THEMA:

Ein vom Statiker bemessenes Streifenfundament eines EFH (nach DIN 1045; B25, BSt500) wurde vom Ausführenden in Erdschalung hergestellt.<br />
Als Bauüberwacher habe ich dies bemängelt, da aus verschiedenen Gründen (Entmischung, zu schneller Feuchtigkeitsentzug, behindertes Schwinden beim Abbinden des Betons etc.) die üblichen Eigenschaften eines bewehrten Streifenfundamentes in meinen Augen nicht gegeben sind. Die Statischen Berechnungen wiesen in den Lastannahmen die lotrechte Belastung durch die aufgehenden Wände aus. Die Bewehrungswahl fiel minimal aus (auf Bügelbewehrung wurde teilweise verzichtet). Nach meiner Ansicht dürfen statisch erforderliche (bemessene) Stahlbetonteile grundsätzlich nur in Schalung hergestellt werden. Auf Schalung darf m. E. nur bei unbewehrten Betonteilen, die keinen technischen Ansprüchen genügen müssen, verzichtet werden. <br />
Frage: Gibt es Literaturquellen zu diesem Problem?<br />
(In der DIN 1045 hab ich leider nichts gefunden)<br />
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Mit kollegialem Gruß<br />
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Steffen Güll

Hallo Kollege,<br />
In deiner Betrachtungsweise steckt zu viel Theorie.<br />
Meiner Meinung nach ist das Einfamilienwohnhaus kein Ingenieurbauwerk. Deshalb sollte auch nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen werden. Mal unabhängig davon ob die eine oder anderen DIN etwas anders ausgelegt wird muss das Bauwerk noch lange nicht nicht fachgerecht nach den Regeln der Technik gebaut worden sein. <br />
Jedoch kommt es aber immer auf den Einzelfall an. <br />
1. Normalerweise kann man die Streifenfundamente für fast jedes EFH gem. DIN 1045 Tabelle 17 nachweisen. Nach DIN dürfen die Fundamente unbewehrt ausgeführt werden. Häufig wird wegen unterschiedlicher Belastungen zur Vermeidung von unterschiedlichen Setzungen eine konstruktive Bewehrung eingelegt. Ist es gerechtfertigt für eine konstruktive Bew. zusätzliche Erd- und Schalarbeiten durchzuführen ? Es kommt darauf an wie intelligent die Bewehrung bei einer Erdschalung eingebaut wird. Wie wärs, wenn eine PE-Folie im Fundamentgraben reingehängt wird ! <br />
2. Rein rechnerisch komme ich bei Streifen-fundamenten gem. DIN 1045 Tabelle 17 mit einem Beton B 5 aus. Wenn ich dann ein B 15 einbaue was kümmert mich dann der Feuchtigkeitsentzug.<br />
3. Schon mal alte Streifenfundamente (70 Jahre) gesehen ? Fels-bzw. Mauersteine mit Sand verfüllt. Kein Gramm Bewehrung. Und keine Risse in den Wänden.<br />
4. Schon mal alte Streifenfundamente (40 Jahre) gesehen ? Stampfbeton aus der Mischmaschine. Kein Gramm Bewehrung. Und keine Risse in den Wänden.<br />
Ja ich weiß das die alten Baumethoden kein Maßstab sind. Aber das Bauen muss auch bezahlbar bleiben. Ich hoffe ich habe hier keinen verärgert.<br />
Gruß Andreas aus Braunschweig <br />
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Hallo ihr beiden,<br />
nicht das da etwas falsch verstanden wird mit dem B15. Wenn Bewehrung eingebaut wird, aus welchen Gründen auch immer,stat. erf.,konstruktiv oder um Zwangsspannungen abzudecken, dann muß immer mind. ein B25 eingebaut werden. Ansonsten muß ich Andreas beipflichten.<br />
M.fr. Gr. Hubert

Hallo Steffen,<br />
ich schließe mich voll und ganz der Meinung von Andreas an.<br />
Sag mal Du hast doch bestimmt an der TU studiert und nie ein Handwerk gelernt, denn nur ein absoluter Theoretiker wird solche Ausführungen bemängeln. Vielleicht solltest Du promovieren mit dem Thema "Kletterschalung" für Bohrpfahlgründungen. Also, immer locker bleiben... <br />
Gruß B. Eton

Moin moin,<br />
ich denke der Andreas hat schon das Richtige geschrieben. <br />
Ich hoffe es wird auf Deiner Baustelle auch die 28-Tage-Druckfestigkeit bedacht. <br />
Nun mal ehrlich, muß man so reagieren ? <br />
Natürlich hast Du rechtlich gesehen wohl recht,<br />
aber, daß statische Bauteile nur aus bewehrtem Beton bestehen ist nicht richtig. Es gibt z.B. unbewehrte Betonstützen und Wände, welche ich immer schalen würde <br />
Tschüß<br />
Peterchen<br />
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Gegen die "Meinung" ist grundsätzlich nichts einzuwenden. (Zwischenfrage: Würdest Du beim Neubau Deines eigenen Hauses Streifenfundamente in Erdschalung akzeptieren, wenn eine Fachfirma diese herstellt?)<br />
Die eigentliche Frage in meiner Ursprungsnachricht zielte auf Literaturquellen zum Thema ab. Dabei interessieren mich vor allem Vorschriften und Normen, die diesbezüglich eine Aussage treffen. Gibt es da etwas Konkretes?<br />
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Vielen Dank schon einmal für die praktikerfreundliche Meinungsäußerung.<br />
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MfG St. Güll