in bislang nicht bekannter Lichtstärke auf das Glas brachte oder als hochauflösende Bilder in den Scheibenzwischenräumen.

Turmsockel








In einem eigenen nachgebildetem Gebäude wurden anschaulich die Möglichkeiten der Steuerungstechnik demonstriert, angefangen von der Zutrittskontrolle, über mechanische Lüftungseinrichtungen bis hin zu Elektrochromer Verglasungen, bei der die Transparenz in Sekunden von blickdicht bis transparent elektronisch gesteuert werden kann. Sinn machen die einzelnen Steuerelemente erst, wenn Sie zentral gesteuert werden können. Gezeigt wurden neuartige Lichtlenk-, Lüftungs- und Sonnenschutzsysteme die mit Hilfe von HighTech helfen die Lebens- und Arbeitsqualität hinter der Gebäudehülle zu steigern bei gleichzeitiger Senkung der Betriebskosten. An Ausführungsmodellen geplanter und schon realisierter Objekte (Munich City Tower und Herz-JesuKirche München) wurde eindrucksvoll dargestellt wie moderne Fassaden gestaltet werden können. Dem Besucher standen hochqualifizierte Ansprechpartner des ift Rosenheim, sowie der jeweiligen Hersteller zu Fragen rund um die Produkte zur Verfügung.


Mit diesem Innovation- Point ist es dem ift Rosenheim eindrucksvoll gelungen die Möglichkeit und Notwendigkeit des geplanten

Innovationszentrum Intelligente Gebäudehülle (IZIG)

in Rosenheim als Leistungsschau der Fenster-, Fassaden- und Türenbranche zu demonstrieren. Das geplante Gebäude (Fertigstellung 2004) wird als Kommunikations- und Weiterbildungszentrum dienen.
Beim IZIG sollen in gebündelter Form an einem genutzten Gebäude im Rahmen einer ansprechenden Architektur die Fähigkeiten einer intelligenten Fassade dargestellt werden. Gleichzeitig soll die Inneneinrichtung dem Anspruch der Innovation gerecht werden, d.h. von der zum Teil flexiblen Raumaufteilung, der Arbeitsplatzgestaltung und den verschiedenen Klimazonen entsprechend der jeweiligen Nutzung bis hin zur Darstellung der Möglichkeiten der Glasanwendung als Informationsträger, Raumteiler oder Kunstobjekt.
Es werden innovativen Betrieben jeweils Bereiche zugeteilt, wo diese ihre Produkte den Fachbesuchern, Veranstaltungsteilnehmern, Architekten, Bauherren, Herstellern und Montagefirmen präsentieren können. Gleichzeitig profitieren die Firmen von laufenden Forschungsergebnissen und PR- Aktionen rund um das Gesamtgebäude. Das ift Rosenheim sucht zur Vervollständigung noch Firmen die sich mit Ihren Produkten einbringen möchten.

Es besteht durch die Modulbauweise jederzeit die Möglichkeit die eingebauten Produkte durch Neuentwicklungen auszutauschen, womit für das Gesamtkonzept eine Zukunftssicherheit gewährleistet wird.

Auf ressourceschonende, zukunftsweisende Entwicklungen in den Bereichen Tragwerk, Gebäudetechnik, Fenster, Türen, Fassadentechnik, Lichtlenkanlagen, Sonneverglasungen und Klimatechnik die durch intelligente Gebäudetechnik miteinander vernetzt werden, wird vor allem Augenmerk gelegt. Dabei soll der Wärme- und Kühlenergiebedarf vermindert werden.
Auf die Vernetzung der unterschiedlichen Module wird großen Wert gelegt, so können zum Beispiel die gemessenen Raumklimadaten mit den jeweiligen Soll-Werten verglichen und so über steuerungsfähige Einheiten der Fassade korrigiert und optimiert werden. Die Daten stehen den Firmen dann zur Auswertung im Internet zur Verfügung.

Die Möglichkeiten des Objektschuztes werden durch verschiedenen elektronische Zugangskontrollen, Objektüberwachung, Rauch- und Brandmeldern , sowie mechanischen und elektronischem Einbruchschutz gezeigt.
Die zweischalige Fassade zur vielbefahrenen Kreuzung in Rosenheim ermöglicht das natürliche Lüften bei gleichzeitigem Schallschutz.
Beim Tragwerk kommen Innovationen in Form von tragenden Doppel -T - Profilen, bei welchen die Glasstege über Klebeverbindungen mit den Holzflanschen verbunden sind, zum Einsatz.

Der Baubegin ist für den Sommer 2003 geplant.


Innovationszentrum



Innovationszentrum

Projektbeteiligte am IZIG

Auftraggeber:

Institut für Fenstertechnik e.V., Rosenheim
Leitung: Herr Dr. Helmut Hohenstein
Projektleitung: Frau Dipl.Ing. Anja Sethi
Theodor-Gietl-Straße 7-9
83026 Rosenheim

Planung:

Architekturbüro Werner Lang
Dr.Ing. Werner Lang, M. Arch. (UCLA) Architekt
Grillparzerstraße 35
81675 München


Energiekonzept:

Lehrstuhl für Bauklimatik und Haustechnik an der
TU München
Univ.-Prof. Dr.Ing. Gerhard Hausladen
Mitarbeit: Herr Dipl.Ing. Michael de Saldanha
Arcisstraße 21
80333 München


Tragwerksplanung:

Bois Consult Natterer SA
Prof. Julius Natterer
Route de la Gare 10
CH-1163 Etoy / VD


Tageslicht- und Kunstlichtkonzept:

Bartenbach LichtLabor GmbH
Prof. Christian Bartenbach
Rinner Straße 14
A-6071Aldrans



www.ift-rosenheim.de



www.bau-muenchen.de

 

Stilblüten der Baumesse:


Während der Messe habe ich einige Firmenstände besucht und mir deren neueste Produkte vorführen lassen. Bei der Recherche im Anschluss an die Messe ist es mir leider bei vielen nicht gelungen verwendbares Material der Firmen aus dem Internet zu bekommen. Für mich immer noch ein deutliches Zeichen dafür, dass viele Firmen die Möglichkeiten des weltweiten Netzes ungenügend nutzen.
Was nützt ein Paukenschlag eines Messeauftrittes der ungehört verhallt?




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