Bayernweit erstmaliger Lehrgang:

Bauingenieure bilden Mitglieder der Wasserwacht fort – Mehr Sicherheit bei Hochwasser München (20.04.2010). Bewohner in von Hochwasser bedrohten Gebieten können bei lang anhaltenden starken Regenfällen künftig noch ein wenig ruhiger schlafen. Erstmals haben Bauingenieure der Universität der Bundeswehr München insgesamt 25 Führungskräfte der Wasserwacht Bayern zum Thema Hochwasserschutz unterrichtet. Auf dem Programm der viertägigen Fortbildung standen zahlreiche Themen wie Standsicherheit von Gebäuden, Klassifizierung von Böden und Hydrologie. Mehrere Experten vermittelten ihr Fachwissen theoretisch und zum Teil praktisch in den entsprechenden Lehrlaboren. Das Konzept für den Lehrgang wurde von der Universität der Bundeswehr München und der DRK-Wasserwacht im Rahmen des Forschungsprojektes RIMAX entwickelt. „Der Lehrgang soll dazu beitragen, dass die Einsatzkräfte vor Ort Gefahren schnell und richtig einschätzen und die Kreisverwaltungsbehörden noch qualifizierter in Fragen der Wasserrettung im Hochwassereinsatz beraten können“, berichtete Dipl.-Ing.(FH) Johann Penn Fachberater Hochwasserschutz der Wasserwacht Bayern. Mit der Ausbildung will die Wasserwacht den Behörden zusätzlich zum Fachberater Wasserrettung einen Fachberater Hochwasserschutz zur Seite stellen. Zu den Lehrgangsinhalten gehörten unter anderem die Merkmale der einzelnen Hochwasserarten, Grundwissen von Wetter und Klima, die Sicherheit von Vorhersagemodellen, Arten von Deichschädigungen und Deichsicherungen oder die Inhalte der EU-Hochwasserrichtlinie. Von der Universität der Bundeswehr gaben drei Professoren ihr Fachwissen an die Wasserwacht-Mitglieder weiter. Prof. Dr.-Ing. Norbert Gebbeken (Professor für Baustatik und 2. Vizepräsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau) informierte über Statik und Standsicherheit von Gebäuden, Brücken und Anlagen, Prof. Dr.-Ing. Markus Disse (Leiter des Lehrstuhls Wasserwirtschaft) sprach über die Eigenheiten und Besonderheiten fließenden Wassers und Prof. Dr.-Ing. Conrad Boley (Professor für Bodenmechanik und Mitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau) ging in seinen Ausführungen auf die verschiedenen Bodenarten ein: „Organische Stoffe sind deshalb gefährlich, weil sie zum Quellen und zum Zerfließen neigen“, sagte er mit Blick auf durchnässte Deiche. Der Kontakt mit den Experten der Universität der Bundeswehr in München war durch Dipl.-Ing. Geuther und Dipl.-Ing. Penn entstanden. Mit dem informativen Lehrgang haben die Teilnehmer der Wasserwacht die Kenntnisse zum „Fachberater Hochwasserschutz“ erworben und die Fortbildung erfolgreich absolviert. „Die Teilnehmer wissen nun auch, ab wann es bei Hochwasser ratsam ist, einen Bauingenieur vor Ort zu rufen“, sagte Prof. Gebbeken. Entsprechende Experten kann die Bayerische Ingenieurekammer-Bau in München vermitteln. „Besonders die Hochwasserkatastrophen der letzten Jahre haben gezeigt, dass es in der Kette der Verantwortlichen von Behörden, Hochschulen, Wetterdienst und den operierenden Einsatzkräften vor Ort Lücken gibt“, berichtete Oliver Mignon, stellvertretender Vorsitzender der Wasserwacht Bayern. Der Fachberater Hochwasserschutz soll nun einen Teil dieser Lücken schließen. (Internet: Bayerische Ingenieurekammer-Bau: www.bayika.de, Bayerisches Rotes Kreuz Wasserwacht: www.wasserwacht-bayern.de)
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau mit Sitz in München vertritt die beruflichen Belange ihrer mehr als 5700 Mitglieder. Dabei handelt es sich um Ingenieure aus dem Bauwesen. Die Kammer wurde 1990 gegründet und ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Aufsichtsbehörde ist das
Bayerische Staatsministerium des Innern

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