Ressourcen schonen und Energie sparen

Klimawandel auf dem Bau
Bayerische Ingenieurekammer-Bau wirbt für nachhaltiges Bauen München/Augsburg/Nürnberg (05.08.2009). Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist zu einem viel benutzten Schlagwort geworden. Historisch geht er auf die Forstwirtschaft zurück. Dort bedeutet Nachhaltigkeit, dass dem Wald nur so viel Holz entnommen werden darf, wie nachwachsen kann. Ziel ist es, ein Gleichgewicht zwischen Nutzung und Regeneration der vorhandenen Ressourcen zu erreichen. Zwar sind Gebäude kein regenerierbares System, dennoch spielt Nachhaltigkeit bei Bauingenieuren, Stadtplanern und Architekten eine immer größere Rolle. „Die Ziele des nachhaltigen Bauens liegen in der Minimierung des Verbrauchs von Energie und Ressourcen“, so Dr.-Ing. Heinrich Schroeter, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau.
Beim Bau bedeutet der Begriff Nachhaltigkeit, dass das regenerierbare System der Umwelt nicht gefährdet werden darf. Dazu ist es laut Schroeter notwendig, dass alle Phasen der Lebensdauer eines Gebäudes betrachtet werden müssen: „Die Planungs-, Herstellungs- und Nutzungsphase, die laufenden Veränderungen sowie Modernisierungen in der Gebrauchsphase und schließlich die Rückbauphase.“ Ziel ist es, eine möglichst hohe Gebäudequalität mit möglichst geringen Auswirkungen auf die Umwelt erreichen. Gleichzeitig sollen die Lebenszykluskosten von Gebäuden minimiert werden.Wichtige Faktoren, die beim nachhaltigen Bauen berücksichtigt werden müssen, sind zum Beispiel der  Einsatz von wiederverwertbaren Baustoffen und Bauteilen, die Schonung von Naturräumen,  Flächen sparendes Bauen und die Senkung des Energiebedarfs. Denn weltweit wird mehr als ein Drittel der Energie für das Heizen oder Kühlen von Wohnraum verwendet. Auch der Berufs- und Freizeitverkehr schlägt mit rund einem Drittel zu Buche und nimmt zu, je weiter der Arbeitsplatz vom Wohnraum entfernt ist. Ein weiteres Drittel benötigt die Industrieproduktion. Nach Angaben der Europäischen Kommission entfallen auf den Bau und die Instandhaltung von Gebäuden, einschließlich Heizung, Klimaanlagen, Beleuchtung und elektrischer Ausstattung rund 40 Prozent des Energieverbrauchs in der Europäischen Union. „Das zeigt, dass Bauingenieure, Stadtplaner und Architekten großen Einfluss auf den Energiebedarf haben“, so Schroeter Die Bauingenieure haben die Herausforderung angenommen und gehen verantwortungsvoll mit den Ressourcen um. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau mit ihren mehr als 5600 Mitgliedern ist zum Beispiel Partner im „Bündnis zum Flächensparen“ und ebenfalls Partner im „Bündnis für Klimaschutz“ der Bayerischen Staatsregierung. Zur Information der verantwortlichen Entscheidungsträger in den Kommunen veranstaltete die Kammer in den vergangenen Monaten in allen bayerischen Regierungsbezirken „Energietage“. Die Ingenieurakademie Bayern bietet zudem Seminare und Lehrgänge zum Thema an. Laut Schroeter muss schon während der Ausbildung  verstärkt angesetzt werden, um das nachhaltige Bauen voranzubringen: „An jeder Hochschule oder Universität an der Bauingenieurwesen oder Architektur unterrichtet wird, sollte mindestens ein Studiengang für nachhaltiges Bauen mit den Hauptfächer Entwerfen und Konstruieren und den Pflichtfächern Bauphysik, Materiallehre und Haustechnik angeboten werden.“ Das sei ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen die Herausforderungen, die durch Energieknappheit entstehen könnten.
Auch wirbt die Bayerische Ingenieurekammer-Bau bei öffentlichen Auftraggebern dafür, dem Thema Nachhaltigkeit einen noch höheren Stellenwert einzuräumen: „Nach den geltenden Vergaberegeln der EU ist es schon jetzt möglich, ganzheitliche Wertmaßstäbe bei Bauleistungen als mit entscheidendes Kriterium für eine Auftragsvergabe zu berücksichtigen.“, berichtet Schroeter. Nachhaltiges Planen und Bauen bedeutet intergenerative Gerechtigkeit und Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt und ist laut Schroeter ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel. Gern zitiert er den britischen Thronfolger Prinz Charles mit den Worten: „Ich fürchte, dass es unseren Enkeln ziemlich gleichgültig sein wird, ob wir in diesem 21. Jahrhundert ein Wirtschaftswachstum wie im 20. Jahrhundert aufrechterhalten konnten. Was sie vielmehr interessieren wird, ist der Zustand des Klimas. (Internet: www.bayika.de) Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau mit Sitz in München vertritt die beruflichen Belange ihrer mehr als 5650 Mitglieder. Dabei handelt es sich um Ingenieure aus dem Bauwesen. Zu den wesentlichen Aufgaben der Kammer gehören die Beratung der Mitglieder, der Schutz der beruflichen Belange, die Überwachung der Erfüllung der beruflichen Pflichten, die Förderung der Baukultur, Wissenschaft und Technik sowie die Stärkung der Eigenverantwortung, Unabhängigkeit und Fachkompetenz. Die Bayerische Ingenieurekammer wurde 1990 gegründet und ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Aufsichtsbehörde ist das Bayerische Staatsministerium des Inneren.  

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